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Bayer-Aktie +3% nach News – jetzt wieder einsteigen? 

Simon Ruić / 14.12.23 / 12:52

Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) gibt ein Lebenszeichen von sich: Der Kurs springt am Donnerstag über +3% hoch, nachdem der DAX-Konzern eine KI-Partnerschaft verkündet hat. Wegen des derzeit noch stark eingetrübten Gesamtbilds des Unternehmens dürften die Forderungen aktivistischer Investoren lauter werden. Sollten Anleger jetzt zuschlagen?

Bayer AG

ℹ️ Bayer vorgestellt

Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf einen Börsenwert von rund 30,7 Milliarden €.

Agrar-Sparte stellt KI-Partner vor

Ein Hauch von Kurserholung ist in der Luft. Die Bayer-Aktie springt am Donnerstag um über +3% auf 32 € hoch, nachdem der Konzern eine KI-Partnerschaft bekanntgegeben hat.

Demnach wird die Agrarsparte der Leverkusener nun mit dem auf Wirkstoffdesign spezialisierten französischen Start-up Iktos zusammenarbeitet. Im Zuge der Kooperation soll den Angaben nach der Einsatz von künstlicher Intelligenz gefördert werden bei der Entdeckung und Entwicklung neuer Produkte für den nachhaltigen Pflanzenschutz.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden die Crop-Science-Spezialisten von Bayer die generative De-novo-Design-Software „Makya“ von Iktos einsetzen, um die Entwicklung neuer Moleküle zu unterstützen.

Die auf generativen maschinellen Lernmodellen basierende Makya-Plattform soll es demnach ermöglichen, die Forschungsaktivitäten noch stärker an Wirksamkeit, Selektivität, Sicherheit und Nachhaltigkeit auszurichten. Bayer will diese Technologie den Angaben nach vor allem dafür nutzen, um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt zu verringern.

Aktie stabilisiert trotz skeptischer Analysten

Nach dem verheerenden Absturz der Bayer-Aktie vor knapp vier Wochen hat das Papier weitere 7 bis 10 Tage gebraucht, um einen ersten Boden zu finden. Die SD-Redaktion hat das antizipiert und mutigen Anlegern in diesem Artikel den Kauf empfohlen. Für alteingesessene Investoren, die auf Stabilität und eine gut gedeckte Dividende aus sind, ist das ein schwacher Trost. Der Kursverlust seit Januar beträgt nach wie vor mehr als ein Drittel und bei Marktexperten macht sich zunehmend Pessimismus breit.

Die wichtigsten Investmentbanken der Welt wie JPMorgan und UBS haben ihre Kursziele drastisch gesenkt. Sie warnen eindringlich vor ausufernden Prozesskosten im Glyphosat-Dauerstreit und dem riesigen Loch, das das Aus des Hoffnungsträger-Medikaments Asundexian in der Pharma-Pipeline des Konzerns gerissen hat.

Gesamtbild eingetrübt

Mit seinem jüngsten Q3-Bericht hatte Bayer trotz eines verhaltenen Ausblicks für 2024 wegen schwacher Agrarpreise einen robusten Eindruck hinterlassen. Seit dem Asundexian-Flop ist das ausgewogene Gesamtbild aber ruiniert.

Erschwerend kommt hinzu, dass zuletzt zwei wichtige Monsanto-Verfahren verloren wurden, die die Dynamik der übrigen Schadensersatzprozesse negativ beeinträchtigen könnte. Ob die milliardenschweren Rückstellungen für alle Roundup-Kläger reichen werden, scheint zahlreichen Marktstimmen nach wieder offen zu sein.

Drängen auf Konzernaufspaltung nimmt zu

Auf der anderen Seite ist die Aufspaltung des Konzerns als Hebel für gesteigerten Shareholder-Value nicht vom Tisch. Im Gegenteil: Die jüngsten Entwicklungen dürften den Druck seitens aktivistischer Investoren auf die Unternehmensführung, den Konglomerats-Rabatt des DAX-Titels abzubauen, nur erhöhen.

Darüber hinaus hat der neue CEO Bill Anderson schon gute Arbeit dabei geleistet, die trägen Führungsstrukturen zu verschlanken und die Gespräche zur geplanten Teilung des Konzerns voranzubringen.

Einsteigen und Dividenden einsammeln

Die große Transformation wird zwar nicht von heute auf morgen geschehen; da sich das Bayer-Papier nach den jüngsten Erschütterungen nun stabilisiert hat, können Anleger nun aber zu historisch niedrigen Preisen zuschlagen. Es wäre auch die Wette auf eine mittelfristige Konzernzerschlagung, die die Marktkapitalisierung des Konzerns potenziell verdreifachen könnte.

Das Warten darauf kann man sich mit einer weiterhin gut gedeckten Dividende versüßen, die derzeit über 7,5% Rendite abwirft. Hinweise darauf, dass die Ausschüttungen reduziert oder gar ausgesetzt werden könnten, gibt es aktuell schließlich nicht.

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