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Silber-Roundup: Short-Squeeze nur verschoben, nicht gescheitert

Andreas Lambrou / 12.02.21 / 12:09

Der Silberpreis leuchtet an den Börsenampeln weiterhin grüner als der Goldpreis, wo die Ampel auf Gelb steht. Die Aktie von First Majestic Silver (WKN: A0LHKJ) notiert unter ihren letzten Hochs, aber seit Jahresbeginn +19% im Plus. Ein neuer Silberstern ist außerdem Gatos Silver (WKN: A2QFVY), deren Kurs sich mit dem größten Silber-IPO seit zehn Jahren um bisher +100% erhöhte. Spannende Entwicklungen gibt es zudem bei Oro X Mining (WKN: A2QFAU). Nach der Übernahme einer Silbermine heißt das Unternehmen fortan Silver X Mining. Wie geht es weiter beim Edel- und Industriemetall und den dynamischen Silber-Aktien?

Silber bestätigt im Handel wieder einmal eine seiner Haupteigenschaften: schwankungsfreudig wie eh und je. Zur Wochenmitte konnte das Metall mit Notierungen bei 27,80 USD je Feinunze aufwarten. Danach folgte mehrmals ein Ausbruchsversuch, der jeweils zu leicht tieferen Niveaus scheiterte. Aktuell liegt Silber bei knapp unter der Marke von 27 USD.

Doch im langfristigen Bild ging es zuletzt kontinuierlich aufwärts. Seit Ende November ist ein anhaltend aufsteigender Trend erkennbar. Das "Gold des kleinen Mannes" hat sich von seinem absoluten Boden bei 22,65 USD Ende September und November letzten Jahres volatil in Etappen auf 26, 27,50 sowie 29 USD nach oben gearbeitet. Zwischenzeitlich hatte Silber bis Anfang Februar 2021 einen neuen Höchstwert im Bereich von 29,80 USD je Feinunze. Nun sind wieder die alten Widerstände bei 29,85 oder sogar 32,00 USD je Feinunze im Visier. Nach unten scheint der Kurs aus technischer Sicht bei rund 25,65 USD "abgesichert".

Was bleibt vom größten Short-Squeeze der Welt

Immer noch reiben sich viele Silber-Anleger über die jüngsten Kursspitzen mit Mehrjahreshoch bei rund 30,00 USD die Augen. Hatte es doch die Gerüchte gegeben, dass sich die Social-Media-Plattform „Reddit" zu einem allgemeinen „Kauft Silber"-Aufruf versteigert habe. So hätten die selbsternannten Robinhood-Trader ihren Sturm auf Silber damit begründet, dass angeblich konspirative Marktkreise die Silbernotierungen künstlich niedrig halten wollen.

Damit sollte angeblich der Schauplatz von GameStop zu Silber verlagert werden. Tatsächlich hatten aber die meisten Reddit-Posts in der vergangenen Woche vor einem Kauf von Silber als Ablenkung vom ursprünglichen „GameStop-Spiel" gewarnt. Und: Jüngst hatte die WallStreetBets-Community den aufsehenerregenden Beitrag mit dem Titel „Der größte Short-Squeeze der Welt ist SLV“ sogar wieder gelöscht.

Dieser sollte letztlich auch die jüngste Silber-Preisspitze ausgelöst haben. Dagegen sehen die renommierten Commerzbank-Rohstoffanalysten Eugen Weinberg, Daniel Briesemann sowie Carsten Fritsch dieses Mehrjahreshoch keineswegs durch Shorteindeckungen oder wilde Spekulation herbeigeführt, sondern letztlich durch massive Zuflüsse in den weltgrößten Silber-ETF. Dieser habe innerhalb weniger Handelstage mehr als 3.400 Tonnen zugekauft. Allerdings erwies sich jene Marktbewegung als zunächst von nur kurzfristiger Natur.

Bullish mit bekannten Silber-Argumenten

Fundamental hat dagegen Silber die bekannten Argumente weiterhin, wenn nicht wie bisher, dann sogar verstärkt auf seiner Seite. Im US-Handel fühlen sich die Silberbullen bestärkt durch

  • die Verlangsamung der Coronavirus-Infektionen in den USA.
  • eine US-Impfkampagne auf "Volldampf".
  • das Rettungspaket von Präsident Biden in Höhe von 1,9 Billionen US-Dollar vor Abschluss, welches laut US-Finanzministerin Janet Yellen der US-Wirtschaft bis 2022 eine Vollbeschäftigung versprechen könnte.

Das alles könnte die Erwartung auf einen schneller als erwarteten wirtschaftlichen Aufschwung befeuern und gute Argumente für das Industriemetall Silber schaffen. Denn Silber ist zunächst auch in der Industrie ein stark nachgefragter Rohstoff: Von einer Jahresproduktion um die rund 750 Millionen Unzen werden zwei Drittel (etwa 500 Millionen Unzen) von der Industrie nachgefragt.

