Roundup: Iconic Minerals, Evotec, Nintendo, Dialog Semicond.

Marc Rendenbach
19.12.16 um 12:54

Lithiumexplorer Iconic Minerals (WKN: A111YN) mit teils positiven Bohrergebinssen. Evotec (WKN: 566480) meldet Kooperationsvereinbarung mit US-amerikanischer Celgene (WKN: 881244). Nintendo (WKN: 864009) erklimmt mit Super Mario Run für das Apple iPhone (WKN: 865985) gemeinsam mit dem Entwicklungspartner DeNA (WKN: A0DQUH)  die Download-Charts in 70 Ländern. Dialog Semiconductor (WKN: 927200) erreicht Jahreshoch.

Der Lithiumexplorer Iconic Minerals berichtete Ende letzter Woche die Ergebnisse seines laufenden Bohrprogramms. Die Auswertung der Bohrkerne wiesen eine teils starke Lithiumkonzentration nach, wobei die besten Bohrabschnitte zwischen 1.100 und 2.600 ppm lagen. Das Besondere am Bonnie Claire-Projekt ist das gemeinsame Auftreten von Lithium in der Salzlake unterhalb des Sees sowie in den Sedimentschichten. Das Lithium aus dem Gestein könnte, sofern ein neues "Heap-Leaching-Verfahren" erfolgreich eingesetzt würde, tatsächlich wirtschaftlich förderfähig sein. Wobei dies noch durch eine Machbarkeitsanalyse bestätigt werden müsste, welche das Unternehmen noch vorfinanzieren muss.

Die Werte der vorhandenen Sole waren dagegen mit bestenfalls 132ppm nicht überragend und bedürfen mindestens weiterer aufwändiger Exploration. Die Möglichkeit der Lithiumproduktion mittels der weltbekannten und technisch erprobten Verdunstungsseen ist für die gegenwärtige Aktienbewertung von Iconic Minerals zu vernachlässigen.

Deshalb konnte der Wert nicht positiv auf die jüngsten Entwicklungen reagieren, wobei die Exploration noch relativ am Anfang steht. Nach wie vor erscheint es uns leider auch so zu sein, dass vor der nächsten notwendigen Finanzierung, welche im Januar erwartet wird, ein relativ großer Überhang an bereits platzierten Aktien besteht, der konstant auf die Kurse drückt.

Angesichts der hohen technischen Komplexität und der relativ geringen Kapitaldecke fällt ein abschließendes Urteil schwer. Im Zuge der sich anbahnenden Privatplatzierung sind möglicherweise kurzfristige Chancen vorhanden und Rebound-Möglichkeiten zu prüfen. Langfristig sehen wir chancenreichere Werte im Lithiumsegment. Wir informieren darüber zeitnah im Live Chat.

Evotec erhält von Celgene zwischen 45 und bis zu 250 Millionen US$

Wir berichteten zuletzt am 14. November und davor ebenfalls und regelmäßig über den wachsenden Erfolg bei Evotec und sahen in der Überwindung der 5 €-Marke einen positiven Ansatz für weiterhin steigende Kurse. In den letzten vier Wochen stieg die Aktie wie erwartet mehr als 20% und notiert aktuell bei rund 7 €. Der Schlüssel zum Erfolg sind stetig wiederkehrende Lizenzeinnahmen, die man in Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen wie Bayer oder Boehringer Ingelheim erzielt und seit jüngstem auch mit Celgene. Diese und ähnliche Kooperationen sorgen für 70% des Umsatzes.

Der US-Biotechnologie- und Pharmakonzern Celgene gab letzten Donnerstag eine zukunftsweisende strategische Kooperations- und Forschungszusammenarbeit mit Evotec bekannt. Man wolle gemeinsam Wirkstoffe für neurodegenerative Erkrankungen entwickeln, heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung.  Insbesondere strebt man eine Wirkstoffentwicklung für Amyotrophe Lateralsklerose, Alzheimer sowie Parkinson an. Dafür wird von Celgene eine Vorauszahlung von 45 Mio. US$ an Evotec geleistet, die wiederum Teil von bis zu 250 Mio. US$ betragenden Meilensteinzahlungen sind.

Die strategische Celgene-Kooperation dürfte den Kurs der Evotec positiv beeinflussen, da die zu erwartenden Einnahmen einen wesentlichen Teil der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von 900 Mio. € ausmachen.

