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Palantir-Aktie: Volatil in den Tech-Olymp?

Simon Ruić / 17.02.22 / 16:06

Palantir (WKN: A2QA4J) erlebte im Herbst 2020 mit Unterstützung der Reddit-Community einen furiosen Börsenstart. Seit dem Hoch vor 12 Monaten hat die Aktie des Datensammlers jedoch wieder -60% nachgelassen. Für das abgelaufene Quartal hat das Unternehmen nun abermals hohe Verluste gemeldet. Der Titel rauschte daraufhin weitere -12% in die Tiefe und notiert damit bei 12,34 US$. Abgesehen davon überraschte der Nasdaq-Konzern Anleger und Analysten wieder mit einem aberwitzigen Wachstumstempo.

Palantir sammelt und strukturiert Daten im Auftrag von anderen Unternehmen und Regierungen. Der Kunde soll auf diese Weise Prozesse besser verstehen und die Effizienz seiner Organisation erhöhen. Das 2003 gegründete Unternehmen ist seit September 2020 an der US-Tech-Börse Nasdaq gelistet und kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 28 Milliarden US$.

Starkes Wachstum, Verluste unterm Strich

Obwohl Palantir seit fast 20 Jahren besteht, wächst der Datenspezialist derzeit mit einem rasanten Tempo. Das zeigt der Quartalsbericht, den das Unternehmen am Donnerstag vorgestellt hat. Demnach stieg im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahrs der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34% auf 429,2 Millionen US$ – stärker als Analysten erwartet hatten.

Ertragsseitig bleibt der Nasdaq-Konzern jedoch weiter tief in den roten Zahlen. So erhöhte sich der Nettoverlust im Vorjahresvergleich um 5,3% auf 156,2 Millionen US$. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,08 US$.

Überdies hat Palantir den Angaben nach die Zahl seiner kommerziellen Kunden im vergangenen Jahr auf 147 verdreifacht. So schloss der Datenspezialist Verträge mit Marken wie Ferrari, Kinder Morgan und IBM. Damit sei der Anteil des kommerziellen Geschäfts am Gesamtumsatz innerhalb von zwei Jahren von 6 auf 13% gewachsen, sagte Palantir-COO Shyam Sankar.

Der Konzern gab zudem einen Ausblick für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. So rechnet der Datenspezialist für die Monate Januar bis März mit einem Umsatz von 443 Millionen US$. Auch die Prognose liegt damit leicht über den Analystenschätzungen von 439,2 Millionen US$.

Palantirs Geschäftsmodell: Stärke oder Schwäche?

Seit seiner Gründung arbeitet Palantir in erster Linie für Geheimdienste, Verteidigungs- und Sicherheitsbehörden. Aufgrund solch sensibler Projekte genießt der Datensammler einen pikanten Ruf. Regierungen würden mithilfe des Unternehmens Überwachungsstaaten errichten, fürchten Kritiker.

Experten äußern zudem seit Jahren Bedenken, weil das Geschäft des Nasdaq-Konzerns auf großen Verträgen mit einigen wenigen staatlichen Kunden basiert. Die Abhängigkeit von Regierungen würde den Umsatzfluss unsicher machen.

Ich sehe in diesem Umstand jedoch eher einen Vorteil für Palantir: Da das Unternehmen mit hochsensiblen Geheimdienst-Daten hantiert, muss es sich kaum Sorgen um Konkurrenz machen. Staaten wechseln schließlich nicht einfach ihre Sicherheitsfirma wie Privatleute den Stromanbieter.

Daten: Das Öl des 21. Jahrhunderts?

Die hohe Bewertung von Palantir halten viele aufgrund der fehlenden Profitabilität für übertrieben. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis des Datenspezialisten auf Basis von 2021 beträgt jedoch gerade einmal 15,7 und ist somit im Branchenvergleich moderat. Hinzu kommt: Sollte der Konzern weiterhin Analysten mit über 30-prozentigen Wachstumsraten überraschen, sind die aktuellen Kurse mehr als gerechtfertigt – und erste Gewinne nur noch eine Frage der Zeit.

Daten werden häufig als das Öl des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Sollte das zutreffend sein, ist Palantir zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um von der steigenden Nachfrage nach datengetriebenen Software-Lösungen zu profitieren. Langfristig stünde dem Aufstieg in den Tech-Olymp und der Vervielfachung des Aktienkurses nichts im Weg.

Wie der heutige Tag wieder gezeigt hat, müssen die Aktionäre des Datenspezialisten jedoch weiterhin mit kurzfristigen Rückschlägen rechnen. Kursschwankungen von 10 bis 20% am Tag sind bei Palantir keine Seltenheit. Günstige Einstiegsmöglichkeiten bleiben damit auch in Zukunft garantiert.

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