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Raiffeisen-Aktie: Ein sicherer Dividenden-Hafen?

Raiffeisenbank International

Die Aktie der Raiffeisenbank International (WKN: A0D9SU) verlor zum Börsenstart -4,9%, erholte sich jedoch wieder und steht aktuell bei 19,50 €. Zuletzt war sie durch einen starken Anstieg seit Oktober von rund +53% aufgefallen. Insgesamt befindet sie sich in einer Erholungsphase. Besteht noch Luft nach oben?

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ℹ️ Raiffeisenbank International vorgestellt

  • Die Raiffeisenbank International, kurz RBI, ist ein Gemeinschaftsinstitut der österreichischen Raiffeisenlandesbanken. Diese sind mit knapp 59% an dem Institut beteiligt.
  • RBI ist außerhalb Österreichs in Zentral-, Südost- und Osteuropa tätig. Die Geschäftstätigkeit erfolgt über Tochterbanken in den jeweiligen Ländern.
  • Sitz des Institutes ist Wien. Die Marktbewertung beträgt 6,4 Milliarden €.

Wachstum setzt sich fort

Die Geschäftsaktivitäten normalisierten sich im abgelaufenen Geschäft weiter. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine litten die Geschäfte der in Ost- und Südeuropa tätigen Bank. Aufgrund der Sanktionen wurden die Geschäfte in Russland und Belarus nicht mehr ausgebaut. Ein schneller Rückzug aus diesen beiden Ländern erfolgte bisher nicht, allerdings wurden die Aktivitäten zurückgefahren.

Die Veröffentlichung der vorläufigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr am 31. Januar zeigt auf der Konzernebene sowohl in dem Umsatz als auch beim Ertrag einen deutlichen Rückgang. Die Gesamterträge reduzierten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8% auf 8,8 Milliarden €. Das operative Ergebnis nach Steuern sank um 24% auf 2,5 Milliarden € und das Konzernergebnis fiel um 37% auf knapp 2,4 Milliarden €.

Dieser Rückgang ist allerdings zu relativieren, da in diesen Zahlen die Aktivitäten in Russland und Belarus enthalten sind. Da der vollständige Rückzug angestrebt wird, ist eine Betrachtung der Zahlen ohne die Problemländer sinnvoller.

Laut Unternehmensangaben sieht es diesbezüglich insgesamt positiv aus. Die Erlöse sind um 17% auf 6 Milliarden € gestiegen. Das Konzernergebnis liegt bei knapp 1 Milliarde € – hierin enthalten sind Rückstellungen für die Aktivitäten in Polen in Höhe von 873 Millionen € enthalten. Die harte Kernkapitalquote beträgt 14,6%. Die Qualität des Kreditgeschäfts verbesserte sich ebenfalls, hier wurden Rückstellungen in Höhe von 296 Millionen € gebildet. Insgesamt zeigen diese Werte, dass das Geschäft auch ohne die beiden Länder sich positiv entwickelt.

Für das laufende Geschäftsjahr ist die österreichische Bank zuversichtlich. Ohne das Ergebnis im Handelsgeschäft wird mit einem Zins- und Provisionsüberschuss von 5,8 Milliarden € gerechnet.

Rückzug aus Russland eingeleitet

Lange Zeit suchte die Bank nach einer Lösung, wie eine gute Lösung aus Russland erfolgen könnte. Dabei sollte der finanzielle Verlust möglichst gering sein. In einer Pressemitteilung vom 12. Dezember wurde die geplante Transaktion vorgestellt. Demnach erwirbt die russische Tochter AO Raiffeisen ein Aktienpaket an der STRABAG SE im Wert von 1,5 Milliarden €. Verkäufer ist die russische MKAO „Rasperia Trading Limited"; hinter dieser Gesellschaft steckt der russische Investor Oleg Deripaska.

Die Aktien werden dann als Sachdividende an die Muttergesellschaft RBI übertragen und dort als langfristiges Investment geparkt. Diese Lösung bedarf der Genehmigung der russischen Behörde sowie der Behörde in Österreich. Mit einem Closing rechnet das Institut im ersten Quartal 2024. Mit dieser Transaktion wäre ein Großteil des russischen Vermögens der RBI gesichert.

Besteht weiteres Potenzial?

Meiner Meinung nach besteht vorerst kein weiteres Kurspotenzial. In dem starken Kursanstieg sind die positiven Faktoren weitestgehend eingepreist. Dies gilt insbesondere für die Aktien-Transaktion der STRABAG. Problematisch würde es, wenn die behördliche Genehmigung versagt würde – dann dürften erhebliche Kursverluste eintreten.

Die Normalisierung des Geschäftes in den restlichen Ländern ist positiv zu werten. Allerdings ist der Anstieg auch hier bereits eingepreist. Positiv ist, dass eine Dividendenerhöhung auf 1,25 € vorgeschlagen wurde, dies entspricht einer aktuellen Rendite von 6,5%.

Die Erwartungen der Analysten entsprechen weitestgehend meiner Einschätzung. Deren mittleres Kursziel liegt bei knapp 21 €.

Mein Fazit: Die Aktie bietet auf dem jetzigen Kursniveau wenig Potenzial.

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