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Qiagen: Starke Zahlen, aber trübere Aussichten

Frank Giarra / 09.02.22 / 9:35

Der deutsch-niederländische Biotechausrüster Qiagen (WKN: A2DKCH) profitiert angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen in der Corona-Pandemie von der starken Nachfrage nach seinen Schnelltests und präsentiert überraschend gute Ergebnisse. So ging der Umsatz im vierten Quartal anders als erwartet nicht um 9% zurück, sondern stieg um 2% auf 582 Millionen US$. Im Gesamtjahr 2021 kletterten die Erlöse auf 2,25 Milliarden US$ und der Gewinn sprang um 43% auf 513 Millionen US$. Alles eitel Sonnenschein also? Mitnichten. Das Management dämpft die Erwartungen.

Qiagen mit Sitz in Venlo und Zentrale in Hilden bei Düsseldorf ist ein börsennotierter Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien für die molekulare Diagnostik, akademische Forschung, pharmazeutische Industrie und angewandte Testverfahren mit Aktivitäten in mehr als 25 Ländern.

Profiteur der Corona-Pandemie

Die im MDAX notierte Aktie von Qiagen hat seit Jahresbeginn mehr als -10% verloren. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 10,3 Milliarden €. Die gestern nachbörslich vorgelegten, überraschend guten Ergebnisse machen dem Papier heute Beine, aktuell legt der Kurs um knapp +5% auf über 45 € zu.

Qiagen gehört zweifellos zu den Profiteuren der Covid-19-Pandemie. Der Konzern hatte früh Tests auf dem Markt, was sich natürlich in den Ergebnisses niederschlägt. So sagt CEO Thierry Bernard:

Unsere äußerst starken Ergebnisse im vierten Quartal markieren den Höhepunkt eines extrem erfolgreichen Jahres.

Umsatz soll 2022 zurückgehen

Was den Börsianern allerdings mittelfristig missfallen könnte, sind die Aussichten aufs Jahr 2022. So rechnet der Konzern mit einem Rückgang des Umsatzes (gerechnet zu konstanten Wechselkursen) auf 2,07 Milliarden US$. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll bei mindestens 2,05 US$ liegen nach zuvor 2,65 US$.

Natürlich spielt auch hier die Corona-Pandemie die Hauptrolle, denn das Management erwartet realistischerweise weniger Nachfrage. Stattdessen konzentriert man sich mehr auf die Bereiche Life Sciences und Molekulare Diagnostik, also auf das Nicht-Covid-Portfolio. Hier will man 2022 prozentual zweistellig wachsen.

Fazit: Aktie reißt einen nicht vom Hocker

Für mich ist Qiagen ein solider Titel, der mich allerdings nicht vom Hocker reißt. Fundamental ist das Papier mit einem KGV von rund 20 nicht gerade billig – und daher nichts für mein Depot. Gerade im Biotech-Bereich gibt es wesentlich spannendere, weil günstiger bewertete Aktien.

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Zugehörige Kategorien: Biotech-Aktien
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