Bio-Gate, Cenit & Manz: 3 interessante Small Caps

Auf der 36. Münchener Kapitalmarkt Konferenz im Mai 2023 präsentierten sich zahlreiche Small-Caps-Unternehmen. Drei dieser interessanten Werte sind Bio-Gate, Cenit und Manz. Wie sind die Aktien dieser Unternehmen einzuschätzen?

Die MKK, Münchener Kapitalmarkt Konferenz, ist mittlerweile die größte Investoren- und Analystenkonferenz Süddeutschlands. Die Konferenz findet zweimal jährlich im The Charles Hotel – Rocco Forte Hotels. Die Veranstaltung ist für Vermögensverwalter, Fondsmanager, Finanzjournalisten und Analysten wichtig, da sich hier interessante Small-Cap-Unternehmen präsentieren. Veranstalter ist das Investmenthaus GBC AG.

Bio-Gate AG

Bio-Gate vorgestellt
Die Nürnberger Bio-Gate AG ist einer der weltweit führenden Anbieter von innovativen Technologien und individuellen Lösungen für Gesundheit und Hygiene. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Materialien und Oberflächen mit antimikrobiellen Eigenschaften auszustatten. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 10 Millionen €.

Die Aktie der Bio-Gate AG (WKN: BGAG98) sinkt am Donnerstag um -1,4% auf 1,39 € und erreicht damit den tiefsten Stand seit der Börseneinführung. Da der Freefloat mit knapp 18% sehr gering ist, führen schon kleinere Handelsvolumen zu großen Kursveränderungen.

Aus dem Geschäftsbericht für 2022 geht hervor, dass das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr Rückschläge hinnehmen musste. Der Umsatz sank geringfügig von 6,2 Millionen € auf 6 Millionen €, hierfür verantwortlich waren Lieferkettenprobleme.

Hohe Investitionen führten dazu, dass der Nettoverlust sich mehr als verdreifachte auf 1,8 Millionen €. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem deutlichen Umsatzwachstum sowie einer Ertragsverbesserung gerechnet.

Das Analysehaus GBC reduzierte seiner Einschätzung zwar, ist mit einem Zielwert von 4,20 € dennoch sehr zuversichtlich. Die Aktie eignet sich aus meiner Sicht nur für risikoorientierte Anleger. Bei positiven Nachrichten kann der Kurs enorm steigen, umgekehrt genauso. Die Einschätzung von GBC ist für mich nicht nachvollziehbar.

Cenit AG

Cenit vorgestellt
Die Cenit AG Systemhaus, Cenit, ist ein international tätiges Dienstleistungsunternehmen im Bereich Informationstechnologie. Mit seinen maßgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen bietet es alles aus einer Hand. Neben dem Hauptsitz in Stuttgart unterhält es zahlreiche Niederlassungen weltweit. Die Marktbewertung liegt bei 105,5 Millionen €.

Die Aktie von Cenit (WKN: 540710) steht unverändert bei 12,60 €, insgesamt hat sie sich seit dem letzten Jahr in einem größeren Korridor von 12 bis 16 € bewegt. Die Schwankungsbreite ist dabei sehr hoch.

Zuletzt hat das IT-Unternehmen den guten Schwung des Vorjahres mitgenommen und starke Zahlen geliefert. Der Quartalsbericht zeigt die Steigerung beim Umsatz und Ertrag. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 22,7% auf 43,4 Millionen €. Dabei stieg das Beratungsgeschäft überproportional um 72,8 % auf 17,7 Millionen €.

Die Ertragslage ist der Schwachpunkt, das EBIT wurde jedoch deutlich gesteigert. Wurde im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 0,3 Millionen € erwirtschaftet, beträgt der Gewinn jetzt 0,6 Millionen €.

Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Umsatz von 175 bis 180 Millionen € gerechnet. Das operative EBIT soll zwischen 9 und 9,95 Millionen € liegen.

Auch hier sieht das Analysehaus GBC deutliches Kurspotenzial, dessen Zielkurs liegt bei 19,75 €. Ich bin da etwas vorsichtiger und rechne mittelfristig mit einem Zielkurs von 14 €.

Bis zur Erreichung des EBIT-Prognosewertes bedarf es einer gewaltigen Verbesserung der Profitabilität, die nächsten beiden Quartale werden zeigen, ob dies machbar ist. Positiv ist die Dividendenrendite mit knapp 4%.

Aus meiner Sicht eignet sich die Aktie als Depotbeimischung.

Manz AG

Manz vorgestellt
Die 1987 gegründete Manz AG ist ein weltweit führendes Hightech-Maschinenbauunternehmen. Die Geschäftsaktivitäten umfassen die Segmente Solar, Electronics, Energy Storage, Contract Manufacturing und Service. Neben dem Hauptsitz in Reutlingen ist der Konzern mit weltweiten Niederlassungen auf allen Kontinenten präsent. Die Marktbewertung liegt bei 145,5 Millionen €.

Die Aktie der Manz AG (WKN: A0JQ5U) ist während der Pandemie extrem stark auf rund 65 € gestiegen und seit Mitte 2022 genauso stark wieder gefallen. Aktuell verbessert sie sich um 2,1% und steht bei knapp 17 €. Die wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr war von vielen Herausforderungen negativ geprägt.

Im Auftaktquartal trat eine deutliche Verbesserung ein. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,5% auf 76,4 Millionen €. Besonders erfreulich hat sich das operative EBITDA entwickelt. Wurde damals ein Verlust von 2 Millionen € erzielt, wurde jetzt ein Gewinn von 8,3 Millionen € erwirtschaftet. Eine gute Basis für die verbesserten Prognosewerte im laufenden Geschäftsjahr ist der hohe Auftragsbestand von 306 Millionen €.

Sollte sich diese Entwicklung beim Ertrag fortsetzen, ist dies eine gute Basis für die zukünftige Kursentwicklung. Ich bin hier vorsichtig optimistisch und erwarte mittelfristig einen Kurs von 14 €. Die Aktie ist ausgebombt, daher ist es zunächst wichtig, dass sie sich stabilisiert. Die Kurseinschätzung von Metzler mit 25 € erscheint mir momentan vollkommen unrealistisch.

Aus heutiger Sicht eignet sich die Aktie nur für risikoorientierte Anleger.

Vorteile solcher Kapitalmessen

Solche Konferenzen wie die MKK sind gerade für Small Caps sehr wichtig. Sie finden in den täglichen Berichterstattungen kaum Beachtung. Bei diesen Veranstaltungen können sie auf sich aufmerksam machen, was sich bei deren Aktienaussichten positiv auswirken kann.

Bei der Betrachtung dieser drei Unternehmen halte ich das Potenzial von Manz für am größten.

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