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TeamViewer: Wann profitiert die Aktie vom ESG-Champion-Status?

Simon Ruić / 06.10.22 / 12:43

Seit letztem Freitag ist die TeamViewer-Aktie (WKN: A2YN90) auf einem leichten Erholungskurs und auch heute geht es für den Titel um +2% aufwärts auf 8,20 €. Am Morgen meldete das Unternehmen, nun zu den absoluten ESG-Champions der Branche zu gehören. Der Status dürfte schon bald einen echten Mehrwert für das Geschäft der Göppinger haben. Wann wird sich das jedoch auf den Aktienkurs ausschlagen?

TeamViewer AG

TeamViewer mit Hauptsitz in Göppingen ist ein Softwareunternehmen, das ein Programm für die Fernsteuerung und Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten betreibt. Die Funktionalität wird schrittweise ausgebaut, zuletzt etwa durch die Integration von TeamViewer Meeting.

Top 3 der nachhaltigsten Software-Unternehmen

Wenn man dem Rating-Unternehmen Morningstar Sustainalytics Glauben schenken kann, ist TeamViewer hinsichtlich der ESG-Kriterien Umfeld, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung diversen Software-Riesen weit voraus.

Wie die Göppinger heute berichten, hat sich ihre ESG-Risikobewertung nun erneut verbessert. So hat die Software-Schmiede von Sustainalytics für seine Nachhaltigkeitsfaktoren 9,9 Punkte erhalten – auf der Bewertungsskala, auf der geringere Werte besser sind, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 12,8.

Somit gehört das schwäbische Unternehmen in dem Nachhaltigkeits-Ranking nun weltweit zu den Top 3 von insgesamt über 400 bewerteten Firmen in der Branche „Enterprise & Infrastructure Software“. Das Risiko, aufgrund von ESG-Faktoren finanzielle Nachteile zu erleiden, sei laut den Marktforschern von Morningstar damit „vernachlässigbar“.

Michael Wilkens, CFO von TeamViewer, kommentiert:

Wir haben unsere Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit in unserem globalen Programm c-a-r-e gebündelt, mit klaren Verpflichtungen, Zielen und Maßnahmen. […] Wir sind stolz darauf, dass unsere Bemühungen im jüngsten ESG-Risiko-Rating von Sustainalytics erneut gewürdigt werden und wir hier fast alle großen Unternehmen der Softwarebranche hinter uns lassen.

Kursstütze fällt weg

Der Aktienkurs von TeamViewer reagiert auf die positive Meldung bislang mit einem Plus von 2% auf 8,20 €. Zuvor hatte der Titel im allgemeinen Zwischenaufschwung seit Freitag innerhalb von drei Tagen fast zweistellig zugelegt. Am Mittwoch folgte jedoch prompt die kalte Dusche mit einem Tagesminus von knapp 5%.

Es scheint als könnte das Software-Papier, das in der Corona-Krise auf über 50 € geklettert ist, im aktuell schwierigen Marktumfeld einfach keinen Boden finden. Kürzlich ist zudem eine wichtige Kursstütze weggefallen: Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen sein im Februar gestartetes Aktienrückkaufprogramm für beendet erklärt. Demzufolge sind insgesamt rund 24 Millionen Aktien für fast genau 300 Millionen € erworben worden. Durchschnittspreis: 12,43 € je Anteil.

Beim Q3-Bericht muss TeamViewer liefern

Was Anlegern jedoch Mut machen sollte, sind die Bemühungen des TeamViewer-Vorstands, gezielt Kosten einzusparen. So fährt der Software-Entwickler seine Verbindlichkeiten Stück für Stück zurück und verzichtet in Zukunft auf teure Sponsoring-Verträge, für die das Management heftig gescholten wurde. Als Wachstumsunternehmen sind die Göppinger schon profitabel und dürften durch entsprechende Maßnahmen noch profitabler werden.

Das Anlegervertrauen in den MDAX-Konzern hat jedoch stark gelitten aufgrund von Gewinnwarnungen und anderen Fehleinschätzungen. Daher ist es dringend geboten, dass das Unternehmen bei seinen am 3. November präsentierten Q3-Zahlen immerhin das untere Ende seiner Prognosen erreicht.

Geduld ist gefragt

Für das Gesamtjahr rechnen Analysten im Konsens derzeit mit Nettoerträgen von 71,6 Millionen €. Auf dieser Basis ist die TeamViewer-Aktie mit einem KGV von 21 als Wachstumswert sehr akzeptabel bewertet.

Der starke ESG-Status der Software-Schmiede dürfte schon bald einen echten Mehrwert für das Geschäft bringen – beispielsweise durch bessere Finanzierungsbedingungen, während Konkurrenten abgestraft werden.

Wer langfristig bei den Göppingern investieren will oder bereits an Bord ist, muss sich aus meiner Sicht mit einem relativ kleinen Depot-Anteil keine Sorgen machen. Bis das Vertrauen in den Markt und den Unternehmensvorstand wieder hergestellt ist, dürfte es jedoch noch eine Weile dauern.

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