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Gigaset: War's das bald?

17.12.18 / 16:45

Die Gigaset-Aktie (WKN:515600) bröckelte im Jahresverlauf 2018 immer mehr ab, bis mit der scharfen Umsatzwarnung am 27. November dann der Kurssturz kam. Vergangene Woche der nächste Paukenschlag: Finanzchef Mathys verlässt mit sofortiger Wirkung den Konzern. 

Das Papier ist mittlerweile ein waschechter Pennystock und es bleibt wohl nicht mehr lange Zeit, bis dem Münchner Unternehmen das Geld ausgeht. Auch das erste Smartphone "Made in Germany" hilft da kaum. Ist der donnernde Abverkauf jetzt der Vorbote für Schlimmeres oder doch eine Einstiegschance?

Erst Umsatzwarnung, jetzt wirft der CFO das Handtuch

Dass mit Stephan Mathys der Finanzchef in so einer brenzligen Situation mit sofortiger Wirkung zum 14. Dezember das Handtuch wirft, gibt kein gutes Bild ab. Die Meldung, die einen einzigen Satz umfasste, wird begleitet von einem regelrechten Abverkauf.

Am 26. November hatte Gigaset seine Aktionäre durch eine Umsatzwarnung verschreckt - ohne Gründe anzugeben. Nun macht der Konzern für die Flaute den heißen Sommer und veränderte Konsumpräferenzen von Kunden verantwortlich.

Insgesamt verbuchte Gigaset in den neun Monaten 2018 einen Umsatz von 168,7 Millionen Euro und damit -10% weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei konnte die operative Marge sogar leicht um 2 Prozentpunkte auf 51,6% gesteigert werden. Der Fehlbetrag summiert sich auf -5,25 Millionen Euro.

Im Kerngeschäft mit den schnurlosen Festnetztelefonen konnte Gigaset gar seine Marktführerschaft im EU4-Raum ausbauen, der Umsatz fiel jedoch in sich zusammen auf 118,2 Millionen Euro (-16%). Die Personalkosten sind trotz 10%iger Senkung weiter zu hoch, selbiges gilt für die sonstigen Aufwendungen im Kerngeschäft.

Dazu kommt: Das mit neuen Modellen verstärke Smartphone-Portfolio ist weiterhin meist Regalhüter, der Umsatz war im Jahresvergleich sogar rückläufig. Der Zugang zum Niedrig- und Mediumpreissegment scheint durch Größenanbieter wie Huawei und Samsung zugestellt.

Smartphones von Gigaset: Meist nur für Nutzer(innen) mit Spaß verbunden, nicht für Aktionäre. Quelle: Gigaset AG

Das EBITDA für das Gesamtjahr 2018 wird zwischen 20 und 28 Millionen Euro erwartet (in den ersten 3 Quartalen 4,54 Mio. Euro). Damit könnte womöglich sogar ein Jahresüberschuss unter dem Strich stehen.

Es sind graue Zeiten und die werden es wohl bleiben

Wo die Probleme liegen, wird bei einem Blick auf die schwindende Liquidität und die miserable Bilanzqualität deutlich. Beides wird dem Konzern zunehmend zum Verhängnis.

Symptomatisch: Der negative Free Cashflow wird nicht mehr in Höhe eines mittleren einstelligen Millionenbetrages erwartet, sondern voraussichtlich zwischen -35 bis -7 Millionen Euro. Jahresübergreifend verbrannte Gigaset 30 Millionen Euro (!):

Das Eigenkapital schwindet hier dramatisch (Eigenkapitalquote von 4,7%) und muss gestärkt werden.

Die Gigaset-Aktie ist mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig 45 Millionen Euro nicht sehr teuer. Allerdings ist die Aktie aufgrund der unklaren Finanzierungssituation und möglichen Auswirkungen auf die Kapitalstruktur derzeit kein Kauf. Totalverlustrisiko ist vorhanden.

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