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Nel ASA-Aktie: Kippt US-Geldsegen das Ruder?

Simon Ruić / 14.03.24 / 8:27

Die Nel ASA-Aktie (WKN: A0B733) kann von der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung im vergangenen Jahr nicht profitieren, da sich Anleger Sorgen machen um die Auftragslage des Wasserstoff-Players. Am Mittwoch meldet das Unternehmen jedoch den Erhalt neuer staatlicher Hilfsmittel der US-Regierung im 3-stelligen Millionen-US$-Bereich. Platz für die Norweger nun endlich der Knoten?

stock.adobe.com/Yingyaipumi

ℹ️ Nel ASA vorgestellt

  • Nel ASA bietet Lösungen für die Herstellung, Speicherung und Verteilung von aus elektrischer Energie gewonnenem Wasserstoff an.
  • Kerngeschäft des norwegischen Unternehmens mit Sitz in Oslo ist die Produktion von Elektrolyseuren zur Gewinnung von Wasserstoff.
  • Nel ASA notiert an der Börse Oslo und ist derzeit ca. 660 Millionen € wert.

Geldsegen aus Washington D.C.

Die geplante Fabrik in der amerikanischen Automobil-Stadt Detroit könnte bei Nel ASA für langersehnte neue Großaufträge sorgen. Der endgültigen Investitionsentscheidung ist das Unternehmen nun wohl den möglicherweise entscheidenden Schritt nähergekommen.

Denn wie die Norweger am späten Mittwoch meldeten, haben sie für den Bau einer Produktionsanlage nun zusätzliche staatliche Anreize und Zuschüsse im Wert von 75 Millionen US$ erhalten.

50 Millionen US$ der neuen Investitionsunterstützung kamen demnach vom US-Energieministerium und 25 Millionen US$ vom Staat Michigan, der Nel zuvor bereits 50 Millionen US$ an Hilfen für die zu bauende Gigafabrik gewährt hat.

Doch damit nicht genug: Laut derselben Mitteilung hat sich das norwegische Unternehmen aus Washington zusätzlich einen 90-Millionen-US$-Finanzierungszuschuss gesichert, um sich mit 7 Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu befassen. Genannt werden:

  • kostengünstige und saubere Anionen-Austausch-Membran-Elektrolyse,
  • Design fortschrittlicher, poröser Transportschichten,
  • Herstellung von Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseuren und
  • Herstellbare AEM-Elektrolyseur-Komponenten.

Ob der neue Geldsegen der US-Behörden für die Investitionsentscheidung das Zünglein an der Waage wird, wird sich noch zeigen müssen. Der Wasserstoff-Player hatte zuvor erklärt, dass er zunächst nochmal gründlich die Marktnachfrage nach Elektrolyseuren prüfen wolle. Die geplante Anlage soll nach der Fertigstellung eine jährliche Produktionskapazität von 4 Gigawatt erreichen.

Verheerender Abwärtstrend

Die Meldung kommt zu einer Zeit, in der Nel ASA augenscheinlich damit zu kämpfen hat, Kunden für neue Großaufträge zu gewinnen.

Laut dem Ende letzten Monats veröffentlichten Zahlenwerk brach der Auftragseingang im vergangenen Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 81% ein. Der Auftragsbestand reduzierte sich damit ebenfalls: um 6% auf 2,46 Millionen NOK (215 Millionen €).

Anleger haben die Auftragsdürre zum Teil mit Entsetzen zur Kenntnis genommen, sodass die positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklungen des vergangenen Jahres keine kursstützende Wirkung entfalten konnten. Die Nel-Aktie ist weiterhin in einem Abwärtsstrudel gefangen. In den vergangenen 13 Monaten hat der Wasserstoff-Titel sämtliche Unterstützungslinien nach unten durchbrochen und über -75% Kursverlust erlitten.

Zu früh für ein Wasserstoff-Investment

Die Wasserstoff-Industrie, allen voran der norwegische First-Mover Nel ASA, soll bei den globalen Dekarbonisierungszielen in schwer abbaubaren Sektoren eine Schlüsselrolle spielen.

Kapazitätserweiterung wie eine neue US-Fabrik wären ein wichtiges Signal an den Markt, dass die Norweger den hohen Erwartungen gerecht werden können. Ohne einen stetigen Fluss von neuen Aufträgen wird Anlegern jedoch der Glaube fehlen, dass sich Investitionen in den Sektor zum aktuellen Zeitpunkt auszahlen können.

Zudem ist der Markt für Elektrolyseure weiterhin hart umkämpft mit geringen Eintrittsbarrieren. Ähnlich wie bei Solarpanelen besteht die Gefahr von Überkapazitäten und einer Schwemme billiger Konkurrenz-Ware aus Asien.

Positive Cashlflows liegen bei Nel ASA voraussichtlich noch mehrere Jahre in der Zukunft, sodass die massive Verwässerung für Altaktionäre (Aktienzahl in 9 Jahren um Faktor 14 erhöht) wohl vorerst weitergeht. Bis sich der Markt nicht halbwegs konsolidiert hat, besteht für ein Investment meiner Ansicht nach überhaupt keine Eile.

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