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JinkoSolar-Aktie: Nach -16%-Absturz zuschlagen?

Simon Ruić / 10.03.23 / 16:16

Die oftmals volatilen Aktien von JinkoSolar (WKN: A0Q87R) stürzen nach US-Handelsbeginn um -16% auf 47,41 US$, nachdem das Unternehmen die Konsensschätzungen für den Q4-Gewinn meilenweit verfehlt hat. Eine Reihe von Makro-Faktoren könnte die Branche nun aber beflügeln. Bietet der Kursrutsch jetzt eine Einstiegsgelegenheit oder sollten Anleger lieber auf der Lauer bleiben?

stock.adobe.com/Timon

Bei JinkoSolar handelt es sich um den Weltmarktführer in der Produktion von Solarzellen sowie Solarmodulen aus der Volksrepublik China. Inzwischen betreibt die Gesellschaft über die Tochter JinkoPower jedoch auch eigene Solarparks, in denen natürlich die eigenen Solarmodule zum Einsatz kommen. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 2,8 Milliarden US$.

Q4-Gewinnschätzungen der Wall Street deutlich verfehlt

Die JinkoSolar-Aktie ist nach dem US-Börsenstart am Freitag um -16% abgerutscht, nachdem das Unternehmen für Q4 2022 einen Gewinn je Aktie (EPADS) gemeldet hat, der den Marktkonsens weit verfehlt hat. Demnach berichteten die Chinesen EPADS auf GAAP-Basis von 0,85 US$, was 45 Cent geringer ist als die durchschnittliche Analystenschätzung.

Der Umsatz lang mit 4,41 Milliarden US$ hingegen mehr als ein Fünftel über den Prognosen der Fachleute, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von +71,6% entspricht. Die Auslieferungen beliefen sich dabei auf 16,8 GW. Das Plus betrug damit im Vergleich zum Vormonat 54,8% und gegenüber Q4 2022 73,3%.

Die Bruttomarge im Berichtszeitraum ist auf 14,1% zusammengeschrumpft. Im dritten Vierteljahr 2022 waren es noch 15,7% und im Schlussquartal 2021 16,1%. Das Unternehmen führt die Rückgänge in erster Linie auf den Anstieg der Siliziumkosten zurück.

Für 2023 erwartet JinkoSolar im saisonal bedingt schwächeren ersten Quartal Modullieferungen zwischen 11 und 13 GW und im Gesamtjahr 60 bis 70 GW. Bis Jahresende wollen die Chinesen den Angaben nach ihre jährliche Produktionskapazität für Monowafer, Solarzellen und Solarmodule auf 75 GW, 75 GW bzw. 90GW steigern.

US-Aktie von JinkoSolar bleibt ein Schnäppchen

Es ist bei JinkoSolar dieselbe Leier wie in den vergangenen Quartalen: kräftiges Wachstum, aber schwächelnde Margen. Da geht es der Konkurrenz jedoch ähnlich. Die Branche dürfte bald jedoch einen ordentlichen Schub bekommen, wenn sich die Rohstoffpreise etwas normalisieren und die neuen Steueranreize und Subventionen in den USA und Europa voll zum Tragen kommen.

Auffällig unterschiedlich sind jedoch die Bewertungen von JinkoSolar und seinen Rivalen. Während die Jinko-Aktie mit einem Vorwärts-KGV von 10 gehandelt wird, kommen die chinesische Trina und der US-Gigant First Solar auf eine 23- bzw. 35-fache Gewinnbewertung.

Interessanterweise entspricht die in China börsennotierte Jinko-Einheit Jinko Solar Co. Ltd. mit einem Vorwärts-KGV von 29 eher den Bewertungen der Wettbewerber. Offenbar fürchten Anleger nach wie vor einen Nasdaq-Ausschluss, obwohl der zugrundeliegende Streit der US-amerikanischen und chinesischen Wertpapier-Aufsichtsbehörden Ende des vergangenen Jahres weitgehend beigelegt wurde.

Letzten Endes scheinen die US-Aktien von JinkoSolar ziemlich unterbewertet zu sein und damit eine gute Investition darzustellen. Schließlich werden wir voraussichtlich in den kommenden Jahren eine weltweit starke Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens erleben sowie wahrscheinlich auch einen erheblichen Rückgang der Polysiliziumpreise, während das Delisting-Risiko mit jedem Tag weiter sinkt. Anleger müssen das jetzt nur noch erkennen.

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