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Nebenwerte-Roundup: Sporttotal & EQS Group

15.03.19 / 12:36

Was haben Sporttotal (WKN: A1EMG5) und die EQS Group (WKN: 549416) gemeinsam? Bei beiden handelt es sich um Werte, bei der sich nur mit viel Optimismus die hohe Bewertung nachvollziehen lässt. Der Dienstleister EQS Group, zu der u.a das DGAP-Portal gehört, kommt beim EBITDA nach 2,35 Millionen Euro im Vorjahr nur noch auf 0,3 Millionen Euro für 2018. 

Das teilt EQS heute in seinen vorläufigen Zahlen für 2018 mit und die fallen verhalten aus. Bei Sporttotal dagegen liegt die angepeilte Profitabilität wohl noch viel weiter in der Ferne. Es ist garnicht so lange her, da wollte Sporttotal beim EBIT das große Rad drehen. Jetzt dürfte Sporttotal um Chef Lauterbach von der Konkurrenz das Fürchten gelehrt bekommen.

EQS Group: Wachstumsstory intakt - Aktie bleibt viel zu hoch bewertet

Umsatzseitig wuchs EQS 2018 deutlich um 19% auf 36,2 Millionen Euro - 2019 soll das Wachstum in etwa so anhalten! Das EBITDA ging vergangenes Jahr jedoch von 2,35 auf 0,3 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen führt das auf eine "Investitionsoffensive" zurück. So hat man in München gleich 50 neue Softwareentwickler eingestellt.

Großer Treiber ist hier die seitens der EU eingeführte Marktmissbrauchsverordnung MMVO gemäß der im Regulierten Markt wie auch dem Freiverkehr notierte Unternehmen wichtige Insiderinformationen (z.B. Kapitalmaßnahmen, Übernahmeangebot etc.) diese einer sog. Bereichsöffentlichkeit (sprich möglichst allen interessierten Marktteilnehmern) mitteilen müssen. Dafür bedarf es einem Nachrichtenservice.

EQS stellt Unternehmen mit dem EQS COCKPIT eine Software-Plattform für die täglichen Aufgaben der Investor Relations, Communications und Compliance zur Verfügung, mit der sich solche Reichweiten erzielen lassen. EQS erzielt daraus wiederkehrende SaaS-Einnahmen. Die zur EQS Group gehörende DGAP mit der gleichnamigen Plattform hat sich dabei für die Mehrheit der börsennotierten Unternehmen als Nachrichtenportal der Wahl herauskristallisiert.

Hier abgebildet ist das Compliance-Modul des EQS COCKPITs. Quelle: EQS Group

Mit einem Kunden in Deutschland macht EQS pro Monat im Schnitt 2.850 Euro Umsatz, insgesamt hat man 1.143 Unternehmen als Kunden. Grundsätzlich wird das regulatorische Umfeld immer strenger, auch in internationalen Märkten, in denen EQS zu expandieren versucht. Davon wird die Gruppe weiter profitieren.

Die Aktie der EQS Group konnte auf Jahressicht kaum zulegen. Das sollte bei einem Einbruch des EBITDA nicht weiter verwundern. Der Cashflow kann qualitativ sowohl auf operativer wie auch auf Investitionsbasis nicht überzeugen.

Bei einem Börsenwert von 100 Millionen Euro fragen wir uns ernsthaft, wer sich hier aktuell auf der Käuferseite positioniert.

Sporttotal: Die Konkurrenz schläft nicht!

Über Sporttotal hatten wir in den zurückliegenden Monaten umfassend berichtet. Dass der Wert nun nach oben durchstartet, dürfte mit der gesicherten Finanzierung zusammenhängen. Am Mittwoch gewann die Aktie überraschend plötzlich +13%.

Dabei gibt es bei Sporttotal kaum Neues zu berichten, es sei denn von der Konkurrenz. Einem neuen Handelsblatt-Bericht zufolge will das Start-Up Soccerwatch "zum Marktführer bei Amateur-Übertragungen" werden.

Während bei Sporttotal die Vereine 10% der Werbeeinnahmen erhalten, sollen die Clubs bei Soccerwatch mit 50% an den Werbeerlösen beteiligt werden.

Zur Erinnerung: Bisher hieß es seitens Sporttotal immer, dass "sporttotal.tv in Deutschland einen exklusiven 10-Jahres-Vertag mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) abgeschlossen hat, an den sämtliche 21 Landesverbände und fünf Regionalverbände angeschlossen sind." Sporttotal setzt auf Live-Übertragungen von Regionalliga-Spielen. Die 5 Regionalligen in Deutschland laufen jeweils unter Regie des zuständigen Landesverbands.

Das Start-Up Soccerwatch will "zum Marktführer bei Amateurfußball-Übertragungen" werden - dem Markt, den Sporttotal bearbeitet! Quelle: unsplash.com

Für EQS wie für Sporttotal gilt, dass eine solch hohe Bewertung nur in einer Bullenmarkteuphorie aufrecht erhalten werden kann, wie wir sie derzeit wieder an den Börsen erleben. Die Substanz beider Unternehmen sollte erst in einem schlechten Marktumfeld deutlich werden.

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Zugehörige Kategorien: Small Caps
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