SMA Solar-Aktie schießt hoch – was jetzt noch drin ist

Die SMA Solar-Aktie (WKN: A0DJ6J) hat in den vergangenen Monaten eine starke Korrektur vollzogen und gegenüber dem Rekordhoch von Anfang Juli bei 112,70 € in der Spitze mehr als -50% eingebüßt. Am Donnerstag explodiert der MDAX-Titel aber förmlich und legt zeitweise mehr als +17% auf 65,70 € zu. Was steckt dahinter?

Erst neues Tief, dann Kursexplosion

Am Mittwoch war die Aktie im frühen Handel mit 53,60 € zeitweise auf den niedrigsten Stand seit November 2022 abgesackt. Auch wenn sich der Kurs im weiteren Tagesverlauf wieder etwas erholen konnte, war nicht abzusehen, dass der er nachbörslich mit über +10% in die Höhe schnellt.

Hintergrund ist, dass das Unternehmen im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung seine Jahresziele überraschend weiter nach oben geschraubt hat. Angesichts der starken Geschäftsentwicklung im dritten Quartal traut sich der Solartechnikkonzern nun Umsätze von 1,8 bis 1,9 Milliarden € zu. Der operative Gewinn (EBITDA) soll einen Wert von 285 bis 325 Millionen € erreichen.

Umsätze und EBITDA höher erwartet

Bislang ging der Vorstand von Umsätzen zwischen 1,7 bis 1,85 Milliarden € und einem EBITDA von 230 bis 270 Millionen € aus. Anders als von einigen Marktteilnehmern befürchtet laufen die Geschäfte weiterhin auf Hochtouren. Den Angaben zufolge dürfte sich der Umsatz im dritten Quartal auf 555 bis 565 Millionen € belaufen und das EBITDA einen Wert von 105 bis 110 Millionen € erreichen.

Im dritten Quartal des vergangenen Jahres stand Umsätzen von 252 Millionen € ein EBITDA von 34 Millionen € gegenüber. Auch im Vergleich zum zweiten Quartal bedeuten die Q3-Zahlen eine deutliche Verbesserung. Hier lagen die Erlöse bei knapp 412 Millionen € und das EBITDA bei 65,3 Millionen €.

In der Mitteilung heißt es, dass die Geschäfte vor allem in den Bereichen Large Scale & Project Solutions sowie Commercial & Industrial Solutions sehr positiv liefen.

Starker Sell-off im Solarsektor

Infolge schwacher Prognosen der Branchengrößen Enphase und SolarEdge ist es im Solarsektor in den vergangenen Monaten zu einem starken Ausverkauf gekommen. Trotz starker Zahlen konnte sich auch der deutsche Wechselrichter-Spezialist dieser Dynamik nicht entziehen – zumal die Halbjahresbilanz eine Abschwächung der Auftragsdynamik offenbarte.

Die starke Entwicklung im dritten Quartal zeigt jedoch, dass die Geschäfte weiterhin ausgesprochen gut laufen und nun eine weitere Prognoseanhebung zur Folge haben. Das dürfte am Markt für etwas Erleichterung sorgen und die Unsicherheit ein Stück weit verdrängen.

Auftragslage bleibt ein kritischer Wert

Fraglich bleibt jedoch, wie sich die Auftragslage zuletzt entwickelt hat. Aufschluss darüber werden wohl erst die 9-Monats-Zahlen am 9. November geben. Per Ende Juni hatte SMA Aufträge von knapp 2,45 Milliarden € in den Büchern stehen. Im Vorjahresvergleich war das zwar fast doppelt so viel, gegenüber Ende 2022 (2,1 Milliarden €) fiel das Plus aber deutlich geringer aus. Im Vergleich zum ersten Quartal blieb der Bestand sogar nahezu stabil.

Aus diesem Grund gibt sich das Analysehaus Jefferies trotz der Prognoseanhebung nach wie vor vorsichtig und stuft die Aktie mit Kursziel 85 € weiterhin mit Halten ein. Man darf gespannt sein, wie die Reaktionen der anderen Analysten ausfallen.

Das durchschnittliche Kursziel von 93,70 € zeigt meiner Meinung jedoch klar auf, dass der jüngste Sell off eine Übertreibung nach unten war. Nach der Prognoseaufstockung bin ich optimistisch, dass diese Lücke nun wieder geschlossen werden kann. Positive Nachrichten in Sachen Auftragsdynamik könnten den Kurs noch deutlich höher treiben.

Langfristig bleibe ich ohnehin bullisch gestimmt, da die Wachstumsaussichten aufgrund der Energiewende und durch den Boom bei Elektroautos und bei Wärmepumpen ausgesprochen gut sind.

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