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Bayer-Aktie: Das Drama nimmt kein Ende

Peter Wolf-Karnitschnig / 29.01.24 / 12:25

Für Bayer-Aktionäre ist es kein besonderer Tag mehr, wenn der Pharma- und Chemiekonzern an einem Tag die rote Laterne im DAX hält. Auch am Montagmorgen ist die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) mit einem Kursverlust von über -5% der mit Abstand schlechteste Wert im deutschen Leitindex. Was steckt diesmal hinter dem massiven Kursrückgang der Leverkusener?

bayer.com

ℹ️ Bayer vorgestellt

  • Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
  • Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert.
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
  • Der Konzern kommt derzeit auf einen Börsenwert von rund 30 Milliarden €.

Die nächste Glyphosat-Ohrfeige

Das Drama rund um den Unkrautvernichter Roundup (Glyphosat) nimmt kein Ende. Eigentlich ist es fast keine Meldung mehr wert, wenn Bayer eine weitere Niederlage in einem Rechtsstreit in den USA rund um den Einsatz von Roundup einstecken muss. Doch die in diesem Gerichtsverfahren zugesprochene Summe hat es in sich.

Geschworene haben in einem Prozess im US-Bundesstaat Pennsylvania dem Kläger einen Betrag von nicht weniger als 2,2 Milliarden US$ zugesprochen. Der an Krebs erkrankte Mann nutzte Roundup sowohl als Bauer als auch privat.

Alles halb so schlimm?

Selbstverständlich hat Bayer die Möglichkeit, gegen das Urteil in Beruf zu gehen. Der Konzern verwies darauf, dass er sich in zehn der jüngsten 16 Gerichtsfälle letztlich durchgesetzt habe.

Hinzu kommt: Richter haben Schadenersatzsummen, die Geschworene einigen Klägern zugesprochen haben, im Nachgang deutlich gekürzt. In den bislang verlorenen Prozessen wurde der Schadenersatz insgesamt um mehr als 90% verringert.

Die Reaktion der Bayer-Aktie zum Wochenauftakt zeigt jedoch, dass dem Markt das Thema Glyphosat immer noch massive Bauchschmerzen bereitet. Die schiere Zahl der noch ausstehenden Klagen ist für den Konzern ein unkalkulierbares Risiko. Zwar wurden Rückstellungen in Milliardenhöhe gebildet. Ob sie am Ende ausreichen werden, vermag derzeit niemand einzuschätzen.

Fällt das 15-Jahrestief?

Die leichte Erholung der Bayer-Aktie im Dezember ist im Januar bereits wieder verpufft. Der DAX-Wert testet zum Wochenauftakt sein im November vergangenen Jahres aufgestelltes 15-Jahrestief. Sollte es signifikant durchbrochen werden, droht der Bayer-Aktie weiteres charttechnische Ungemach.

Keine guten Nachrichten in Sicht

Wie es mit Bayer insgesamt weitergeht, steht völlig in den Sternen. Der deutsche Traditionskonzern braucht radikale Lösungen – nicht nur für den Problemfall Glyphosat, auch für alle weiteren Geschäftsbereiche.

Die Verschlankung der Unternehmensstrukturen und der damit verbundene Personalabbau sind meiner Meinung nach nur ein erster Schritt. Bayer braucht Innovationen. Der unerwartet Studienflop des Blockbuster-Kandidaten Asundexian hat ein großes Loch im Geschäftsbereich Pharmaceuticals gerissen. Im Bereich Crop Science belasten den Konzern schwache Preise.

Ob es tatsächlich zu einer Aufspaltung des Bayer-Konzerns in seine Einzelteile kommt, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Bayer-Aktie benötigt auf jeden Fall viele sehr gute Nachrichten, um wieder aus den Kurskeller herauszuklettern. Diese Nachrichten sind derzeit für mich nicht zu erkennen.

Die Aktie bleibt bis auf Weiteres kein Kauf. Das Risiko weiterer Kursrückschläge ist meiner Ansicht nach viel zu groß.

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