Allianz-Aktie: In den USA droht Milliardenfiasko

Manuel
02.08.21 um 14:29

Allianz-Aktien (WKN: 840400) verlieren im Crashmodus -7% und fallen auf aktuell rund 195 €. Die US-Justiz nimmt die in Schieflage geratenen und letztlich liquidierten Structured Alpha Fonds des Asset-Managements unter die Lupe – Milliardenabflüsse drohen.

Die Allianz ist eine Institution deutscher Vermögensverwaltung. Sie agiert als Asset-Manager sowie als Schaden- und Unfallversicherer und bietet Lebens- und Krankenversicherungen an. Als einer der weltweit profiliertesten Player verwaltet die Allianz laut Geschäftsberichtinformationen ein Vermögen von 2,3 Billionen €.

US-Justiz will Unterlagen

Die US-Justiz nimmt die Structured Alpha Fonds nun genauer unter die Lupe. Interessant ist das, weil die Allianz im März zwei ihrer Structured Alpha Fonds liquidiert hatte. Laut der lokalen Klagen geht es um eine Schadensumme von vier Milliarden US$ der daraus resultierten Anlageverluste. Der Vorstand befürchtet im heutigen Statement „erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse“ der Allianz-Gruppe. Weiter heißt es:

Es ist jedoch derzeit weder möglich, den Ausgang der Untersuchungen der Börsenaufsicht und des Justizwesens sowie der anhängigen Gerichtsverfahren vorherzusagen, noch den entsprechenden Zeitpunkt dafür einzuschätzen. Insbesondere ist es nicht möglich, die konkreten finanziellen Auswirkungen, einschließlich möglicher Strafzahlungen, zuverlässig abzuschätzen.

Die Klagen beim US-amerikanischen Bundesgericht für den Bezirk New York sind nicht neu und stehen im Zusammenhang mit den Verlusten, die Investoren während der „Covid-19-bedingten Marktturbulenzen“ erlitten hatten. Viele US-Pensionsfonds etc. hatten in die Alpha Structured Produkte investiert und klagen nun. Konkret geht es um Fehler in der Portfoliostrategie und den Einsatz von Optionen.

Weiter wackelig?

Justizangelegenheiten in den USA sind für deutsche Unternehmen oft mit einem leicht unguten Gefühl und finanziellen Belastungen verbunden. VW musste in einem spektakulären Fall von Schadenersatz im Dieselgate-Skandal 25 Milliarden US$ an getäuschte US-Verbraucher überweisen. Der Bayer-Konzern steht im Monsanto-Verfahren vor Aufwendungen in zweistelliger Milliardenhöhe.

Welche finanzielle Belastung für die Allianz letztlich daraus resultieren wird, sei schwer abzuschätzen, so JPMorgan-Analyst Ashik Musaddi am Montag in einem Update. Der Allianz-Aktienkurs preist mit dem heutigen Abschlag 6,2 Milliarden € weniger Börsenwert ein. Unsicherheit ist der größte Feind einer Aktie, deshalb gilt hier: Seitenlinie.

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