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Nikola-Aktie +50% in 2 Tagen – der Durchbruch?

Simon Ruić / 15.09.23 / 12:16

Die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) hat mal wieder ein Lebenszeichen hinterlassen: Der Nasdaq-Titel schießt in zwei Tagen über +50% hoch, nachdem CEO Girsky eine Sensations-Neuigkeit zu den Wasserstoff-Lkw verkündet hat. Kriegt das angeschlagene Truck-Start-up jetzt doch noch die Kurve?

nikolamotor.com

ℹ️ Nikola vorgestellt

Nikola mit Sitz in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona ist ein Hersteller von Elektro-Lkw, die sowohl batterieelektrisch als auch über Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden. Das Unternehmen ist an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert und verfügt aktuell über eine Marktkapitalisierung von knapp über einer Milliarde US$.

Aktie springt nach News: Wasserstoff-Lkw kurz vor Auslieferung

Am Donnerstag ist die Nikola-Aktie im US-Handel um knapp ein Drittel hochgeschossen, nachdem der Hersteller die baldige Auslieferung der ersten Wasserstoff-Trucks bekanntgegeben hat. Tags darauf springt der Nasdaq-Titel vorbörslich weitere +20% hoch auf 1,38 US$.

So hatte CEO Steve Girsky in einer Fragerunde mit Aktionären überraschend verkündet, dass Ende September bis Anfang Oktober die ersten H2-Lkw des Typs „Tre“ bei den Händlern ankommen werden.

Die ersten Fahrzeuge sind demnach schon vor zwei Wochen vom Band gelaufen. Die Händler hätten bis heute mehr als 210 unverbindliche Bestellungen für Nikolas Brennstoffzellen-Elektrotrucks erhalten, betonte Girsky. Darunter seien auch große Flottenbetreiber.

Aktie im Keller, Kassen leer

Die Nikola-Aktie hat seine Wert nach dem Corona-Crash innerhalb von wenigen Monaten auf knapp 100 US$ fast verzehnfacht, nur um in den Folgejahren nach und nach in den Pennystock-Bereich abzurutschen. Der Absturz war folgerichtig, da Nikola, was unerfüllte Versprechen und Flunkereien angeht, in einer ganz eigenen Liga gespielt hat.

Nun steht das Unternehmen am Rande eines Konkurses: Mit 225 Millionen US$ an Barmitteln und 348 Millionen US$ an Schulden hat der Truckbauer nur noch wenige Quartale im Tank und selbst bei einer mickrigen Bewertung von jetzt wieder etwas über eine Milliarde US$ ist für das Wasserstoff-Papier noch viel Spielraum nach unten.

Wasserstoff-Technologie vorerst nicht konkurrenzfähig

Es hat sich abgezeichnet, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie in absehbarer Zeit nicht konkurrenzfähig sein wird. Reine Elektrofahrzeuge haben sich als wirtschaftlicher erwiesen, sodass deutlich mehr Milliarden für Anreize und Infrastrukturausbau in diesen Sektor fließen.

Wie weit die H2-Antriebe zurückliegen, zeigt folgender Vergleich: In den USA gibt es derzeit nur 60 öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstellen im Gegensatz zu den 130.000 Ladestationen für Elektroautos.

Finger weg, Anleger!

Auch wenn es Nikola tatsächlich noch in diesem Jahr gelingen sollte, die ersten Wasserstoff-Trucks an den Kunden zu bringen, bleibe ich bei meiner bisherigen Einschätzung: Es ist höchst ungewiss, ob Nikola in den nächsten Jahren überleben, geschweige denn, in der wettbewerbsintensiven Clean-Mobility-Branche gedeihen wird.

Wer kein Kurzfrist-Zocker ist, sollte um die Nikola-Aktie daher einen weiten Bogen machen.

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