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Lufthansa: 10 Milliarden oder platt!

Manuel / 24.04.20 / 10:51

Die Lufthansa (WKN: 823212) steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Um diese abzuwenden, will die Kranich-Airline nächste Woche ein Rettungspaket für staatliche Beihilfen im Wert von bis zu 10 Milliarden Euro abschließen. Das berichtet Reuters unter Berufung auf Insider.

Lufthansa wird sich aller Voraussicht nach Mitteln aus dem sogenannten Sozialfonds ESF in Höhe von 4 Milliarden Euro bedienen, so Reuters weiter. Die Konstruktion der Hilfen ist aus Kapitalmarktsicht höchstinteressant. So soll die ESF-Finanzhilfe laut Reuters als „equity injection“ in Form von stillen Einlagen kommen. Lufthansa-Aktionäre würden dabei ihre Stimmrechte behalten.

Auch die Regierungen weiterer europäischer Länder sind in die Verhandlungen eingebunden. Zum Lufthansa-Konzern gehören ja auch SWISS Air, Austrian Airlines und Brussels Airlines, die ebenso von der Krise betroffen sind. Aus den drei Ländern sollen zwischen 1 und 1,5 Milliarden Euro in Form von Krediten fließen.

Optionen für Lufthansa begrenzt

Dass man sich aus eigener Kraft durch die Krise rettet, nahezu ausgeschlossen. Eine Übernahme des Kranich-Konzerns gestaltet sich aufgrund der speziellen Ausgestaltung des Aktienkapitals des DAX-Mitglieds als sogenannte vinkulierte Namensaktien als schwer realisierbar. Gemäß EU-Richtlinien müssen diese nämlich „mehrheitlich in deutschen Händen“ liegen. Aufgrund des (branchentypischen) riesigen Schuldenbergs und der miserablen Aussichten hätte daran wohl niemand Interesse, geschweige denn die Konkurrenz könnte es sich leisten.

Aktie nicht aussichtslos! 

Der Lufthansa-Konzern ist realwirtschaftlich aus Deutschland nicht wegzudenken. Ich gehe davon aus, dass der Staat einspringt, der nun den Ernst der Lage begriffen zu haben scheint.

In den Konzern müssen 10 Milliarden Euro gepumpt werden – an der Börse wird er gerade noch einmal mit 3,5 Milliarden Euro bewertet. Der immense Kapitalbedarf kommt auch für Börsianer überraschend, nachdem diese am frühen Donnerstagabend entspannt auf die desaströsen Q1-Zahlen reagiert hatten (wir berichteten). Dennoch: Anleger sollten sich von der heutigen Kursreaktion nicht täuschen lassen. In Zukunft dürfte aufgrund der besonderen Konstellation der Finanzhilfen noch was drin sein!

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