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Gigaset: Neuer CEO – was heißt das für die Aktie?

Rudolf Schneider / 10.05.23 / 11:08

Eine kleine Meldung reicht, schon springt die Gigaset-Aktie (WKN: 515600) um rund +24% auf aktuell 0,348 € nach oben. Der Telekommunikationskonzern integriert den Gateway-Zugang von MS Teams in seine Geräte, MS Teams ist die „State-of-the-Art Lösung für die hybride Arbeitswelt“ laut Unternehmen. Damit befindet sich der Konzern auf einem guten Weg, dies belegen auch die Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

stock.adobe.com/Birgit Reitz-Hofmann

Die deutsche Gigaset AG ist ein international agierendes Unternehmen im Bereich der Kommunikationstechnologie. Die Schwerpunkte sind einerseits schnurlose Geräte im privaten Bereich sowie Kommunikationslösungen für Unternehmen. Ein weiteres Teilgebiet ist die Herstellung von besonders robusten Smartphones. Der Hauptsitz befindet sich in München, der Konzern agiert weltweit in mehr als 50 Ländern. Hauptaktionär ist die in Singapur ansässige Goldin Fund Pte. Ltd. mit 72,3%. Die Marktkapitalisierung liegt bei 45,8 Millionen €.

Geschäftsjahr innerhalb der Prognose

Das Unternehmen vermeldete am 27. April, dass das abgelaufene Geschäftsjahr innerhalb der Prognosedaten liegt. Dazu ist zu sagen, dass im November eine Anpassung der ursprünglichen Annahmen erfolgte. Demnach wird mit einem leicht höheren Umsatz gerechnet und beim Ertrag mit einem leichten Rückgang.

Der Jahresumsatz verbesserte sich um 11,1% auf 241,3 Millionen €, hierzu wesentlich beigetragen hat das Segment Phones mit einem Wachstum von 13,2% auf insgesamt 158,7 Millionen €. Aber auch im Segment Professional betrug das Wachstum 8,9 % auf 62,3 Millionen €, im Segment Smartphones wuchs der Umsatz nur um 3,3% auf 18,7 Millionen €.

Beim Ertrag ergibt sich ein uneinheitliches Bild. Das operative EBITDA konnte leicht um 0,5 Millionen € auf 17,9 Millionen € zulegen, aufgrund von hohen Abschreibungen und Wertberichtigungen sank das EBIT jedoch von 2,6 Millionen € auf 1,7 Millionen €.

Schwache Ertragsentwicklung

Beim Konzernergebnis fiel aufgrund von Steuerzahlungen und Sonderabschreibungen ein Konzernverlust von -5,5 Millionen € an. Im Jahr davor war noch ein Gewinn von rund 460.000 € erzielt worden.

Insgesamt ist die operative Ertragsentwicklung in Relation zum Umsatzanstieg als schwach zu bezeichnen. Als Hauptgrund hierfür wurden Währungsverluste angeführt.

CFO Thomas Schuchardt kommentiert das Quartal so:

Dass wir bei Umsatz und EBITDA im vergangenen Jahr zulegen konnten, ist ein großer Erfolg. Das operative Geschäft wurde durch die Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar stark belastet, was zu einer deutlichen Steigerung der Materialkosten führte.

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr besser

Ohne genaue Zahlen anzugeben, wird mit einer Verbesserung im laufenden Jahr gerechnet. Beim Umsatz wird mit einem mittleren Anstieg kalkuliert. Wesentliche Verbesserungen soll es sogar beim EBITDA sowie beim freien Cashflow geben.

In Bezug auf mittelfristige Planung bis 2025 sagte der neue CEO Dr. Magnus Ekerot folgendes:

Wir werden an diese positive Entwicklung anknüpfen und bis Ende 2025 substantielles Umsatzwachstum und bessere Profitabilität erreichen.

Was ist von der Gigaset-Aktie zu erwarten?

Das Hauptproblem des Konzerns ist die geringe Profitabilität, der Markt der Telefongeräte ist ein Massenmarkt mit hoher Konkurrenz. Nur durch Innovationen können Anbieter sich hier absetzen. Diesen Weg will das Management um den neuen CEO konsequent gehen, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben sollen erhöht werden.

Die ersten Duftmarken des neuen Managements dürften erst im zweiten Halbjahr zu erkennen sein. Bis dahin dürften sich bei der wirtschaftlichen Entwicklung keine großen Änderungen ergeben. Spätestens im neuen Jahr muss erkennbar sein, wohin die Reise geht und wie sich die Rendite entwickelt.

Fazit: Vorerst abwarten

Meiner Meinung nach ist es für einen Einstieg noch zu früh, auch der hohe Kursanstieg aufgrund der Meldung dürfte nur von kurzer Dauer sein. Die mittelfristige Planung des neuen CEO ist positiv aufzunehmen, er will das Hauptproblem konsequent angehen.

Erst wenn bei den nächsten Quartalsmeldungen ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen ist, können Investitionen in die Aktie aufgenommen werden.

Sehr risikobewusste Anleger können auch schon vorher kaufen, allerdings sollte eine Korrektur des starken Kursanstieges abgewartet werden.

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