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Lufthansa-Aktie: Das sieht nicht gut aus!

Schlechte Nachrichten für Anteilseigner von Lufthansa (WKN: 823212): Der angekündigte „Rekordsommer bei Urlaubsreisen“ gerät stark in Gefahr, denn der Konzern streicht aufgrund von Personalmangel Hunderte von Flügen ausgerechnet im Ferienmonat Juli. Die Aktie taumelt seit Ende Mai abwärts und dümpelt aktuell bei einem Kurs zwischen 6,30 und 6,40 €.

Unter dem Dach des großen deutschen Airline-Verbunds Lufthansa AG befinden sich die Marken Air Swiss, Austrian Airlines und Eurowings. Zum Kranich-Imperium gehören zudem die Fracht-Fluggesellschaft Lufthansa Cargo sowie der Wartungsanbieter Lufthansa Technik. Durch die Corona-Pandemie stürzte der Konzern in eine schwere Krise und musste durch Staatsgelder gerettet werden.

Es schien Licht am Ende des Tunnels aufzuleuchten

Wie wir in diesem Artikel Anfang Mai aufzeigten, schien es so, als sehe die Lufthansa nach qualvollen Jahren endlich Licht am Ende des Tunnels. Die Quartalszahlen wiesen einen verdoppelten Umsatz, einen halbierten Verlust und eine verbesserte Liquidität aus.

Wenige Wochen später wurde bekannt, dass der Kranich-Konzern gemeinsam mit der Großreederei MSC die italienische Fluggesellschaft ITA erwerben will. Auch das bewerteten wir in diesem Bericht positiv.

900 Flüge müssen gestrichen werden

Leider sieht es aktuell danach aus, als hätte man sich zu früh gefreut. Lufthansa und ihre Tochter Eurowings streichen wegen Personalmangels im eigenen Haus sowie bei Boden- und Flughafendienstleistern ihren Flugplan im Ferienmonat Juli zusammen. 900 Flüge fallen raus, und zwar an Freitagen, Samstagen und Sonntagen. Das macht nach Angaben des Unternehmens etwa 5% der geplanten Kapazität an den Wochenenden aus.

Die Lufthansa steht mit dem riesigen Problem des Personalmangels nicht alleine da. Die gesamte Luftfahrtbranche leidet darunter, dass während der Corona-Krise nicht oder kaum geflogen werden durfte, weshalb in großem Stil Stellen abgebaut wurden. Weil sich die Mitarbeiter zwangsläufig andere Jobs suchen mussten, fehlen jetzt Leute, von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu Flugbegleitern.

Rote Zahlen und hohe Verschuldung

Aus meiner Sicht zeichnet sich noch ein anderes schwerwiegendes Problem ab: Der Konzern fährt weiterhin Verluste ein, hat im ersten Quartal ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis (adjusted EBIT) von -591 Millionen € ausgewiesen. Ferner betrug zum 31. März die Nettoverschuldung 8,3 Milliarden €.

Und was geschieht heute? Richtig, die Europäische Zentralbank (EZB) wird wohl Zinserhöhungen noch in diesem Jahr ankündigen, erwartet werden erste Schritte ab Juli.

Das wiederum bedeutet wohl, dass sich die Lufthansa in Zukunft teurer refinanzieren muss – und das bei gleichzeitig zu erwartenden niedrigeren Umsätzen infolge der angekündigten Flugausfälle und auch noch gestiegenen Kosten insbesondere für Kerosin.

Aktie für mich kein Kauf

Alles in allem sieht das meiner Meinung nach nicht gut aus für die Aktie. Zumal sie auch charttechnisch angeschlagen ist, weil sie unter die wichtige Unterstützung der 200-Tage-Linie bei 6,56 € gerutscht ist. Wer bereits investiert ist, muss wohl oder übel Geduld beweisen. Von einem Einstieg würde ich bei einer Marktkapitalisierung von immer noch 7,6 Milliarden € abraten.

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