JinkoSolar-Aktie: Warum sie die Konkurrenz abhängt

29.12.23 um 8:41

Die JinkoSolar-Aktie (WKN: A0Q87R) ist am Donnerstag um +5% hochgesprungen, nachdem ein wichtiges Klima-Gremium die internationale Vorreiterrolle des Unternehmens in Sachen CO2-Ersparnis bestätigt hat. Trotz ihrer dominanten Marktposition planen die Chinesen, 2024 erneut schneller zu wachsen als die Konkurrenz. Der PV-Modulhersteller hat eben einen ganz entscheidenden strategischen Vorteil.

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ℹ️ JinkoSolar vorgestellt

Bei JinkoSolar handelt es sich um den Weltmarktführer in der Produktion von Solarzellen sowie Solarmodulen aus der Volksrepublik China. Inzwischen betreibt die Gesellschaft über die Tochter JinkoPower jedoch auch eigene Solarparks, in denen natürlich die eigenen Solarmodule zum Einsatz kommen. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von knapp 2 Milliarden US$.

Begehrtes Nachhaltigkeits-Siegel erhalten

Die JinkoSolar-Aktie ist am Donnerstag um +5,26% auf 37,42 US$ hochgesprungen, nachdem das Unternehmen das Erreichen eines beachtlichen Nachhaltigkeits-Meilensteins bekanntgegeben hat.

Demnach wurden die Ziele der Chinesen für die CO2-Emissionsreduzierung von der Science Based Targets initiative (SBTi) validiert. Die SBTi ist ein globales Gremium, dass Unternehmen dabei hilft, ihre Kohlenstoffdioxid-Bilanz bis 2030 zu halbieren und bis 2050 auf null zu reduzieren. Über 7.000 Firmen haben sich weltweit bereits dem Ausschuss verpflichtet, darunter auch Schwergewichte wie Tesla, Apple, BASF und Tencent.

Damit profiliert sich JinkoSolar gleich in dreierlei Hinsicht zum Branchenvorreiter. Denn den Angaben nach erhält das Unternehmen den begehrten „Approved“-Stempel der SBTi als weltweit erster PV-Modul-Hersteller, als zweite Firma aus China und als dritter Player der globalen Halbleiterindustrie.

Der Status dürfte sowohl bei Kunden als auch bei Investoren Eindruck machen. Denn wissenschaftlich fundierter ESG-Ziele sind schließlich zur wichtigen Geschäftsnorm geworden, die Wettbewerbsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein eines Unternehmens signalisiert.

Weltweit jedes achte PV-Modul von Jinko

Spätestens im bald endenden Jahr 2023 hat sich JinkoSolar als dominanter Konzern in der Branche etabliert.

Eigenen Angaben nach werden die Chinesen mit Ablauf des Schlussquartals zum ersten PV-Unternehmen, das insgesamt mehr als 200 Gigawatt (GW) an Solarmodulen ausgeliefert hat. Laut einer Schätzung des britischen Datendienstes IHS Markit wird derzeit eines von acht Modulen weltweit von Jinko hergestellt.

Damit ist das Unternehmen auch verantwortlich für ein Achtel der CO2-Ersparnisse, die global durch PV-Produkte erzielt werden.

US-Zölle geschickt umschifft

Geschäftlich läuft es bei JinkoSolar derzeit wie am Schnürchen.

Das Unternehmen hat fantastische Q3-Zahlen vorgelegt, und auch die Prognose für das Schlussquartal stimmt zuversichtlich, dass man die Gesamtjahres-Guidance von 70 bis 75 GW übertreffen wird. Während SolarEdge und Co. 2024 die Erwartungen dämpfen, dürfte Jinko erneut schneller wachsen als die Konkurrenz.

Das verdanken die Chinesen ihren klugen Investitionen in einen globalen, vertikal integrierten Produktionskomplex. Dieser steigert die Effizienz und sorgt dafür, dass das Unternehmen weltweit weiterhin alle Kunden bedienen kann. So umgeht der Hersteller auch US-Zölle und -Handelsbarrieren, indem er außerhalb Chinas Polysilizium für den amerikanischen Markt kauft und die Wafer, Zellen und Module in Vietnam oder in den USA selbst herstellt.

Allein für die Vereinigten Staaten soll das Lieferziel für 2024 von zuletzt 4-7 auf über 10 GW steigen.

Einiges drin für Aktionäre

Die prognostizierte Branchenflaute im kommenden Jahr hat sich in 2023 auch auf den Aktienkurs von JinkoSolar negativ ausgewirkt.

Nach dem starken Q3-Finanz-Update ist der Titel jedoch aus seinen Tiefs bei 25 US$ rausgeklettert und marschiert wieder auf die 40-US$-Marke zu. Sollte das Unternehmen bei der Vorstellung der Q4-Zahlen im kommenden März ein weiteres Mal die Erwartungen pulverisieren, dürfte der Markt endgültig einsehen, dass er die Marktposition der Chinesen unterschätzt hat.

Neuerdings profitieren Jinko-Aktionäre auch von Bardividenden und Aktienrückkaufprogrammen.

Aus Anlegersicht ist die Aktie meines Erachtens daher weiterhin attraktiv, auch kurzfristig halte ich Kursziele über 60 US$ für wahrscheinlich.

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