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Osram: Übernahmechaos - Das ist für Anleger nun wichtig!

22.08.19 / 12:22

Im Übernahmepoker um den Leuchtmittelhersteller Osram (WKN: LED400) gibt es eine Wende. In der Chefetage wird nun ernsthaft eine Übernahme durch den Sensor-Anbieter ams (WKN: A118Z8) diskutiert. Wie der MDAX-Konzern am Mittwochabend mitteilte, sei der Vorstand nach "sorgfältiger Prüfung" zur Ansicht gelangt, dass es im Interesse der Aktionäre liege, das bestehende Stillhalteabkommen aufzuheben und eine Kooperationsvereinbarung mit ams zu unterzeichnen. ams bietet 38,50 Euro je Osram-Aktie.

Dieser Schritt ermöglicht es ams, das Übernahmeangebot für Osram entsprechend den am 11. August angekündigten Bedingungen offiziell zu starten. Die Angebotsfrist wird laut Angaben von ams voraussichtlich vor dem 5. September beginnen. Bis dahin läuft die konkurrierende Offerte von Bain Capital und The Carlyle Group – beide Finanzinvestoren bieten gemeinsam je 35 Euro pro Osram-Anteilsschein. Wichtig für Aktionäre: Sofern die Angebotsunterlage von ams vor Ablauf der Annahmefrist des noch laufenden Angebots von Bain und Carlyle veröffentlicht wird, können diejenigen Aktionäre, die ihre Aktien bereits eingeliefert haben, davon zurücktreten und das Angebot von ams annehmen.

Überraschende Wende

Das Angebot von ams bewertet Osram mit einem Unternehmenswert von rund 4,3 Milliarden Euro. Zudem sieht es eine Mindestannahmeschwelle von 70% vor sowie eine Annahmefrist bis voraussichtlich Anfang Oktober 2019. Das Osram-Management wird sich in Kürze im Rahmen einer begründeten Stellungnahme zur Offerte von ams äußern.

Osram-Aktionäre erinnern sich: ams machte kurz nach erstmaliger Interessensbekundung an Osram am 15. Juli einen Rückzieher. Damals hieß es seitens des Anbieters von High-Performance-Sensor-Lösungen, man verfolge die Übernahmeabsichten nicht weiter, da keine ausreichende Grundlage für ein Fortführen der Gespräche bestehe (wir berichteten).

Legen Bain und Carlyle nach?

Aktionäre hoffen nun auf einen Nachschlag seitens Bain und Carlyle, die mit 35 Euro deutlich weniger bieten als ams. Laut einem Bericht von Bloomberg in dieser Woche erwäge das Bieterkonsortium ein nachgebessertes Angebot für den Fall, dass AMS ein Gebot vorlegt.

Osram hatte am 31. Juli Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vorgelegt. Demnach erzielte der Leuchtmittelspezialist einen Umsatz in Höhe von 850 Millionen Euro, 15% weniger als im Vorjahreszeitraum. Das EBITDA brach auf bereinigter Basis um -80% ein auf 58 Millionen Euro. Osram befindet sich aktuell in einer Krise, da ein erheblicher Teil des Konzernumsatzes mit der Automobilbranche erzielt wird.

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