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Temenos-Aktie: Doch kein Betrug! Rebound?

Rudolf Schneider / 25.04.24 / 7:54

Die Temenos-Aktie (WKN: 676682) litt zuletzt sehr stark unter Betrugsvorwürfen. Das führte Mitte Februar zu Kursrückgängen von rund -30%. Von diesem Absturz konnte sich das Papier bis heute noch nicht erholen. Aktuell steht es bei 58,90 SFR (Schweizer Franken). Mittlerweile bestehen die Vorwürfe nicht mehr. Lohnt sich daher jetzt ein Einstieg?

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ℹ️ Temenos vorgestellt

  • Die Temenos AG (zuvor Temenos Group AG) ist eine Softwarefirma, die sich auf Bankensoftware fokussiert hat und für ihre Lösungen unter dem Namen T24 mehrfach ausgezeichnet wurde. Das operative Geschäft untergliedert sich in die beiden Bereiche Produkte und Services.
  • Der Hauptsitz ist im schweizerischen Grand-Lancy. Das IT-Unternehmen ist in mehr als 40 Ländern mit über 60 Büros vertreten und bedient in mehr als 125 Ländern über 2.000 Finanzinstitutionen.
  • Die Aktie ist an der Schweizer Börse gelistet, die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 4,4 Milliarden SFR.

Vorwürfe entkräftet

Der amerikanische Leerverkäufer Hindenburg Research sorgte mit seinen Vorwürfen für große Unruhe. Die Vorwürfe lauteten: rückdatierte Verträge, geschönte Umsätze und erfundene Partnerschaften. Die Vorwürfe wurden vorgebracht, nachdem Hindenburg eine Leerverkaufsposition aufgebaut hatte. Das ist bei Leerverkäufern nichts Ungewöhnliches – sofern die Anschuldigungen berechtigt sind.

Temenos bestritt die Vorwürfe und beauftragte drei unabhängige Beratungsunternehmen mit der Überprüfung. Die zwei Rechtskanzleien sowie das Beratungsunternehmen für forensische Buchhaltung kamen zum Ergebnis, dass die Vorwürfe unberechtigt sind. Das sorgte für Erleichterung bei den Marktteilnehmern.

Ob Temenos Schadensersatzansprüche erhebt, wird derzeit noch geprüft. Finanzinvestoren wie Petrus Advisers und Helvetic Trus machen sich dafür stark. Allein die Überprüfung verursachte Kosten in Höhe von 5 Millionen SFR.

Auch wenn die Vorwürfe entkräftet wurden, besteht immer noch ein Vertrauensverlust bei den Anlegern.

Ertragssituation deutlich verbessert

Die beste Antwort auf solche Ereignisse ist eine Verbesserung der Finanzkennzahlen. Dass dies gelungen ist, zeigt der am 23. April veröffentlichte Quartalsbericht. Der wichtigste Punkt darin ist, dass die Ertragslage sich überproportional verbesserte. Das operative EBIT (Non-IFRS-Standard) stieg um 8,4% auf 72,9 Millionen US$ gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die daraus resultierende EBIT-Marge verbesserte sich um 2 Prozentpunkte auf 31,7%. Der Gewinn pro Aktie (EPS) legte von 0,69 US$ auf 0,73 US$ zu.

Die Steigerung des Umsatzes fiel mit 1,5% auf knapp 230 Millionen US$ geringfügig aus. Die wiederkehrenden Umsätze durch das Abo-Geschäft (SaaS) verbesserten sich dagegen um 19% auf 56,3 Millionen US$.

In der Summe ist die Geschäftsentwicklung als gut zu werten.

Andreas Andreades, Noch-CEO von Temenos, kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Mit der Umstellung auf ein wiederkehrendes Umsatzmodell haben wir ein widerstandsfähiges Unternehmen aufgebaut und so verzeichneten wir trotz der Herausforderungen ein starkes Wachstum bei ARR (wiederkehrende Umsätze), unserem wichtigsten Umsatz-KPI, und unser Gesamtumsatz stieg ebenso wie unsere Rentabilität und unser Cashflow.

Für das gesamte Jahr ist das Unternehmen zuversichtlich. Bei allen wichtigen Finanzkennzahlen soll ein deutliches Wachstum erreicht werden. Die mittelfristigen Plandaten wurden ebenfalls bestätigt, demnach soll das operative EBIT dann mindestens bei 570 Millionen US$ liegen.

Potenzial vorhanden

Da die Vorwürfe unberechtigt sind, ist auch der Kursrückgang nicht gerechtfertigt. Dass der Rebound bisher ausgeblieben ist, zeigt, dass das Vertrauen der Anleger noch nicht vollständig zurückgekehrt ist. Das sollte sich jedoch zukünftig ändern. Hieran dürfte der neue CEO Jean-Pierre Brulard ein großes Interesse haben.

Meiner Meinung nach besteht weiterer Erholungsbedarf, einen ersten Zielkurs sehe ich bei 80 SFR. Bis das Kursniveau von Mitte Februar mit rund 95 SFR wieder erreicht wird, dürfte es noch etwas länger dauern. Die derzeitige Unternehmensbewertung ist für ein erfolgreiches Softwareunternehmen gering.

Mein Fazit: Die Entkräftung der Vorwürfe bietet ein deutliches Kurspotenzial.

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