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Valneva: Die Entscheidung rückt näher

Frank Giarra / 09.12.21 / 9:07

Für Aktionäre von Valneva (WKN: A0MVJZ) sieht die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Nach der von uns erwarteten gesunden Korrektur um mehr als -30% vom Hoch bei über 30 € hat das Papier gestern um +6,05% auf 22,80 € (Xetra-Schlusskurs) zugelegt. In der Spitze waren es sogar +12%. Auch heute Morgen stehen die Vorzeichen auf grün. Wie geht es jetzt weiter?

Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten.

Zweiter Liefervertrag sorgt für Kurssprung

Auslöser für die Kehrtwende und den gestrigen Kurssprung war die vom Unternehmen vermeldete Unterzeichnung eines Vorabkaufvertrags mit dem Königreich Bahrain über die Lieferung von einer Million Dosen des Impfstoff-Kandidaten VLA 2001. Es ist der zweite Liefervertrag, einer über 60 Millionen Dosen mit der EU bestand bereits.

Die bescheidene Menge von einer Million Dosen ist an sich nicht weltbewegend. Sie zeigt jedoch vor allem eins: Valneva arbeitet bereits eifrig an der Vermarktung seines Vakzins – und findet dafür auch Abnehmer. Weltweit ist der Markt trotz der bereits zugelassenen Covid-19-Impfstoffe etwa von BioNTech und Moderna groß, und mit jedem Liefervertrag werden künftige Umsätze generiert.

Booster-Studie offenbar abgehakt

Nachdem die Booster-Studie aus Großbritannien ein scheinbar mageres Ergebnis für die französische Firma aufgezeigt hat, hat diese umgehend reagiert und darauf verwiesen, dass die Daten der Studie in einem relativ kleinen Zeitraum gesammelt wurden. Und dass diese Studie vor allem keinen Einfluss auf den Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat. Das ist anscheinend nun auch bei den Anlegern angekommen.

Apropos Zulassungsantrag: Es sollte jedem Anteilseigner klar sein, dass damit für den französischen Impfstoff-Hersteller alles steht und fällt! US-Konkurrent Novavax, der einen bislang ebenfalls stets als Totimpfstoff bezeichneten Proteinimpfstoff entwickelt, hat hier offenbar zeitlich die Nase etwas vorn. Da beide Firmen bereits Lieferverträge mit der EU vereinbart haben, macht dies jedoch keinen Unterschied. Entscheidend ist, dass VLA 2001 zugelassen wird.

Alles spricht für eine Zulassung

Hier sieht es nach wie vor sehr gut aus. Im Oktober hat Valneva positive Phase-3-Ergebnisse vermeldet mit einer Wirksamkeit gegen das Coronavirus von über 95%. Und es gab Hinweise darauf, dass schwere Krankheitsverläufe, die durch die Delta-Variante ausgelöst werden, durch VLA 2001 vermieden werden können. Inwiefern VLA2001 auch gegen die neue Omikron-Variante wirkt, bleibt abzuwarten. Immerhin handelt es sich um einen Totimpfstoff, der das Virus grundsätzlich in Gänze angreift.

Entsprechend hieß es auch seitens der EU-Kommission bei der Verkündung des Liefervertrags: „Die mit der Unterstützung der EU-Mitgliedstaaten getroffene Entscheidung der Kommission, diesen Impfstoff zu fördern, beruht auf einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage, der eingesetzten Technologie, der Erfahrung des Unternehmens in der Impfstoffentwicklung und seinen Produktionskapazitäten für eine Belieferung aller EU-Mitgliedstaaten.“

Fazit: Eine faire Wette

Insgesamt bleibt die Aktie hochspekulativ. Bei einer Zulassung des Impfstoffs winken neue Kurshochs, die auch (weit) über 30 € hinausgehen können. Sollte VLA 2001 abgelehnt werden, droht dagegen ein Absturz um 50-80%, denn Valneva verfügt nur über zwei zugelassene Produkte (Ixiaro und Dukoral) und generiert somit keine Umsätze, die eine Marktkapitalisierung von fast 2,5 Milliarden € rechtfertigen. Ich finde, das ist eine faire Wette.

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