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Varta-Aktie: Kann man jetzt wieder kaufen?

Frank Giarra / 25.10.22 / 9:28

Während Anteilseigner von Varta (WKN: A0TGJ5), die trotz der rasanten -76%-Talfahrt in diesem Jahr an ihrem Investment festgehalten haben, auf bessere Zeiten hoffen, liebäugeln Schnäppchenjäger mit dem Einstieg. Heute geht es um fast +2% auf 28,46 € hoch. Ist die Zeit zum Kauf gekommen, sprich hat das Papier endlich seinen Boden gefunden?

Der Batteriehersteller Varta aus dem baden-württembergischen Ellwangen hat sich in den vergangenen 15 Jahren einen Marktführerstatus im Hörgerät-Segment erarbeitet und nutzt seine Erfahrung mit Mikrobatterien bei den derzeit beliebten kabellosen Kopfhörern. Zum Kundenkreis gehören auch die Tech-Giganten Apple und Samsung. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 1,11 Milliarden €.

Eine schlechte Nachricht jagt die nächste

Positive Meldungen aus dem Hause der weltbekannten Traditionsfirma aus Ellwangen – wann hat es die zuletzt gegeben? Anleger müssen leider verärgert zur Kenntnis nehmen, dass eine schlechte Nachricht die nächste jagt.

Zuletzt hat es Varta zwar doch noch geschafft, vorläufige Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorzulegen. Diese verstärkten allerdings das düstere Bild rund um die Aktie. Während bei anderen Unternehmen die bevorstehenden Quartalszahlen mit Spannung erwartet werden mit Blick darauf, ob sie besser ausfallen als befürchtet, ist bei Varta bereits die (schlechte) Luft raus.

Ins Minus gerutscht

Kurz zur Erinnerung: Varta hat im dritten Quartal voraussichtlich 194 Millionen € Umsatz erwirtschaftet, -14% gegenüber Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist sogar ins Minus gerutscht: -2,5 Millionen € (Q3 2021: 70,2 Millionen €).

Analysten wenig erbaut

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Doch leider gibt es auch heute nichts zu berichten, was dazu Anlass böte. Im Gegenteil: Ein Analyst nach dem anderen reagiert natürlich auf die miserablen Geschäftszahlen und passt seine Einstufung und sein Kursziel an.

Am Montag hat die Investmentbank Hauck Aufhäuser ihr vernichtendes Urteil gefällt: „Verkaufen“. Kursziel reduziert von 39 auf 24 €. Begründung: „desaströse“ Resultate. Die US-Investmentbank Goldman Sachs zeigt sich relativ milde und bleibt bei ihrer Einschätzung „Neutral“ mit Kursziel 50 €. Gleiches gilt für die US-Bank JPMorgan, Einstufung ebenfalls „Neutral“, Kursziel weiterhin 45 €.

Irritierende Insiderverkäufe

Im Zusammenhang mit den miserablen Geschäftszahlen ist es natürlich für Anleger besonders irritierend, wenn Insider sich in großem Stil vor der öffentlichen Bekanntgabe von ihren Aktien getrennt haben. Normalerweise sollte man meinen, gerade in diesen Situationen wären sie mit Käufen präsent, weil sie vom Erfolg ihres Unternehmens – also ihrer eigenen Arbeit! – überzeugt sind. Das ist hier nicht der Fall.

Aktie stabilisiert sich

Wie sollten Anleger nun auf all das reagieren? Nach den erschreckenden Kursstützen scheint sich die Aktie zumindest vom Boden unter 27 € zu entfernen und bei 28 € zu stabilisieren. Sofern sich das Marktumfeld weiter aufhellt, könnte somit vorerst das Schlimmste überstanden sein.

Da sich leichte Entspannung auf der Kostenseite in Bezug auf die hohen Energiepreise abzeichnet, die Varta besonders zu schaffen gemacht haben, dürfte das Unternehmen demnächst verbesserte Geschäftszahlen vorlegen können. Langfristig sollten auf jeden Fall Gewinne zu erzielen sein.

Wer die Aktie noch im Depot hat, sollte sie meiner Meinung nach jetzt auch festhalten. Ich persönlich werde das Papier nicht kaufen, weil mir schlicht das Vertrauen ins Management fehlt.

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