TeamViewer-Aktie: Kursrückgang als Chance sehen?

Die Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90) ist nach dem Anstieg im März auf rund 14,70 € wieder deutlich gesunken, aktuell steht sie bei rund 12,20 €. Damit steht sie wieder auf dem Niveau Ende 2022. Dabei sieht es auf der Unternehmensseite gar nicht so schlecht aus. Lohnt sich aus Anlegersicht hier ein Einstieg?

Vertriebs- und Marketingaktivitäten gesteigert

Um das Geschäft deutlich schneller voranzutreiben, steigerte das Göppinger Unternehmen seine Vertriebsaktivitäten. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Der Kundenbestand mit 640.000 erreicht dabei einen Rekordstand. Die Pipeline der Kunden mit einem Umsatz von mehr als 100.000 € konnte ebenfalls gesteigert werden.

Die erhöhten Vertriebsaufwendungen belasten zwar momentan das Ergebnis, mittel- und langfristig dürften sie sich jedoch auszahlen.

Solider Jahresauftakt gelungen

Das schwierige Umfeld belastet auch die Geschäftsentwicklung von TeamViewer. Aus dem am 7. Mai veröffentlichten Quartalsbericht geht hervor, dass der Umsatz um 7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist. Das ist zwar ein solider Wert, dennoch hält die Nachfrageschwäche seitens der Kunden an. Mit einem Anstieg von 11% entwickelte sich der Umsatz im EMEA-Raum besonders gut. Auf den anderen Märkten fiel er deutlich geringer aus.

Die Ertragslage ist durch die erhöhten Vertriebsausgaben geprägt. Beim operativen EBITDA ist nur ein geringer Anstieg von 64,1 auf 65,2 Millionen € zu verzeichnen. Die daraus resultierende EBITDA-Marge verringerte sich von 42% auf 40%. Das Nettoergebnis verringerte sich um 3% auf 22,3 Millionen €.

Der Rückgang sollte nicht überbewertet werden. Die potenziellen Kunden müssen ebenfalls sparen und dies macht sich bemerkbar. In den Folgequartalen dürfte sich die Ertragssituation wieder verbessern.

Michael Wilkens, TeamViewer CFO, kommentierte die Entwicklung so:

Wir haben sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten EBITDA zugelegt, was angesichts der anhaltend anspruchsvollen makroökonomischen Lage ein beachtlicher Erfolg ist.

Jahreserwartungen bestätigt

Nach den ersten drei Monaten wurden die erwarteten Jahreswerte bestätigt. Demnach wird mit einem Umsatz von 660 bis 685 Millionen € gerechnet. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 626,7 Millionen €.

Die operative EBITDA-Marge soll mindestens bei 43% liegen. Dies zeigt, dass mit einer höheren Profitabilität in den Folgequartalen gerechnet wird. Eine gute Basis für diese Erwartungen sind die Billings mit Neukunden, diese stiegen um 25%.

Analysten sind mehrheitlich positiv gestimmt

Dass die Aktie unterbewertet ist, darin sind sich alle Marktexperten einig. Bezüglich der Zielkurse gibt es jedoch große Unterschiede. JP Morgan mit 13,50 € und die Deutsche Bank mit 14 € sind auf der vorsichtigen Seite. Metzler und RBC mit jeweils 21 € halten die Aktie für deutlich unterbewertet.

Meiner Meinung nach ist das jetzige Kursniveau zu niedrig. Den fairen Kurs sehe ich bei 15 €. Die erhöhten Vertriebs- und Marketingaktivitäten führen mittelfristig zu besseren Geschäftszahlen. Da die Volatilität vorerst bestehen bleibt, sollten öfter Kursgewinne realisiert werden.

Mein Fazit: Die Aktie bietet Potenzial und eignet sich gut als Depotbeimischung.