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AMS-Osram: Bietet der Neustart Kurspotenzial?

Rudolf Schneider / 17.01.24 / 13:35

Die Aktie von AMS-Osram (WKN: A118Z8) verliert am Mittwoch -5,6% und steht aktuell bei 1,93 Schweizer Franken (SFR). Im abgelaufenen Jahr reduzierte sich der Kurs um mehr als zwei Drittel und erreichte Mitte November mit 1,45 SFR den Tiefstand. Seit der Bekanntgabe der Restrukturierung erholte er sich wieder deutlich. Was können Anleger jetzt erwarten?

ams-osram.com

ℹ️ AMS-Osram vorgestellt

Die AMS-Osram AG ist in der Entwicklung und Herstellung von hochleistungsfähigen Sensorlösungen und Beleuchtungsmodulen tätig. 2019 übernahm AMS den deutschen Osram-Konzern und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen. Teile des Osram-Konzerns, die nicht in das Gesamtkonzept passten, wurden verkauft. Der vollständige Konsolidierungskurs dürfte in 2023 abgeschlossen sein. Neben dem Hauptsitz im österreichischen Premstätten besitzt das Unternehmen weltweit zahlreiche Niederlassungen. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 505 Millionen SFR.

Finanzkonzept erfolgreich abgeschlossen

Mitte Dezember berichtete das Unternehmen, dass die geplanten Finanzierungsmaßnahmen abgeschlossen seien. Insgesamt beabsichtigte der Konzern, die Bilanz wieder auf eine stabile Basis zu stellen. Nach diesem Schritt beginnt der Neustart des Unternehmens. Bis 2026 soll sich dann das Investment-Grade-Profil so weit stärken, dass die Aktie wieder interessant für Anleger wird.

Insgesamt betrug das erreichte Finanzvolumen 2,25 Milliarden €. Das Gesamtpaket besteht aus vielen Einzelkomponenten. Einerseits wurde eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Das Gesamtvolumen dabei betrug rund 808 Millionen €. Davon wurden 7,4 Millionen Aktien an institutionelle Investoren zu einem Kurs von 1,88 SFR veräußert.

Der zweite große Block besteht aus einer Anleihe im Volumen von 1 Milliarde €. Die dritte Maßnahme war eine Infrastrukturmaßnahme (Sale and Lease-Back-Verfahren) im Volumen von 450 Millionen €.

Mit dem eingenommenen Geld sollen zwei 2025 fällige Anleihen über 450 Millionen US$ und 850 Millionen € zurückgezahlt werden. Mit dem Restbetrag sollen weitere Finanzverbindlichkeiten reduziert werden, außerdem soll Geld in die Restrukturierungsinvestitionen fließen.

Aldo Kamper, CEO von AMS-Osram, kommentierte die Entwicklung so:

Mit dem abgeschlossenen umfassenden Finanzierungsplan stellen wir unsere Bilanz auf eine stabile Grundlage mit reduzierter Nettoverschuldung und einem ausgewogenen Fälligkeitsprofil. Wir können uns nun voll und ganz auf die Umsetzung unserer Strategie für Wachstum, eine höhere Profitabilität und die Monetarisierung von Innovationen konzentrieren.

Neustart eingeleitet

Zukünftig erfolgt eine Konzentration auf das profitable Halbleitergeschäft. Dies besteht aus dem Geschäft der AMS AG sowie einem Teilbereich von Osram. Alle anderen Teilbereiche von Osram wurden bereits verkauft oder stehen noch zum Verkauf. Aus der Prognose für das laufende Geschäftsjahr dürfte dann ersichtlich werden, mit welchem Umsatz und Gewinn in diesem Kernbereich zu rechnen ist.

Der am 31. Oktober veröffentlichte Quartalsbericht ist laut Unternehmensangaben besser ausgefallen als erwartet. Der geplante Umsatz lag bei 840 bis 940 Millionen €, erreicht wurden 907 Millionen €. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Rückgang von rund einem Viertel.

Der bereinigte operative EBIT-Gewinn lag mit 29 Millionen € ein Fünftel unter dem Vorjahreswert. Die operative EBIT-Marge lag mit 7,9% im oberen Bereich der Prognose von 5 bis 8%. Der Nettoverlust verringerte sich von 370 Millionen € auf 55 Millionen €.

Was bedeutet das für die Kursentwicklung?

Der Abschluss des Finanzierungskonzeptes ist die Basis für den Neustart des österreichischen Unternehmens. Das neue Management um Aldo Kamper hat die Restrukturierung konsequent angepackt und bisher erfolgreich umgesetzt.

2024 wird aus meiner Sicht ein Übergangsjahr. Noch ist die Konzentration auf das Kerngeschäft nicht vollständig vollzogen; dennoch dürfte sich die Profitabilität im Laufe des Geschäftsjahres verbessern. Mittelfristig erwarte ich Kurse von 3 €, langfristig ist mit noch höheren Kursen zu rechnen.

Dies sehen auch die Analysten so. Bernstein liegt mit seiner Prognose bei meinen Erwartungen. Sehr optimistisch ist JP Morgan mit einem Kursziel von 10,50 €. Deren Analysten beziehen sich allerdings auf die Geschäftszahlen von 2025.

Mein Fazit: Für langfristige Anleger bietet das jetzige Kursniveau hervorragende Einstiegsmöglichkeiten.

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