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Gerresheimer: Egal, wer den Impfstoff liefert

Marco Messina / 10.11.20 / 11:58

Vermutlich noch in 2020 wird der Durchbruch gelingen. Aktionäre der Gerresheimer AG (WKN: A0LD6E) aus Düsseldorf lässt diese Nachricht natürlich frohlocken.

Die Gerresheimer AG stellt Spezialprodukte in den Bereichen Glas und Kunststoff insbesondere für die Pharma- sowie Healthcare-Industrie her und gilt als weltweit führender Schlüssellieferant für diese Branchen. Die Produkte reichen vom Insulin-Pen bis zu Ampullen, aber auch schnöde Parfümflakons gehören zum Portfolio. Seinen Hauptsitz hat das MDAX-notierte Unternehmen in Düsseldorf.

Gerresheimer gehört daher zu den Gewinnern eines möglichen Impfstoffes, egal von welcher Firma dieser auf den Markt gebracht wird. Die Meldungen der letzten Tage lassen hoffen, dass bereits im laufenden Jahr die ersten Impfdosen die Produktionsstätten verlassen könnten.

Die Mainzer Pharmafirma BioNtech und ihr US-Partner Pfizer konnten bekanntlich gestern in der aktuellen Coronaforschung einen wichtigen Durchbruch vermelden. Nun ruhen die Hoffnungen darauf, dass dieser Impfstoff gegen den grassierenden Coronavirus noch in 2020 zugelassen wird.

Pfizer & BioNTech machen den Anfang

Für einen Corona-Impfstoff, der für Europa maßgeblich ist, gibt es nun erstmals Zwischenergebnisse aus einer Studienphase. Diese ist entscheidend für eine Zulassung. Aber dieser Durchbruch ist natürlich erst der Anfang. Weitere Kandidaten stehen in der Pipeline, die in den kommenden Wochen und Monaten vermutlich ähnliche Durchbrüche bei ihren Forschungsergebnissen erzielen können.

Der Aktionär hat nun die Qual der Wahl. Auf welche Aktie setzt er in diesem Rennen oder verteilt er seine Einsätze auf mehrere Rennpferde? Wie so häufig findest Du in einer solchen Situation einen kleinen heimlichen Gewinner in der zweiten Reihe, dem es egal ist, wer vorne in der Öffentlichkeit als erster durch die Ziellinie geht.

Stärkstes Quartal der Firmengeschichte steht bevor

Bereits in den letzten Monaten steigt die Nachfrage nach Behältern zur Verabreichung von Medikamenten. Der extrem hohe Bedarf an Injektionsfläschchen für die Covid-19-Impfung in kurzer Zeit, dürfte in den kommenden 12 bis 24 Monaten für zusätzlichen Schub sorgen.

Bereits im vierten Quartal dieses Jahres könnte es losgehen. Der BioNTech-Chef rechnet damit, dass dieses Jahr noch 50 Millionen Dosen Impfstoff hergestellt werden könnten, sofern dem Zulassungsantrag zeitnah stattgegeben wird. Insgesamt werden, unabhängig vom Impfstoffhersteller, in den kommenden 24 Monaten schätzungsweise zunächst zwei bis drei Milliarden Fläschchen für die Impfdosen benötigt.

Alleine in Deutschland werden bei 60 Prozent Impfquote und zwei benötigter Impfdosen rund 100 Millionen Flaschen benötigt. Als einer der führenden Hersteller könnte Gerresheimer nach eigenen Planungen rund ein Drittel, also bis zu eine Milliarde der derzeitig geschätzten drei Milliarden Dosen, für die Pharmaindustrie zusätzlich produzieren.

Ich sehe in dieser Zahl noch erhebliches Potenzial nach oben, denn mit den drei Milliarden wird es nicht getan sein. Die Länder werden sich weltweit beim Einkauf des Impfstoffes überbieten und wie bei Masken und Beatmungsgeräten zunächst viel mehr ordern als benötigt wird.

Der Stückpreis der Dosen liegt bei rund vier bis fünf Cent und könnte demnach kurzfristig zusätzliche 50 Millionen Euro in die Kassen spülen. In diesem Jahr erwartet das Unternehmen trotz Rückgängen beim Verkauf von Parfümflakons dank einem starken vierten Quartal 2020 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich auf voraussichtlich 1,45 Milliarden Euro bei einer Adjusted-EBITDA-Marge von 21 Prozent.

Bei einem aktuellen Aktienkurs von 93 Euro bringt das Unternehmen rund 2 Milliarden Euro Marktkapitalisierung auf die Waage. Die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr betrug 1,20 Euro. Für das laufende Geschäftsjahr winkt mit steigendem Umsatz und Gewinn eine kleine Dividendenerhöhung.

Gerresheimer-Aktionären kann es also egal sein, welcher Firma beim Impfstoff die Nase vorn hat. Auch wenn bis zum Allzeithoch von 101,10 Euro noch Luft besteht, so ist die Aktie mit einem 2021e KGV von rund 19 relativ fair bewertet, aber in einer Sondersituation sind Übertreibungen ja an der Tagesordnung, warum nicht auch hier?

Die gestrigen Kurssprünge der Aktien bei manchem Luftfahrtkonzern oder Reiseveranstalter zeigen, welche Übertreibung bei Impfstart vorhanden sein könnte. Sollten mehrere Unternehmen um die Impfdosen buhlen, könnten darüber hinaus höhere Preise erzielt werden.

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