Nordex: Volle Auftragsbücher freuen Anleger

Manuel
15.01.20 um 10:49

Jahresauftakt nach Maß für die Nordex Group (WKN: A0D655): Mit einem gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent gestiegenen 2019er Auftragseingang in Höhe von 6,2 Gigawatt erhält der Windanlagenbauer reichlich Rückenwind für ein starkes 2020.

Fast die Hälfte der bestellten Windturbinen sind Maschinen des Typs "Delta4000" – der neuesten Anlagengeneration des Hamburger Konzerns – wie es in der offiziellen Meldung heißt.

Europa und USA dominieren

Die geographische Aufteilung der Aufträge ist bei Nordex für gewöhnlich spannend. In Europa entwickelte sich der Markt laut Informationen „sehr dynamisch“, wobei über die Hälfte des generierten Auftragsvolumens auf den innereuropäischen Markt zurückzuführen gewesen sei. Nordex betonte explizit „die hohe Nachfrage“ aus der Türkei, Spanien und den Niederlanden. Auch der Markteintritt in der Ukraine hätte für positive Impulse gesorgt. Nordex-CEO José Luis Blanco kommentiert:

Die Nachfrage nach unseren Windenergieanlagen ist weltweit sehr hoch. Mit den neuen Turbinen der Delta4000-Baureihe ermöglichen wir ertragreiche Projekte in allen relevanten Regionen.

Erfreulich ist auch die Auftragsentwicklung in den USA. Dort konnte Nordex mit knapp 1,8 GW fast 30 Prozent seiner Aufträge in 2019 erzielen und damit mehr als doppelt so viele US-Aufträge einheimsen wie in 2018. Der deutsche Markt bleibt das Sorgenkind. Laut Nordex präsentierte sich dieser „weiterhin schwach“.

Stichwort Deutschland: Hierzulande ging der Ausbau von Onshore-Windkraftanlagen an Land in 2019 dramatisch zurück. Laut Fraunhofer-Institut decken Erneuerbare Energien mehr als 40 Prozent des Strombedarfs. Onshore-Windkraft ist dabei eine tragende Säule. Sie ist die wichtigste Stromerzeugungsquelle unter den erneuerbaren Energieträgern in Deutschland.

Nordex wird nicht spanisch

Die Auftragszahlen sind für Nordex und seine Aktie wieder mehr von Bedeutung denn je. Die Nordex Group stand seit Oktober im Zeichen der anvisierten Übernahme durch Acciona Windpower. Der Kurs schien durch das Übernahmeangebot des "IBEX 35"-Mitglieds nach unten abgesichert. Allerdings boten die Spanier nur 10,34 Euro pro Aktie – zu wenig für Nordex-Aktionäre. Gerade einmal 0,14 Prozent der Anteilseigner stimmten dem Angebot zu. Das Thema Übernahme ist damit vorerst vom Tisch – und die Aktie auf gute News angewiesen.

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