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Weibo: Kommt auch hier die Re-Privatisierung?

Sascha / 07.07.21 / 9:25

Während die US-amerikanischen oder deutschen Technologiewerte weiter haussieren, sieht das bei ihren chinesischen Pendants anders aus. Alibaba, Baidu oder JD.com kommen seit einiger Zeit nicht mehr vom Fleck. Grund hierfür sind Attacken der eigenen kommunistischen Regierung, die ganz besonders die Aktie des Börsenneulings Didi abstürzen ließen. Im Gegensatz dazu stieg die Aktie von Weibo (WKN: A110V7) nahezu als einzige deutlich. Warum?

Bei Weibo handelt es sich um das chinesische Pendant zu Twitter. Das chinesische Wort Wēibó (微博) bedeutet wörtlich übersetzt Mikroblogging – und beschreibt somit den Dienst perfekt. Hervorgegangen ist Weibo aus dem Internetkonzern Sina und hieß daher ursprünglich Sina Weibo. Aufgrund der chinesischen Internetzensur wird der Dienst, anders als das US-amerikanische Pendant, ständig durch staatliche Stellen überwacht, wobei die Zensur zuletzt noch zugenommen hat.

Reuters verbreitet Gerüchte über ein „Going Private“

Laut einer Exklusiv-Meldung der Nachrichtenagentur Reuters soll der Großaktionär und Chairman von Weibo, Charles Chao, eine Re-Privatisierung des Unternehmens planen. Daher habe sich dessen Holding New Wave mit einem Investor aus Shanghai zusammengetan, um ein entsprechendes Angebot vorzubereiten. Den Anteilseignern sollen dabei zwischen 90 und 100 US$ je Weibo-Aktie angeboten werden.

Nachdem Reuters diese Meldung veröffentlicht hatte, schoss die Aktie im vorbörslichen Handel zeitweise um bis zu +50% nach oben. Im weiteren Handelsverlauf gab der Titel dann jedoch einen Großteil dieser Kursgewinne wieder ab. Grund hierfür: Die von Reuters gestreuten Gerüchte über ein „Going Private“ wurden – quasi selbstverständlich – umgehend dementiert. Aber...

Charles Chao nahm schon den Mutterkonzern wieder von der Börse!

Ich persönlich betrachte die Gerüchte aus mindestens zweierlei Gründen als durchaus glaubwürdig. Denn erstens halte ich die Aktie für fundamental recht günstig bewertet, zweitens hat eben jener Charles Chao bereits den ehemaligen Mutterkonzern von Weibo, Sina(.com), erfolgreich wieder re-privatisiert. Dieser Deal ging sogar im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 über die Bühne und hatte einen Gesamtwert von 2,6 Milliarden US$.

Aktuell weist Weibo einen Börsenwert von knapp 13,2 Milliarden US$ auf – bei einem Jahresumsatz, der spätestens 2023 auf über zwei Milliarden US$ steigen sollte. Zudem ist das Unternehmen hochprofitabel, der Nettogewinn dürfte innerhalb der nächsten zwei Jahre auf über 500 Millionen US$ klettern. Ein Going Private mit einem Angebotspreis zwischen 90 und 100 US$ würde der Gesellschaft einen Wert zwischen 20,5 und 22,8 Milliarden US$ beimessen, was mir nicht zu hoch erscheint.

Vor diesem Hintergrund sollten investierte Anleger trotz der Attacken der chinesischen Regierung auf ihre Technologiekonzerne bei Weibo unbedingt weiterhin investiert bleiben. Wer die Aktie noch nicht hat, kann sie durchaus auch noch kaufen. Zwar würde ich für einen solchen Kauf noch auf einen schwächeren Tag warten. Wenn man sie aber um 50 US$ (man wird sie eher nicht mehr unter 50 US$ kriegen) bekommt, kann man hier zugreifen – und so auf ein Going Private wetten.

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