Dazu zählten neben den Schmuckherstellern zuletzt zunehmend die Hightech-Produzenten in den Bereichen Elektromobilität, Solarenergie sowie 5G-Mobilfunkausbau. Darüber hinaus ist das Edelmetall für Anleger als Risikoinvestment interessant. So flossen zuletzt rund 150 Millionen Unzen in die Silber-ETF's. Hier sehen natürlich viele das zuletzt günstige Umfeld insbesondere durch

  • den auf breiter Basis schwächeren US-Dollar.
  • steigende Renditen der US-Staatsanleihen sowie infolgedessen zunehmende Inflationssorgen.

Nicht unterschätzen sollten Anleger die Wechselwirkungen mit den zurzeit haussierenden Kryptowährungen, insbesondere dem Bitcoin. Die Silberpreise könnten nach Ansicht von Analysten und Marktbeobachtern auch durch den zuletzt starken Bitcoin weiteren Auftrieb erhalten. Die Logik dahinter: Die zunehmende Beliebtheit von Bitcoin & Co. insbesondere als Anlage dürfte den weltweiten Status des Greenback als sicherer Hafen zunehmend untergraben. Und das würde wiederum günstig für Gold und Silber bei Sicherheits-Anlagen sein.

LBMA: Silber ist jetzt der Star der Show

Die Edelmetall-Analysten sind überwiegend weiterhin zuversichtlich, dass Silber die 30-Dollar-Marke erreichen und in diesem Jahr sogar die 50-Dollar-Marke anstreben werde.

Laut jährlicher Umfrage der London Bullion Market Association (LBMA), dem größten physischen Edelmetallhandelsplatz der Welt, erwarten die 38 teilnehmenden Analysten, dass sich der freundliche Aufwärtstrend für die Edelmetalle 2021 mit weiterem zweistelligem Wachstum fortsetzen werde. Silber wäre laut LBMA ohne Zweifel der „Star der Show", so der Konsens. Als kleiner „Bruder des Goldes" wird Silber „als bester Performer 2021" erwartet. Allerdings könnte es schwankungsanfällig – wie bisher – mit einer erwarteten Tradingrange von 38,50 USD an den Kurstafeln zugehen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr wäre das die fünffache Schwankungsbreite. Anleger können darin natürlich Risiken, aber auch erhebliche Chancen sehen.

Soll ich Silber oder Silber-Aktien kaufen?

Die Antwort darauf ist gar nicht so leicht. Langfristig hat sich der Silberpreis deutlich besser entwickelt als die Kurse der meisten Silber-Aktien. Viele Silberminen sind leider nur für eine maximale Betriebsdauer von etwa zehn Jahren konzipiert. Fallen die durchschnittlichen Silberpreise wie in der jüngsten Dekade relativ verhalten aus verdienen diese Minen kein Geld.

Beim letztjährigen Tiefstkurs von rund 12 USD pro Feinunze Silber konnten Silberanleger also noch ruhig schlafen, während Silber-Aktienanleger durchaus leichte Schlafstörungen hatten, denn zu diesen Preisen wäre praktisch keine Mine profitabel gewesen und die Förderung wurde aufgrund von COVID-19 oft sogar eingestellt.

Steigen die Silberpreise und bleiben die sonstigen Kosten wie Löhne und vor allem Energiekosten konstant, die letztes Jahr wegen der Pandemie sehr niedrig lagen, kommt es zu einer Gewinnexplosion, von denen die führenden Silber-Aktien wie First Majestic Silver profitieren.

Den Hebeleffekt zugunsten der Aktien gegenüber dem Basismetall erklärt Joseph Rieger, Senior Research Analyst bei der Investmentbank Ross Capital:

Diese Bergbauunternehmen haben unabhängig von den stark schwankenden Metallpreisen feste Produktionskosten. Daher können, wenn das zugrundeliegende Produkt um 5 bis 15 Prozent steigt, diese sogar um 15 bis 40 Prozent zulegen.

Wenn Sie also in diesem Aufwertungsschub einige starke Silber-Aktien halten, werden Sie sehr gut abschneiden.

Oro X Mining heißt nun Silver X Mining und steigt zum Silberproduzenten auf

Gestern meldete die kanadische Oro X Mining, die bisher als Goldprojektentwickler in Peru und Ecuador tätig war, dass man beabsichtigt, mit der peruanischen Silberbergbaugesellschaft Latitude Silver zu fusionieren. Künftig wird das Unternehmen unter dem neuen Namen Silver X Mining auftreten.

Das sorgte in der Anlegerszene für große Verwunderung, weil der Zusammenschluss nur ein gutes halbes Jahr erfolgte, nachdem Oro X Mining selbst das Licht der Börsenwelt erblickte. Unter Anleitung des Spitzengeologen und Lithium X-Gründervaters sowie dem aktuellen Gold X-CEO Paul Matysek, der in Vergangenheit mit den von ihm begleiteten Gesellschaften mehr als 3 Milliarden US-Dollar an Übernahmewerten für Aktionäre schaffte.

