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Selecta Biosciences: NBC sagt Byebye nach +60% in einer Woche

Redaktion / 12.10.20 / 10:51

Zu Monatsbeginn konnten Mitglieder des No Brainer Clubs mit der Aktie von Selecta Biosciences (WKN: A2AML0) ein weiteres Schnäppchen ergattern. Nach vermeintlich enttäuschenden Studiendaten rutschte der Titel dramatisch ab. Die NBC-Experten reagierten umgehend.

Nachdem es für die Selecta-Aktie bereits am 30. September nachbörslich um zeitweise rund -50% in den Keller ging, empfahlen die NBC-Experten den Wert im Rahmen des exklusiven NBC-Chats dringend zum Kauf. Flinke Anleger, die Nasdaq-Aktien auch außerhalb regulärer Handelszeiten traden können, hatten so die Gelegenheit, eine Selecta zu Kursen unter 1,30 USD zu erwerben.

Am folgenden Tag erreichte der Titel bereits 1,82 USD in der Spitze, doch auf Anraten der NBC-Experten in der regulären Monatsausgabe wurde geduldig auf eine nochmalige Kaufchance unter 1,50 USD gewartet. Tatsächlich wurde Selecta schon am nächsten Tag zeitweise zu 1,47 USD gehandelt, was zu einer weiteren Positionierung von NBC-Mitgliedern führte. Hinsichtlich der Kurserwartung hieß es vom No Brainer Club:

Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in den nächsten Monaten noch einmal eine 2 vor dem Komma sehen.

Mal wieder kam – zum Wohle der NBC-Mitglieder – alles schneller als gedacht: Schon eine Woche später schoss das Selecta-Papier im Zuge von News über eine Einlizenzierung nachbörslich durch die Decke. Sowohl am 8. als auch am 9. Oktober konnten so Kurse von rund 2,40 USD für einen lukrativen Exit realisiert werden. Das sind mindestens +60% mehr als, was NBC-Mitglieder nach der Empfehlung aus der Vorwoche zahlten. Eine entsprechende Verkaufsempfehlung folgte umgehend.

Langfristig weiterhin interessant

Während das lukrative Kurzabenteuer Selecta für NBC-Mitglieder "gegessen" ist, bleibt der Wert langfristig interessant. Das Lead Asset (SEL-212) gegen wiederkehrende Gicht besitzt ein theoretisches Umsatzpotential im Milliardenbereich und ist mit dem schwedischen Pharmakonzern Sobi angemessen verpartnert.

Die jüngste Head-to-Head-Studie, die SEL-212 mit der Standardtherapie Pegloticase vergleicht, führte zwar zu einem verpassten Endpunkt der statistischen Überlegenheit, was viele Investoren zum unüberlegten Verkauf der Aktie bewegte. Eine genauere Betrachtung der auch coronabedingt etwas verzerrten Daten belegt aber eindeutig die stärkere Performance des Selecta-Wirkstoffs.

SEL-212 wird nun in eine zulassungsrelevante Phase 3 überführt und könnte sich für Selecta durch künftige Sobi-Zahlungen als stetige und langfristig solide Einnahmequelle erweisen.

Gentherapie und mehr

Auf längere Sicht ist es vor allem das Potenzial der hauseigenen ImmTOR-Plattform bei Gentherapie und Autoimmunerkrankungen, die Selecta zu einem spannenden Biotech machen. Bereits geschlossene Partnerschaften untermauern hier die vielversprechenden Aussichten.

Im Juni kam mit Sarepta Therapeutics ein bekannter Gentherapie-Player an Bord, der seine Technologie nun mit der ImmTOR-Plattform erforscht und hierfür Gebühren an Selecta zahlt. Auch wenn die Zahlungen aufgrund des präklinischen Stadiums noch nicht der Rede wert sein dürften, weckt die gewährte Option auf eine Einlizenzierung große Phantasie.

Im kommenden Jahr soll ein erster Gentherapie-Kandidat gegen Methylmalonazidurie in Kooperation mit AskBio in die Klinik gehen. Die Indikation Morbus Pompe wurde im vergangenen Jahr ebenfalls mit AskBio verpartnert. Hier winken ebenfalls erhebliche Meilensteinzahlungen über die nächsten Jahre.

Im Bereich der Autoimmunerkrankungen ist Selecta in den kommerziell sehr starken Indikationen IgA Nephropathy (IgAN) und Primary biliary cholangitis (PBC) unterwegs. Das erste IND-Filing ist für das kommende Jahr geplant. Wir könnten uns gut vorstellen, dass auch hier demnächst Partner auf der Matte stehen.

Die Fundamentals

Finanziell ist die Lage bei Selecta völlig entspannt. Im zurückliegenden Quartal spülte der Sobi-Deal 100 Millionen US-Dollar Cash in die Kasse. Zum Quartalsende dürfte die Liquidität damit bei rund 150 Millionen US-Dollar gelegen haben. Das Unternehmen sieht sich bis ins Jahr 2023 finanziert und erwartet ab dann die Möglichkeit der nicht-verwässernden Finanzierung über Zahlungen aus seinen Lizenzabkommen.

Eine Spaßbremse stellen die letzten Kapitalerhöhungen  dar, bei der immer wieder gezielt gewisse Investorenkreise bevorteilt wurden. So stehen unter anderem noch Warrants mit Ausübungspreis 1,46 USD in den Büchern. Immerhin sind die Investoren erste Sahne und mutmaßlich langfristig engagiert.

Bei einem Kurs von aktuell 2,02 USD kommt Selecta auf etwa 216 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung. Wer sich hier längerfristig engagieren möchte, sollte auf Kurse unter 2 USD lauern und einige Monate bis Jahre Geduld mitbringen.

Zugehörige Kategorien: Biotech-AktienPerformanceSmall Caps
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