Manz: Wenn nicht mal mehr Großaufträge helfen...

Sascha
29.10.19

Wie Manz (WKN: A0JQ5U) heute früh per Ad hoc-Meldung veröffentlichte, hat das Unternehmen einen Großauftrag im Volumen von rund 20 Mio. Euro erhalten. Dieser Großauftrag, der von einem weltweit führenden Batteriehersteller stamme, sei dabei eine Folgeauftrag und unterstreiche daher die erfolgreiche Partnerschaft der beiden Unternehmen.

Der Auftragseingang für Anlagen zur Herstellung gewickelter Lithium-Ionen-Batteriezellen für Consumer Electronics belaufe sich im laufenden Geschäftsjahr 2019 damit schon auf knapp 40 Mio. Euro.

Gemäß einer Studie des Marktforschungsinstitutes Avicenne dürfte der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien für tragbare Consumer Electronics-Produkte in den Jahren 2020 bis 2025 um über +30% steigen. Die Ausbaupläne des Manz-Kunden belegen jedoch, dass dieser sogar deutlich schneller als der Markt wachsen werde. Dieser setze dabei auf die Maschinen aus dem Hause Manz, weil damit besonders kleine, leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterienzellen hergestellt werden könnten, wie sie beispielsweise in mobilen Endgeräten zum Einsatz kommen.

Das liest sich zwar alles sehr gut, leider sehen die Fakten jedoch ein wenig anders aus. So verzeichnete Manz in den vergangenen Jahren leider kein wirklich nachhaltiges Umsatz- und Gewinnwachstum, weshalb auch die Aktie schwer unter die Räder kam. So lag der Jahresumsatz im Geschäftsjahr 2014 mit 305,9 Mio. Euro beispielsweise deutlich über dem Jahresumsatz des vergangenen Geschäftsjahres 2018 mit "nur" noch 296,9 Mio. Euro.

Anleger feiern den Großauftrag erst gar nicht!

In der Vergangenheit zeigten sich die Anleger, auch angefeuert durch reißerische Kaufempfehlungen in bestimmten Finanzmedien, oftmals sehr euphorisch wenn Manz solche Nachrichten veröffentlichte. Dies ist heute jedoch nicht der Fall. So gewinnt die Aktie, trotz dieses Großauftrags, gerade einmal knapp +3% an Wert. Dies ist, angesichts der Kursverluste in den vergangenen Wochen und Monaten, bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein.

Angesichts eines fehlenden nachhaltigen Umsatz- und Gewinnwachstums ist die vorsichtige Reaktion der Anleger jedoch verständlich. Zwar erscheint die Aktie mit einem KUV 2019e von unter 0,5 – ein KGV 2019e gibt es mangels Gewinnen leider nicht – nicht gerade hoch bewertet. Solange Manz jedoch nicht nachhaltig profitabel wächst, ist hier kaum mehr zu erwarten. Daher würde ich die Aktie weiterhin meiden und selbst kleine Kurssprünge, wie den heutigen, tendenziell eher zum Ausstieg nutzen!


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