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Standard Lithium: Erster Großkunde an der Angel?

Simon Ruić / 11.11.22 / 10:40

Die Standard Lithium-Aktie (WKN: A2DJQP) ist am Donnerstag um +11% auf 5,74 CA$ hochgeschossen, nachdem der Minenbetreiber vorläufige Quartalszahlen vorgelegt hat. Auch in puncto Liefer- und Abnahmevereinbarungen haben die Kanadier Neuigkeiten zu berichten. Zaubert das Unternehmen bald in Rock-Tech-Manier den ersten Großkunden aus dem Hut?

stock.adobe.com/Kseniya_Ragozina

Standard Lithium mit Sitz in Kanada ist spezialisiert auf die Gewinnung und Erzeugung von Lithiumcarbonat – ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Akkus, wie sie etwa in Smartphones und E-Autos stecken. Seit Februar sieht sich das Unternehmen in der Entwicklungsphase jedoch mit schwerwiegenden Vorwürfen eines prominenten Shortsellers konfrontiert, die das Anlegervertrauen massiv geschädigt haben. An der Börse hat der Lithium-Spezialist derzeit einen Wert von 715 Millionen US$.

Quartalsreport: Verluste dezimiert, Liquidität erhöht

Am Donnerstag hat Standard Lithium ein Update für das September-Quartal veröffentlicht mit Projektfortschritten und einigen vorläufigen Zahlen. Der Minenbetreiber unterstreicht dabei insbesondere die Vergabe der endgültigen Machbarkeitsstudie (DFS) für seine erste kommerzielle Lithiumanlage an die Koch-Industries-Tochter OPD sowie seine „starke“ Finanzposition.

Demnach verfügte das Unternehmen zum 30. September 2022 über einen Kassenbestand von 124 Millionen CA$, nachdem das Cash-Polster 12 Monate zuvor auf nur 23 Millionen CA$ runtergeschmolzen ist. Eine Kapitalerhöhung hatte die Zahl der ausstehenden Aktien seither von 143,5 auf 166,5 Millionen erhöht.

Darüber hinaus meldete Standard Lithium für die drei Monate einen deutlich reduzierten Nettoverlust von -1,5 Millionen CA$ bzw. -0,01 CA$ je Aktie, gegenüber -9,4 Millionen CA$ bzw. -0,07 CA$ je Aktie im Vorjahreszeitraum.

„Intensive Dialoge“ mit potenziellen Abnehmern

CEO Robert Mintak hob in der Quartalsmitteilung zudem hervor, dass die Belegschaft der Arkansas-Anlage auf „30 hochqualifizierte Operatoren, Techniker und Ingenieure“ angewachsen ist, nachdem im Oktober eine Pilotanlage zur Umwandlung von Chlorid in Hydroxid in Betrieb genommen wurde.

Auch in puncto strategische Kooperationen sowie Liefer- und Abnahmevereinbarungen hat es den Angaben nach bei den Kanadiern zuletzt Fortschritte gegeben. Laut Standard-Chef Mintak hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten „intensive Dialoge und eine Reihe von Standortbesichtigungen“ mit potenziellen Partnern durchgeführt. Der Unternehmensleiter wörtlich:

Diese Initiativen, unsere anhaltende Dynamik bei der Erreichung wichtiger Meilensteine und unsere starke Cash-Position werden es uns ermöglichen, unsere kommerzielle Entwicklungsstrategie mit Zuversicht voranzutreiben.

Standard-Lithium-Aktie im Aufwind

Die Torontoer Börse reagierte am Donnerstag positiv auf das Finanz-Update und bescherte der Standard-Lithium-Aktie ein Tagesplus von über 11% auf 5,74 CA$. Derartige Kurssprünge sind bei dem kanadischen Small Cap jedoch keine Seltenheit; tags zuvor war der Titel in der gleichen Größenordnung abgesackt.

Dennoch lässt sich erkennen: Nach einem scharfen Abverkauf, der Anfang August begonnen hatte, geht es mit dem Start der von Großaktionär Koch gesponsorten Machbarkeitsstudie vor knapp drei Wochen tendenziell wieder aufwärts: Das Papier hat in diesem Zeitraum fast ein Drittel an Wert zugelegt.

Schwindel oder Revolution?

Vordergründig sieht es für mich so aus, als würde sich Standard Lithium auf einem guten Weg befinden, um von der weltweiten Elektrifizierung der Automobilindustrie zu profitieren – auch wenn das Anlaufen einer kommerziellen Anlage, sollte es denn gelingen, noch einige Jahre in Anspruch nehmen dürfte.

Einen definitiven Proof-of-Concept für ihre „einzigartige“ Technologie der direkten Lithiumextraktion (DLE) ist der Minenbetreiber bislang jedoch schuldig geblieben. Solange dieser nicht erbracht ist, wird der Shortseller-Bericht von Hindenburg Research weiter wie ein Damokles-Schwert über dem Unternehmen schweben und den Aktienkurs schwer belasten.

Hindenburg ist davon überzeugt, dass die DLE-Technik der Kanadier nichts weiter als ein großer Schwindel sei und das Unternehmen „ein durch den Elektroautomobil-Trend angeheiztes Aktienförderungsprogramm“. Dabei ist der Leerverkäufer nicht gerade dafür bekannt, völlig unfundierte Anschuldigungen zu erheben.

Auch wenn die vier Analysten, die Standard Lithium covern, die Aktie zum Kauf empfehlen: Solange die Vorwürfe nicht vom Tisch sind, werde ich die Aktie nicht mit der Kneifzange anpacken.

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