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Rivian-Aktie: Das Auto-Startup tritt aufs Gas

Peter Wolf-Karnitschnig / 08.03.24 / 10:33

Die Rivian-Aktie (WKN: A3C47B) zeigt sich zum Wochenschluss in bärenstarker Verfassung. Bereits am Donnerstag schoss das Papier des US-Elektroautoherstellers im US-Handel über +13% in die Höhe. Am Freitagmorgen setzt sich der Kursaufschwung an den europäischen Börsen mit einem Plus von mehr als +3% fort. Was steckt hinter dem starken Lebenszeichen von Rivian?

rivian.com

ℹ️ Rivian vorgestellt

  • Rivian Automotive ist ein US-Hersteller von Elektrofahrzeugen.
  • Neben dem R1-Modell in einer Pick-up- und einer SUV-Version baut Rivian elektrische Lieferfahrzeuge für Amazon. Mit rund 17% der Anteile ist Amazon auch Großaktionär von Rivian.
  • 2026 soll mit dem R2 ein zweites Automodell von Rivian auf den Markt kommen.
  • Das 2009 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Plymouth im US-Bundesstaat Michigan.
  • Rivian notiert an der US-Technologiebörse Nasdaq und ist ca. 12,5 Milliarden US$ wert.

Gleich zwei neue Modelle

Auslöser des starken Kursanstiegs war die Vorstellung von zwei neuen Automodellen. Was bei anderen Autoherstellern in der Regel keine großen Kurssprünge auslöst, ist für ein Auto-Startup wie Rivian jedoch ein großes Ereignis – vor allem, wenn es sich um Autos in neuen Fahrzeugklassen handelt.

Am Donnerstag präsentierte Rivian den kleinen Geländewagen R2, der im ersten Halbjahr 2026 auf die Straße kommen soll. Mit einem Startpreis von ca. 45.000 US$ wird der R2 deutlich günstiger sein als der R1 (das bislang einzige Modell) von Rivian, für das Kunden über 71.000 US$ auf den Tisch legen müssen. Der R1 wird in einer SUV- und einer Pickup-Variante angeboten.

Neben dem Kompakt-SUV R2 stellte Rivian zudem den R3 vor, ein noch kleineres Crossover-Modell, dessen Preis unter dem des R2 liegen soll. Wann der R3 auf den Markt kommt, gab Rivian noch nicht bekannt.

Eine interessante Neuigkeit für deutsche Autokäufer ist, dass Rivian mit dem R2 erstmals den Sprung ins Ausland wagen will. Das Fahrzeug soll auch in Europa auf den Markt kommen. Der Preis für Deutschland steht allerdings noch nicht fest.

Runter mit den Kosten

Gleichzeitig drückt Rivian voll auf die Kostenbremse. Der Autohersteller kündigte im Rahmen der Modellvorstellung an, den Bau eines rund 5 Milliarden US$ teuren Werks in den USA zu verschieben. Dort sollte eigentlich der neue R2 gebaut werden.

Stattdessen wird Rivian das bestehende Werk im US-Bundesstaat Illinois umbauen. Der Autobauer verspricht sich davon auch eine schnellere Auslieferung des neuen Modells.

Der Beginn eines Aufwärtstrends?

Vor zwei Wochen ist die Rivian-Aktie auf ein Allzeittief bei 10 US$ gefallen. Durch den gestrigen Kurssprung auf 12,5 US$ konnte sich der Autotitel deutlich von seinem Tiefststand absetzen. Ob das der Beginn eines nachhaltigen Aufwärtstrends ist, werden erst die kommenden Tage zeigen.

Zwei Gründe für den Kauf

Grundsätzlich stehe ich Auto-Startups sehr skeptisch gegenüber. Für die meisten von ihnen sehe ich keine Zukunft. Bei Rivian fällt mein Urteil aber anders aus, und zwar aus zwei Gründen.

Erstens hat das Unternehmen erkannt, dass es sehr schnell seine Modellpalette erweitern und vor allem Autos im unteren Preissegment auf den Markt bringen muss. Autokäufer in aller Welt sind nicht bereit, deutliche Aufpreise für E-Autos gegenüber Verbrennern zu bezahlen. Außerdem können sich nur die wenigsten Käufer Autos für mehr als 40.000 US$ leisten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Rivian mit dem R2 und dem R3 Erfolg auf dem US-Markt haben wird. Bislang gibt es auch in den USA noch kaum E-Autos unter 40.000 US$ zu kaufen.

Zweitens hat Rivian einen sehr starken Partner und Hauptaktionär an seiner Seite. Sein Name: Amazon. Rivian ist als Hersteller der E-Lieferwagen von strategischer Bedeutung für den E-Commerce-Riesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Amazon in naher Zukunft von seinen Rivian-Aktien trennt.

Erfolgserlebnisse müssen her

Ein Investment in die Rivian-Aktie ist allerdings mit großen Risiken verbunden. Mit seiner Absatzprognose für das laufende Jahr in Höhe von 57.000 Autos hat der Autobauer den Markt extrem enttäuscht. Dieser Wert liegt nicht nur meilenweit unter der Prognose von ca. 67.000 Fahrzeugen, sondern sogar unter dem Vorjahreswert von 57.232 Autos.

Rivian braucht dringend Erfolgserlebnisse. Der R2 wird erst 2026 auf den Markt kommen. Das Auto-Startup darf sich keine Verzögerung beim Marktstart erlauben, sonst dürfte es eng werden.

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