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Intel-Aktie: Da ist es passiert!

Frank Giarra / 22.02.23 / 15:39

Hiobsbotschaft mit Ansage: Chip-Hersteller Intel (WKN: 855681) sieht sich gezwungen, seine für die Tech-Branche außergewöhnlich gute Dividende drastisch zu kürzen. Erst vor genau eine Woche haben wir genau das in diesem Artikel kommen sehen und Anlegern geraten, das Papier nicht nur wegen der Ausschüttung ins Depot zu legen. Wie geht es jetzt mit der Aktie weiter?

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Der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel mit Sitz im kalifornischen Santa Clara war in den 90er und Nuller-Jahren zum weltweit unangefochtenen Marktführer aufgestiegen. In den darauffolgenden zehn Jahren hat sich der Konzern jedoch zu lange auf seinen Erfolgen ausgeruht, Wettbewerber wie AMD und Nvidia zogen vorbei. Das Unternehmen hat aktuell einen Börsenwert von rund 108,7 Milliarden US$.

Bye-bye, Dividendenaristokrat!

Da ist es passiert: Ein Dividendenaristokrat streckt die Flügel. So wird ein Unternehmen bezeichnet, das mindestens 25 Jahre lang kontinuierlich seine Dividenden erhöht hat. Beim Halbleiterkonzern Intel war das seit 1992 der Fall. Heute gibt der Chip-Gigant in dieser Pressemitteilung bekannt, dass diese Praxis vorerst ihr Ende findet.

Drastische Kürzung um 66%

Die Kalifornier schütten für das erste Quartal nur noch 0,125 US$ je Aktie aus, das sind im Jahr dann insgesamt 0,50 US$. Zuletzt waren es 0,365 US$ pro Quartal oder 1,46 US$ auf Jahressicht. Die Quartalsdividende wird am 1. Juni an alle Aktionäre ausgezahlt, die am 7. Mai im Besitz von Anteilen sind.

Die von uns bereits befürchtete Kürzung fällt also mit fast 66% drastisch aus. Beim aktuellen Kurs von 26,36 US$ liegt die Dividendenrendite nicht mehr über 5% wie zuvor, sondern nur noch bei knapp 1,9%.

Hohe Ausschüttung macht keinen Sinn

Intels Begründung für die Kürzung lautet, diese „spiegelt den bewussten Ansatz des Vorstands bei der Kapitalallokation wider und soll das Unternehmen bestmöglich positionieren, um langfristigen Wert zu schaffen“.

Will heißen: Eine so hohe Ausschüttung, die durch Schulden hätte finanziert werden müssen, macht schlicht keinen Sinn.

Dass der Chip-Hersteller den von vielen Anlegern erhofften Turnaround noch nicht geschafft hat, lässt sich auch am Aktienkurs ablesen. Der Wertverlust in einem Jahr beträgt mehr als -41%. Ende Januar stürzte das Papier nach der Vorlage schwacher Quartalszahlen wieder ab.

Der Rotstift kreist

Die Kalifornier setzen nicht nur bei den Dividenden den Rotstift an. Heute heißt es, man werde weitere Maßnahmen ergreifen, um seine „Kostenstruktur zu optimieren“. In diesem Jahr sollen 3 Milliarden US$ eingespart werden, bis 2025 soll die Summe sogar auf insgesamt 8 bis 10 Milliarden US$ steigen.

Zu diesem Zweck werden Mitarbeiter entlassen und es werden Betriebskosten gesenkt. Außerdem werden vorübergehend die Vergütungs- und Prämienprogramme für Mitarbeiter und Führungskräfte reduziert, wobei sich der Vorstand selbst nicht ausnimmt.

Aktie aktuell kein Kauf

Angesichts der zuletzt ernüchternden Geschäftsergebnisse, die sich laut Prognose auch im laufenden Quartal nicht nachhaltig verbessern werden, sind die drastischen Maßnahmen wohl angebracht. Investoren hatten schon länger sinkende Umsätze und wegbrechende Gewinne – im ersten Quartal wird sogar mit einem Verlust von 0,15 US$ je Aktie gerechnet – nicht mehr toleriert.

Meiner Meinung nach sollten Anleger das Papier vorerst noch meiden. Die schwache geschäftliche Entwicklung spricht nach wie vor nicht für den Kauf der Aktie. Und das Argument einer guten Dividende entfällt.

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