Nutrien-Aktie: Übertriebener Kurssprung?

Nutrien

Die Aktie von Nutrien (WKN: 893438) befindet sich in einem langfristigen Abwärtstrend und steht aktuell bei rund 51 US$. Der Rückgang seit Jahresanfang beträgt rund -9%. Als Produzent von Düngemitteln ist der Kurs sehr stark abhängig von den jeweiligen Preisen. Besteht auf dem jetzigen Kursniveau wieder Potenzial?

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ℹ️ Nutrien vorgestellt

  • Nutrien ist ein kanadisches Bergbauunternehmen und einer der führenden Produzenten für Kali- und Stickstoffdünger weltweit. Zentrale Absatzmärkte sind Nordamerika, Südamerika, China und Indien.
  • Neben dem Hauptsitz in Saskatoon in Kanada unterhält der Konzern weltweit weitere Niederlassungen und Produktionsstätten.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 25,2 Milliarden US$.

Düngerpreise auf stabilem Niveau

Das Jahr 2022 war ein Extremjahr. Ursache für die Preisexplosion bei Düngemitteln war der Einmarsch Russlands in die Ukraine. Aufgrund der verhängten Sanktionen gegen Russland und Belarus fehlten deren Liefermengen auf dem Weltmarkt. Die Folge waren Vervielfachungen der normalen Preise.

Mittlerweile sind die Preise wieder deutlich gesunken, allerdings macht sich der Ausfall dieser beiden Länder noch bemerkbar. Die Preise für Kali liegen momentan noch immer deutlich über den Preisen vor der Ukraine-Krise. Im November 2023 lag der Kalipreis mit 332 US$ pro Tonne rund ein Drittel über dem Preis vom Januar 2022.

Der Bedarf an Düngemittel, insbesondere Kali, dürfte weiterhin hoch bleiben. Weltweit steigt der Nahrungsbedarf, um dies zu schaffen, ist der Einsatz von Düngemitteln erforderlich. Solange die Lieferungen aus beiden Ländern ausbleiben, bleibt auch der Preis hoch.

Geschäftsentwicklung solide ausgefallen

Ein Vergleich mit den Werten vom Vorjahr ist wenig aussagefähig. Der am 2. November veröffentlichte Bericht für das dritte Quartal zeigt sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag erhebliche Rückgänge in Bezug auf das Rekordjahr 2022.

Der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten lag bei 27,7 Milliarden US$. Dies entspricht einem Rückgang von 23% gegenüber dem Vorjahreswert – gegenüber 2021 bedeutet das jedoch einen Umsatzanstieg von rund 7 Milliarden US$. Der Absatz von Düngemitteln in Nordamerika sowie Brasilien fiel höher aus; die Nachfrage aus China dagegen geringer.

Das bereinigte operative EBITDA lag bei 5 Milliarden US$, unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 1,1 Milliarden US$. Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung jedoch zufriedenstellend.

Ken Seitz, Präsident und CEO von Nutrien, kommentierte die Entwicklung im dritten Quartal so:

Die Ergebnisse von Nutrien für das dritte Quartal spiegeln die Stärke der Fundamentaldaten des Agrar- und Pflanzennährstoffmarktes in Nordamerika wider. Wir erzielten Rekordabsatzmengen für Kali und sind durch die gestiegene Nachfrage und die Marktstabilität im zweiten Halbjahr ermutigt.

Für den weiteren Ausblick gibt sich das Unternehmen zuversichtlich. Das Unternehmen rechnet mit einem Anstieg beim Kali um 2 Millionen auf insgesamt 67 Millionen Tonnen. Auch bei den anderen Düngemitteln wird mit einem Anstieg gerechnet.


Potenzial vorhanden

Der Kursrückgang seit dem Hoch Anfang 2022 ist berechtigt. Die Preise sind wieder deutlich gesunken, was sich insbesondere beim Ertrag bemerkbar macht. Mittlerweile ist jedoch ein Niveau erreicht, das deutlich unter dem vor der Ukraine-Krise liegt.

Insgesamt halte ich den Abstieg Mitte 2023 für zu hoch – damals notierte die Aktie bei rund 68 US$. Meiner Meinung nach ist mittelfristiger ein Kurs von 60 USD vertretbar. Die Analysten der Berenberg Bank sind mit ihrem Zielkurs von 67 US$ deutlich zuversichtlicher. JP Morgan ist mit ihrer Einschätzung von 58 USD etwas vorsichtiger als meine Einschätzung. Eine gute Alternative auf dem deutschen Markt ist die Kaliaktie K+S. In diesem Artikel bin ich auf diese Aktie eingegangen.

Mein Fazit: Die Aktie bietet mittelfristig wieder Potenzial.

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