Oro X schafft es voraussichtlich mit diesem Schritt, gleich mehrere Stufen auf der Treppe vom Gold-Explorer zum Silber-Produzenten zu überspringen. Normalerweise dauert eine solche Entwicklung mehrere Jahre, doch das auf Fusionen und Übernahmen fokussierte Team konnte hier diese Entwicklung stark beschleunigen. Bis zum Abschluss des Deals und der Genehmigung durch die Börse bleibt der Wert noch vom Handel ausgesetzt, doch sobald er in Kürze wieder aufgenommen wird, erwarte ich hier einen äußerst dynamischen Start einer Neubewertungsstory.

Bemerkenswert: Der neue CEO von Silver X Mining wird der hocherfahrene Jose Garcia sein, der für Minenkonzerne wie Anglo American oder BHP arbeitete. Er besitzt als "Global Leadership Fellow" enge Verbindungen zum World Economic Forum und hat dort sogar eine Profilseite. Schließlich dürfte Silber zentral für die Umsetzung der "Great Reset Agenda" werden, in der eine technologieorientierte, nachhaltige Welt angestrebt wird.

Milliardär Thomas Kaplan profitiert mit Silber-Aktien von Hebeleffekt

Ein weiterer Hebeleffekt-Gewinner ist sicherlich Milliardär Thomas Kaplan, der bereits seit Jahren auf einen stark steigenden Silberpreis setzt. Allerdings sei er durch den heftigen Anstieg zu Beginn der letzten Woche überrascht worden. Seine Investmentfirma Electrum Group LLC verwaltet Minen auf der Basis von einer Milliarde Unzen des Edelmetalls. Dabei sei eine Aktie seiner Silberproduzenten rasant angestiegen, wie er jetzt berichtet.

Die Papiere von Gatos Silver seien im Zuge dessen um +82% in der Spitze bis auf 24 USD angestiegen und mussten am 1. Februar vorübergehend vom Handel ausgesetzt werden.

Der Electrum Group soll es nach Angaben von FactSet und S & P Global Market Intelligence einen Gewinn von 265 Millionen US-Dollar beschert haben. Allerdings fuhr seitdem der Preis-Fahrstuhl ähnlich einer laut Kaplan „absolut berauschenden“ Achterbahnfahrt wieder in die andere Richtung – nämlich runter.

Jedoch konnten sich die Gatos Silver-Papiere zuletzt bei Kursniveaus um 15,00 USD stabilisieren. Das ist immerhin noch fast eine Verdreifachung der Kurse zum Börsenstart vor zwei Monaten.

Fazit im Rückblick für die von Milliardär Thomas Kaplan gehaltenen Bergbauaktien:

Ich habe erwartet, dass dies erst in den nächsten Jahren passieren wird, aber so ist Silber! Sie haben sich in der letzten Woche viel dramatischer als das zugrundeliegende Edelmetall bewegt. Darauf können auch zukünftig Anleger setzen, wenn sie in Silberminenaktien investieren wollen.

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Von den im Artikel genannten Aktien profitieren meine Leser schon längst. Mit Gatos Silver konnten PLUS-Leser vorletzte Woche sogar den höchsten Tradinggewinn in diesem Jahr einstreichen und eine Rendite von +65% innerhalb eines Handelstages realisieren.

Für mich ist eine gute Mischung aus physischen Silberanlagen und Silber-Aktien die beste Anlageform. Bei den Aktien rate ich zur Aufteilung des Kapitals und langfristigen Anlage in 1-2 Aktien von großen Bergbaukonzernen, die im weltweiten Vergleich mit die niedrigsten Förderkosten und höchsten Reserven besitzen. Dazu würde ich in eine Handvoll Junior-Produzenten anlegen, die sehr starkes Förderwachstum anstreben, sowie in aussichtsreiche Entwickler und Explorer.

Die Positionen in eher kleineren Werten begleite ich am liebsten in der aus Unternehmenssicht spannendsten Phase, in denen es begleitet von einem starken Nachrichtenfluss vom Unternehmen, akute Entwicklungen gibt, die Bewertungsschübe nach oben auslösen können.

Für den Einstieg in Silber-Aktien ist jetzt ein hervorragender Zeitpunkt. Viele notieren noch unterhalb des Sommerhochs 2020 und werden mit neuerlichen Silberpreisrekorden wohl schnell auf neue Hochs steigen.

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Interessenkonflikt: Herausgeber und Mitarbeiter halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien und Aktienoptionen des besprochenen Unternehmens Oro X Mining und haben die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern bzw. Optionen auszuüben und könnten dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Außerdem wird der Herausgeber für seine Berichterstattung über Oro X Mining vergütet. Hierdurch besteht jeweils konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt.

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