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Rational: Steht dieser Hidden Champion vor Halbierung?

04.02.19 / 16:08

Fast jeder kennt die Produkte des Unternehmens, denn 130 Millionen Speisen, die täglich auf diesem Planeten auf den Tisch kommen, werden in einem Rational-Gerät zubereitet. Rational-Geräte (WKN: 701080) findet man in fast jeder Kantine oder Großküche. Heute sind die vorläufigen Zahlen für 2018 da und die fallen erwartungsgemäß aus.

Bei einem Umsatzwachstum von 11 Prozent auf 778 Millionen Euro (währungsbereinigt sogar 13 Prozent) erzielt die Großküchen-Firma ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 205 Millionen Euro. Das sind nur 17 Millionen mehr wie 2017. Der SDAX-Titel ist ein unscheinbarer Hidden Champion dank seinem substanzhaltigen Geschäftsmodell, aber mit einem Marktwert von rund 6 Milliarden Euro zwischen sportlich und verrückt bewertet.

Großküchen-Firma mit Burggraben

Kernprodukt und Hauptgewinnbringer des Unternehmens ist der Combi-Dämpfer namens SelfCookingCenter, mit dem Köche viele verschiedene Kochvorgänge (kochen, garen, frittieren etc.) in einem Gerät erledigen können.

In Deutschland wächst der Markt aber kaum noch, das große Wachstum erzielt man in Nordamerika und Asien.

Hidden Champion: Langweilig, aber solide

Das Unternehmen profitiert von einer fast schon unverschämt hohen Bewertung am Markt.

Der Markt sieht in Rational derzeit einen Wert, den wir nicht erkennen können. Quelle: Rational AG

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von mehr als 7 mutet hier deutlich zu viel an. So etwas findet man eher bei wachstumsstarken Tech-Unternehmen oder hochprofitablen Pharma-Playern. Doch Rational steigert seinen Umsatz künftig maximal im unteren zweistelligen Prozentbereich.

Rational ist ein sog. Hidden Champion: Das Geschäftsmodell ist unscheinbar, eigentlich schon langweilig, dafür umso lukrativer. An der Börse hat der Konzern seit dem Börsengang 2000 viel Wert gehoben für Aktionäre. Wir können uns vorstellen (außerordentliche Kundenzufriedenheit, Weiterempfehlungsrate bei 96% etc.), dass die Erfolgsgeschichte weitergeht. Allerdings zahlen wir hier natürlich nicht den aktuellen Marktpreis.

Unter 300 oder 200 Euro pro Aktie kann man sammeln

Denn die Firma ist natürlich unverschämt hoch bewertet. Der geringe Freefloat trägt dazu sein Übriges bei, denn rund zwei Drittel des Unternehmens gehörten dem bereits verstorbenen Unternehmensgründer Siegfried Meister (einer der reichsten Deutschen) und ein weiterer Teil befindet sich in festen Händen des Aufsichtsratsvorsitzenden.

Eigentlich müsste die Aktie in einem Bärenmarkt mindestens 50 Prozent korrigieren.

Die Substanz des Geschäfts besteht schließlich aus Vermögenswerten abzüglich Schulden in Höhe von nichtmal einer halben Milliarde Euro (!). Und auch das Management kann große Wachstumstreiber bei einem Blick auf die langfristige Guidance nur bedingt ausmachen. Denn man will nach Firmenangaben jährlich "im hohen einstelligen Prozentbereich" weiterwachsen.

Die Aktie ist im Zuge der letzten Gesamtmarktkorrektur in sich zusammengefallen, deutlich mehr als andere Werte. Genau so etwas erwarten wir hier für die nähere Zukunft. Gute Produkte, aber für die Bewertung müsste man unserer Meinung nach die doppelte Menge verkaufen. Für den langfristig orientierten Anleger ist Abwarten die erste Wahl, wir würden uns hier höchstens auf der Short-Seite positionieren.

Die endgültigen Zahlen mitsamt Dividendenvorschlag für 2018 legt Rational am 14. März 2019 vor.

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