Alphabet: Powerhouse Google schwächelt - oder doch nicht?

Marc Rendenbach
05.02.19

Das Powerhouse schwächelt: Der Google-Konzern Alphabet (WKN: A14Y6F) hat mit fallenden Kosten pro Klick auf die Werbung bei seiner Suchmaschine zu kämpfen. Die Alphabet-Aktie fiel nachbörslich über 2 Prozent. Indes spekuliert die Tech-Welt über eine Übernahme von Netflix (WKN: 552484) durch Apple (WKN: 865985). 

Die Umsatz- und Gewinnzahlen zeigen bei Alphabet allerdings weiter ein ordentliches Wachstum auf. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View steigerte 2018 seinen Umsatz um 23 Prozent auf 137 Milliarden US-Dollar. Zwar reichte es auch für einen deutlichen "Earnings Beat", denn mit einem Gewinn pro Aktie von 12,77 US-Dollar im Q4 toppte man die Analystenschätzungen von 10,91 US-Dollar, aber das interessiert Börsianer aus bekannten Gründen nur am Rande.

Das einstige Zugpferd lahmt. Bei einem genaueren Blick werden allerdings die Zusammenhänge klar. Quelle: pixabay.com

Google mit Herausforderungen konfrontiert

Im 4. Quartal wuchsen die Erlöse um 22% auf 39 Milliarden US-Dollar. Die operative Marge schrumpfte von 24 auf 21%. Der Gewinn auf betrieblicher Ebene summierte sich auf 8,2 Milliarden US-Dollar nach 7,7 Milliarden US-Dollar im Q4 2017.

Der wichtige Posten der Kosten pro Werbung, die in der Suchmaschine und anderen Google-Ads-Formaten erscheint und Umsatz für Google bedeutet, ist rückläufig. Im Jahresvergleich (Q4 2018 zu Q4 2017) schrumpften die Kosten pro Klick auf eine Werbung um 29%.

Hier muss man allerdings folgenden Zusammenhang sehen: Google operiert mit einem "Pay-per-click"-Modell, d.h. Werbekunden zahlen pro Klick auf ihre Werbung. Hier fielen die Kosten zum Beispiel bereits im Q2 2017 um 26%.

Dazu kommt die Tatsache, dass Alphabet die Gesamtmenge der bezahlten Klicks jahresübergreifend um 66% steigerte, von Q3 auf Q4 2018 war zudem eine Steigerung von 22% festzustellen.

Übernimmt Apple bald Netflix?

Dieses Szenario stellt JPMorgan Chase-Analyst Samik Chatterjee auf. Er zielt auf die reichliche Liquidität ab, über die der iPhone-Hersteller verfügt. Stand Ende 2018 verfügte Apple über eine Cashposition in Höhe von 245 Milliarden US-Dollar.

Auch eine genaue Preisvorstellung hat der Analyst: 189 Milliarden US-Dollar. Dieser Kaufpreis entspräche einem ungefähr 20%-igen Aufschlag auf den Netflix-Kurs.

Die Akquisition des Entertainment-Unternehmens sei strategisch klug, so der Analyst. Netflix ist in Augen vieler Tech-Aktionäre bereits das viel trendigere Unternehmen mit besseren Zukunftsaussichten. Apple hatte zuletzte mit Absatzproblemen bei seinem Flaggschiff iPhone zu kämpfen.

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