Rational-Aktie: Rekordwerte, aber was macht der Kurs?
Die Rational-Aktie (WKN: 701080) erlebt trotz hervorragender Geschäftszahlen für 2022 eine Achterbahn. Zuerst steigt der Kurs um +3%, dann fällt er am selben Tag um -6% und notiert aktuell wieder bei 594 €. Einerseits feiern die Börsianer die Rekordwerte, dann führt der Ausblick wieder zu Kursverlusten. Wie geht es nun weiter?
Die Rational AG mit Sitz Landsberg am Lech ist der weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisezubereitung in Profiküchen. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiter, davon mehr als 1.200 in Deutschland. Das Unternehmen ist im MDAX notiert und hat aktuell einen Börsenwert von 6,75 Milliarden €.
Rekordjahr beim Umsatz und Ertrag
Es ist kaum zu glauben, da redet jeder von Lieferkettenproblemen, und trotzdem gelingt es dem bayerischen Unternehmen, Rekordwerte beim Umsatz und beim operativen Gewinn zu erzielen.
Der Umsatzanstieg beruht neben einem positiven Währungseffekt hauptsächlich auf der stark gestiegenen Nachfrage, besonders hervorgehoben wurde das Wachstum in Nordamerika mit 58%. In China blieb die Nachfrage schwach.
Der Konzernumsatz stieg um 31% auf 1,02 Milliarden €, damit wurde erstmals die Marke von 1 Milliarde € überschritten.
Das operative EBIT landete bei 237,5 Millionen €, das entspricht einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 48%. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg um 2,7 Prozentpunkte auf 23,2%.
Dr. Peter Stadelmann, CEO der Rational AG, blickt zufrieden auf das Jahr 2022 zurück und kommentiert es wie folgt:
2022 war wahrlich kein leichtes Jahr. Wir erlebten Lieferengpässe, steigende Inflationsraten und einen Krieg in Europa. Dass wir trotz diesen historischen Herausforderungen im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich waren wie noch nie, macht uns alle bei Rational besonders stolz.
Ausblick vorsichtiger
Im laufenden Geschäftsjahr wird es etwas langsamer zugehen. Das Umsatzwachstum liegt im hohen einstelligen Prozentbereich. Beim operativen EBIT wird mit einem Wert leicht unterhalb von 2022 gerechnet.
Um den chinesischen Markt anzufeuern, ist die Entwicklung eines Einstiegsproduktes vorgesehen. Es soll hauptsächlich in den „Tier-3 und Tier-4“-Städten verkauft werden. In diesen etwas kleineren Städten ist die Kaufkraft höher als in den Megastädten.
Aktionäre am Erfolg beteiligt
Die Aktionäre werden an diesem Rekord-Gewinn entsprechend beteiligt. Die reguläre Dividende steigt von 7,50 € auf 11 €, dies entspricht einer momentanen Rendite von 1,85%.
Darüber hinaus wird eine Sonderdividende von 2,50 € gezahlt. Die Gesamtdividende von 13,50 € entspricht einer Gesamtrendite von 2,25%.
Warum die Sektkorken dennoch nicht knallen
Eigentlich müsste ein solches Ergebnis der Rational-Aktie einen enormen Schub geben, denn bis zum Allzeithoch im August 2021 mit 1.018 € ist noch rund 42% Luft nach oben. Es ist jedoch die schlechtere Ertragsprognose für 2023, die den Kurs nach oben deckelt.
Darüber hinaus ist die Marktkapitalisierung mit rund 6,6 Milliarden € sehr ambitioniert. Dies lässt wenig Spielraum nach oben. Das sehen auch die meisten Analysten so, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 617 €. RBC hat die Aktie jüngst auf 470 € belassen, mit der Begründung, dass im vierten Quartal keine Nachfragesteigerung vorhanden war.
Fazit: Aktie wenig interessant
Nach meiner Einschätzung ist das Kurspotenzial nach oben begrenzt, viel wahrscheinlicher ist eine Korrektur des Kursanstieges seit September um +43%. Sollte ein größerer Kursrückgang eintreten, müsste die Aktie neu bewertet werden.
Die Dividendenrendite ohne die Sonderdividende ist mit 1,85% gut, aber nicht sehr hoch. Insgesamt gibt es momentan interessantere Wert an der Börse.
Dividenden-Aktien: Jetzt diskutieren und informieren!
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Forum der neusten Generation für den Dividendenaktien.
Informiere Dich vorab in unserer großen Ratgeber-Serie und lerne im Handumdrehen alles Wissenswerte zum Thema Dividenden.
