Valneva-Aktie +17%: Das haben Analysten nicht erwartet

Die Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ) schießt am Donnerstag nach Zahlenvorlage um +17% hoch. Das Geschäft mit den Reiseimpfstoffen lief im ersten Quartal deutlich besser, als Analysten erwartet hatten. Alle Augen richten sich auf den potenziell großen Kurskatalysator Ende August. Lohnt sich für Anleger der Einstieg nach dem Kurssprung noch?

Aktie springt nach starken Quartalszahlen

Am Donnerstagmorgen ist die Valneva-Aktie um +17% auf 4,94 € hochgeschossen, nachdem das Unternehmen für das Auftaktquartal besser als erwartete Zahlen vorgelegt hat. Demnach belief sich der bereinigte Verlust auf Stufe EBITDA auf -12,3 Millionen € nach -13,3 Millionen € im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von rund -20 Millionen € gerechnet.

Der Nettoverlust hat sich außerdem von -26 Millionen € in Q1 2022 auf -18,1 Millionen € reduziert. Zum 31. März fiel der Kassenbestand des Wirkstoffentwicklers damit von 311 Millionen € im Vorjahr auf weiterhin komfortable 254,5 Millionen €.

Das überraschend gute Ergebnis ist den Angaben nach darauf zurückzuführen, dass sich die Produktabsätze im Vorjahresvergleich auf 32,1 Millionen € fast verdoppelt haben – angetrieben von den Verkäufen der beiden Reiseimpfstoffe Dukoral und Ixiaro, die sich demnach sogar mehr als vervierfacht haben.

Valneva bestätigte zudem seine Finanzprognose für 2023: Umsätze zwischen 220 und 260 Millionen €, wobei 130 bis 150 Millionen € aus Produktabsätzen kommen sollen. Ihre Kosten für Forschung und Entwicklung für das Gesamtjahr schätzt die französische Firma auf 70 bis 90 Millionen €.

Ärgerliche Verzögerung im Borreliose-Programm

Die starken Quartalszahlen sorgen bei Valneva-Anlegern spürbar für Erleichterung, nachdem die Aktie seit ihrem Zwischenhoch Mitte Januar bei über 7 € stark abgebaut hatte. Verantwortlich für die schlechte Stimmung bei Investoren waren schlechte Geschäftsergebnisse im Vorjahr und die ärgerliche Verzögerung in einem der beiden Hauptprogramme.

Die Rede ist natürlich vom Lyme-Borreliose-Kandidaten VLA15. Der endgültige Studien-Readout wurde auf das Jahr 2025 verschoben, nachdem das Gemeinschafts-Projekt mit US-Konzern Pfizer „aufgrund von Verstößen gegen die gute klinische Praxis“ 50% der Studienteilnehmer verloren hat.

Alle Augen auf den Chikungunya-Kandidaten

Der andere Hoffnungsträger in der Valneva-Pipeline ist ein Mittel gegen das Chikungunya-Fieber. Für den Impfstoff-Kandidaten namens VLA1553 befindet sich die US-Zulassung quasi auf der Zielgeraden.

Im neuen Quartalsreport bestätigt das Unternehmen, dass die zuständige Behörde FDA das Zieldatum für die Überprüfung nach dem PDUFA-Gesetz (Prescription Drug User Fee Act) auf Ende August 2023 festgelegt hat. Die übrigen Zulassungsanträge werden die Franzosen demnach im zweiten Quartal einreichen.

Valneva-CFO Peter Bühler kommentiert:

Da wir uns unserem zehnjährigen Jubiläum nähern, freuen wir uns darauf, mit der möglichen Zulassung unseres Chikungunya-Impfstoffkandidaten in den USA noch in diesem Jahr einen weiteren wichtigen Meilenstein zu feiern.

Kursschwäche nutzen

Dass durch den Ausrutscher im Borreliose-Programm potenziellen Meilenstein-Zahlungen von bis zu 400 Millionen € um zwei Jahren nach hinten verschoben wurden, hat Anleger zu Recht frustriert. Das starke Absatzwachstum bei Valnevas Reiseimpfstoffen ist nun eine lang ersehnte positive Neuigkeit.

Alle Augen richten sich nun auf den Zulassung-Prozess für den Chinkungunya-Impfstoff, der in absehbarer Zeit reichlich Kurspotenzial bietet, während die Risiken nach unten aufgrund einer gut gefüllten Firmenkasse begrenzt sind. Aus unserer Sicht bieten sich Preise unter 5 € dafür an, bei der Valneva-Aktie eine überschaubare Position aufzubauen.

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