Nintendo-Aktie glückt Turnaround dank Super Mario und Pokemon Go

Mitten in der Weihnachtszeit stellt sich für Eltern die Frage, woher sie das Geld für die neuesten Hobbys ihrer Sprösslinge nehmen sollten. Wohl dem, der Anfang des Jahres die Aktie von Nintendo kaufte, die sich im Laufe des Jahres mehr als verdoppeln konnte. Seit dem Pokemon-Go Hype blieb es bis vor einigen Wochen ruhig bei Nintendo.

Doch nun folgte der nächste Streich. Am 15. Dezember wurde Super Mario Run veröffentlicht. Eine erste Eigenkreation, die Nintendo mit seinem Partner DeNA für das Apple iPhone veröffentlichte. In fast 70 Ländern erklomm das Spiel sofort die Top-Downloadcharts und dies obwohl es in der Vollversion mit immerhin 10 US$ zu Buche schlägt.

Super Mario sollte für die Finanzlage von Nintendo einen größeren Effekt haben als Pokemon Go, da letzteres auf einer Kerntechnologie von Niantic aufbaut, welche lediglich die Pokemon-Charaktere lizenzierte und insofern nur einen ersten Test für Nintendo darstellte, wie seine Charaktere von der neuen Generation aufgenommen werden. Im Frühjahr 2017 erscheint Mario dann auch für Android-Smartphones. Analysten rechnen allein für dieses Game mit bis zu 500 Mio. Downloads und bis zu 10% kostenpflichtigen Upgrades.

Es bleibt spannend, wie sich die Rückbesinnung auf starke Titel und deren Veröffentlichung für Smartphone in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Nintendo plant von ihrem Einmalhit-Status wegzukommen und auf die dauerhafte Gewinnerstraße zurückkehren. Die strategische Konzern-Neuausrichtung, welche im Frühjahr 2015 beschlossen wurde, trägt zumindest erste Früchte und es besteht bei Nintendo eine enorme Gelegenheit, sich als generationenübergreifender Superbrand zu positionieren.

Die Partnerschaft zwischen DeNA, einem Pionier der Mobile-Gaming-Branche und Nintendo, ist sehr langfristig ausgelegt und dies wurde mit einer Überkreuzbeteiligung unterlegt. So hält Nintendo 10% an DeNA und umgekehrt halten diese wiederum 1% an Nintendo.

Dies heißt, die Aktien von DeNA könnten sich als wesentlich interessanter erweisen als jene von Nintendo.  Mit dem nun einsetzenden Rückenwind von Super Mario und dem jüngst korrigierten Aktienkurs – von 34 auf auf 21 € - dürfte DeNA aus spekulativer Sicht deutlich bessere Kursaussichten besitzen als Nintendo. Das KGV 17e liegt zudem nur bei 16. Dies lässt aus Trader- und Investorensicht solide Kursgewinne im nächsten Jahr erwarten.

Dialog Semiconductor mit Jahreshoch

Ein Jahres- beziehungsweise 52-Wochenhoch erreichte die Aktie von Dialog Semiconductor und steht nun kurz vor der 40 €-Marke. Dialog profitiert vom säkularen Wachstumstrend der Konnektivität durch das Internet der Dinge (IoT). Im letzten Jahr waren 6 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden. Laut Machina Research werden es bis 2025 mehr als 27 Milliarden sein. Das Marktpotenzial ist gigantisch und soll auf über 3 Billionen US$ wachsen. Vor allem die Smarthome-Vernetzung mittels Bluetooth spielt eine zentrale Rolle dieses Trends und Dialog Semiconductor hat sich darauf fokussiert.

Bewertungsmäßig ist die Aktie keinesfalls überbewertet, trotz teilweiser Zurückhaltung einiger Analysten. Allerdings ist Dialog sehr stark von seinem größten Kunden Apple abhängig, worauf Skeptiker immer wieder verweisen. Zumal Apple zurzeit eine schwache Absatzphase durchläuft. Dialog besitzt dennoch ausgesprochen hohe Margen sowie einen soliden Mittelzufluss und saß deshalb zuletzt auf Barmitteln in Höhe von 650 Mio. €, entsprechend 20% seiner Marktkapitalisierung. Diese könnte man jederzeit für Zukäufe nutzen. Nimmt man die Barmittel aus der Aktienbewertung heraus, resultiert für das nächste Jahr ein erwartetes KGV von 15. Dies erscheint angesichts des Zukunftspotenzials angemessen bis günstig.

Wir berichten täglich im Live Chat von sharedeals.de über die tagesaktuelle Situation bei den besprochenen Werten und laden Sie herzlich zu einem Besuch bei uns ein.

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