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Rational: Die Aktie ist reif für eine größere Korrektur

Alexander Hirschler / 17.06.23 / 10:47

Die Rational-Aktie (WKN: 701080) hat im vergangenen Jahr in einem schwachen Gesamtmarkt stark korrigiert. Nach dem Rücklauf zur 400-€-Marke geht es für den MDAX-Titel seit Ende September aber wieder mit viel Zug nach oben. Zum Abschluss dieser Woche gelang der Aktie ein starkes Finish mit einem Kursanstieg um +3,32% auf 654 €. Was ist jetzt noch drin?

stock.adobe.com/Timon

Rational vorgestellt
Die Rational AG ist ein weltweit führender Anbieter von Groß- und Industrieküchengeräten zur thermischen Speisenzubereitung. Die Geräte werden zum einen in Landsberg am Lech produziert, wo sich auch der Unternehmenssitz befindet, und zusätzlich im französischen Wittenheim. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mit seinen 31 Tochtergesellschaften über 2.200 Mitarbeiter. An der Börse erreicht der Spezial-Maschinenbauer derzeit eine Marktkapitalisierung von 7,46 Milliarden €.

Die Zahlen können sich sehen lassen

Der Start ins neue Jahr ist überraschend stark verlaufen. Wie das bayerische MDAX-Unternehmen Anfang Mai mitteilte, stiegen die Erlöse in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 25% auf 282,4 Millionen €. Dabei wirkten sich sowohl Preiserhöhungen als auch das Gerätewachstum positiv aus.

In fast allen Regionen erzielte Rational starke Zuwächse. Besonders gut lief es im Nordamerika-Geschäft und in Lateinamerika mit einem Umsatzplus von jeweils 41%. In den Regionen Asien und Europa (ohne Deutschland) wuchsen die Geschäfte jeweils um 21%. Auf dem deutschen Heimatmarkt gab es immerhin ein Plus von 10%. Im Rest der Welt konnten die Erlöse gar um 51% gesteigert werden.

Sehr gut lief es in der deutlich größeren Produktgruppe iCombi, deren Umsätze um 30% auf 253,6 Millionen € zulegten. In der Produktgruppe iVario konnte das starke Vorjahresniveau allerdings nicht ganz gehalten werden. Die Umsätze sanken hier um 4,3% auf 28,8 Millionen €.

EBIT steigt um 39%

Noch besser als der Umsatz entwickelte sich die Ertragslage der Süddeutschen. Mit einem Plus 39% auf 66,5 Millionen € wurde das operative Ergebnis (EBIT) deutlich verbessert. Die EBIT-Marge erhöhte sich um mehr als zwei Prozentpunkte auf 23,5%. Zurückzuführen war das starke Ergebnis auf das Umsatzwachstum in Verbindung mit einem unterproportional gestiegenen Kostenniveau.

Konzernchef Dr. Peter Stadelmann kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Mit den Ergebnissen des ersten Quartals gelang uns ein erfolgreicher Start in das Jahr 2023. Wir konnten auch dank Sondereffekten die anspruchsvollen Vorjahreswerte übertreffen und bewegen uns sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis auf einem hohen Niveau.

Jahresprognose bestätigt

Wer nach dem starken Jahresauftakt auf eine Prognoseanhebung gehofft hatte, wurde jedoch enttäuscht. Stattdessen geht das Management weiterhin von einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und einem leichten Rückgang der Umsatzrendite aus. 2022 lag die EBIT-Marge bei 23,2%.

Hintergrund ist, dass das starke Abschneiden im ersten Quartal auch auf Sondereinflüssen beruhte wie dem Abbau des Auftragsbestands und positiven Preiserhöhungseffekten. Diese Einflussfaktoren werden allerdings in den folgenden Quartalen wieder abnehmen.

Aktie fundamental teuer

Rational ist mit einem weltweiten Marktanteil von rund 50% absoluter Markt- und Technologieführer. Einziges Problem ist die hohe Börsenbewertung. Auf Basis der Marktschätzungen für 2023 wird die Aktie aktuell mit einem KUV von fast 7 und einem KGV von über 37 bewertet.

Dazu kommt eine vorwärts gerichtete PEG-Ratio von 3,55, was ebenfalls auf eine sehr hohe Bewertung hindeutet. Und auch die aktuelle Dividendenrendite von 1,87% dürfte für Anleger nicht besonders verlockend sein.

Am Erfolg des vergangenen Jahres wurden Aktionäre mit einer Sonderdividende in Höhe von 2,50 € je Aktie beteiligt, sodass sich die Gesamtrendite auf 2,25% erhöhte. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass dies zur allgemeinen Routine wird.

Analysten sehen kein Potenzial mehr

Zu einer ganz ähnlichen Einschätzung gelangen auch die covernden Analysten. Seit Vorlage der Quartalszahlen haben sich fünf Analysten zu Wort gemeldet. Davon raten drei zum Halten und zwei zum Verkauf. Die Kursziele bewegen sich dabei in einer Range von 460 bis 650 €. Damit wäre das Potenzial bestenfalls ausgeschöpft.

Fazit: Größere Korrektur abwarten

Dementsprechend halte ich die Aktie auf dem gegenwärtigen Kursniveau für nicht kaufenswert. Anleger sollten auf eine größere Korrektur warten, damit sich möglicherweise eine günstigere und hinsichtlich der Umsatz- und Ertragslage angemessenere Einstiegsbasis ergibt.

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