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Allgeier-Aktie: Sind das günstige Einstiegskurse?

Rudolf Schneider / 28.09.23 / 11:20

Der Chart der Aktie des IT-Dienstleisters Allgeier (WKN: A2GS63) zeigt einen stetigen Abwärtstrend. Seit Jahresbeginn ist der Kurs von 32,30 € auf aktuell 20,60 € zurückgegangen – das entspricht einem Verlust von rund -36%. Für potenzielle Anleger ist es schwierig, die weitere Entwicklung abzuschätzen. Eine Börsenregel besagt, dass der Griff ins fallende Messer vermieden werden soll. Sollte eine Investition daher unterbleiben?

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ℹ️ Allgeier vorgestellt

Die in München ansässige Allgeier SE ist eines der führenden deutschen Technologie-Unternehmen für digitale Transformation: Die stark wachsende Gruppe begleitet die Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation. Die über 2.000 Kunden sind sowohl private Unternehmen als auch staatliche Institutionen. Neben dem Hauptsitz unterhält der Konzern weltweit 52 Standorte. Die Marktkapitalisierung beträgt 234,6 Millionen €.

Aufbau neuer Geschäftseinheit geplant

Ein Großteil der Kunden setzt auf die Technologie von Microsoft. Um hier entsprechende Lösungen anbieten zu können, wurde eine Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen SDX AG vereinbart. SDX ist spezialisiert auf Produkte von Microsoft, insbesondere deren Cloudlösung. Somit ist der Aufbau einer eigenen Geschäftseinheit im Allgeier-Konzern eine sinnvolle Angelegenheit.

Die SDX AG wurde im Rahmen einer M&A-Transaktion in den Münchener IT-Konzern eingegliedert. Die Geschäftsführung der SDX führt die Geschäfte weiter als selbständige Einheit. Über die genauen Kapitalverflechtungen ist nichts bekannt.

Insgesamt ist diese Transaktion positiv zu werten. Die Betreuung der gemeinsamen Kunden kann jetzt umfänglicher erfolgen. Dies dürfte sich langfristig positiv auf die Ertragslage auswirken.

Geschäftsentwicklung zufriedenstellend

Die Dynamik des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie des ersten Quartals konnte im zweiten Quartal nicht mehr fortgesetzt werden. Wie der am 3. August veröffentlichte vorläufige Halbjahresbericht zeigt, ist die Ertragslage gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht rückläufig gewesen.

Das operative EBITDA liegt mit 24,4 Millionen € etwa auf Vorjahresniveau, beim EBIT ist mit 10,2 Millionen € jedoch ein Rückgang von 20,5% festzustellen. Im Rahmen des eingeleiteten Kostensenkungsprogramms wurden hohe Abschreibungen und Rückstellungen vorgenommen.

Beim Umsatz sieht es zufriedenstellend aus, hier wurde ein Anstieg von 6% auf 241,5 Millionen erzielt. Ein Teil davon dürfte auf Preiserhöhungen beruhen.

Positiv ist, dass der Cash-Bestand sich zwar deutlich reduziert hat, mit 45 Millionen € aber weiterhin hoch ist. Außerdem ist die Bilanzstruktur hervorragend, die Eigenkapitalquote liegt bei 36,5%.

Ausblick bestätigt

Für das gesamte Geschäftsjahr wird mit einer Erfüllung der Plandaten gerechnet. Demnach soll ein Umsatz von 500 bis 540 Millionen € erreicht werden. Dabei soll das operative EBITDA zwischen 65 und 71 Millionen € liegen.

Um diese Werte zu erreichen, muss die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr deutlich gesteigert werden. Erfahrungsgemäß werden IT-Lösungen seitens der Kunden in der zweiten Jahreshälfte verstärkt nachgefragt. Ferner sollen die Kosteneinsparungen sich dann verstärkt bemerkbar machen. Das dritte Quartal wird zeigen, ob diese ambitionierten Ziele erreichbar sind.

Mittelfristig soll ein organisches Wachstum von 10 bis 15% erreicht werden, die EBITDA-Marge soll dann bei 15% liegen.

Einsteigen oder abwarten?

Der bisherige Kursverlauf ist enttäuschend. Er zeigt, dass die Anleger das Vertrauen in den Nebenwert verloren haben. Die logische Konsequenz daraus könnte sein, dass der berühmte Griff ins fallende Messer berechtigt ist und eine Investition sich nicht lohnt.

Andererseits ist anhand der Geschäftszahlen festzustellen, dass das Unternehmen operativ erfolgreich arbeitet und mit seinem Kostensenkungsprogramm die Profitabilität in den Mittelpunkt stellt. Für ein IT-Unternehmen ist die Marktbewertung sehr niedrig, ein Großteil davon ist mit dem Eigenkapital unterlegt.

Meiner Meinung nach ist das Unternehmen unterbewertet, ich sehe mittelfristig ein Potenzial bis 30 €. Die letzten Einschätzungen der Marktexperten liegen deutlich über 33 €, Warburg Research ist mit einem Zielkurs von 43,50 € am optimistischen.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau eignet sich gut für einen schrittweisen Einstieg.

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