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Evotec-Aktie: Geht der Abverkauf jetzt weiter?

Simon Ruić / 19.10.22 / 7:16

Die Evotec-Aktie (WKN: 566480) hat an der Börse eine grüne Serie gestartet und klettert in einer Woche um mehr als +10% auf 9,05 US$. Unter anderem hat der Hamburger Wirkstoffentwickler in den vergangenen Tagen eine neue Partnerschaft mit einem US-amerikanischen Branchenschwergewicht bekanntgegeben. Aber wird der Abverkauf der Aktie nach der kleinen Erholungsrallye weitergehen?

Bildquelle: stock.adobe.com/nmann77

Die traditionsreiche Hamburger Biotech-Firma Evotec erforscht in vielen Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften verschiedene Therapieansätze. Der Pharma-Hersteller hat eigene Wirkstoffkandidaten in der klinischen sowie in der präklinischen Entwicklung. Seit knapp einem Jahr ist das Unternehmen an der US-Tech-Börse Nasdaq notiert und kommt aktuell auf einen Börsenwert von 3,2 Milliarden €.

Nach dem massiven Abverkauf der vergangenen Wochen hat die Evotec-Aktie mal wieder eine grüne Serie gestartet: In den vergangenen fünf Handelstagen ist das Papier insgesamt mehr als +10% auf 9,05 € geklettert. Allein am Montag und Dienstag ging es nach positiven Meldungen um jeweils mehr als +3% aufwärts.

Partnerschaft mit US-Biotech-Riese Amgen

So gab Evotec zum Wochenstart bekannt, in Zukunft mit US-Konzern Amgen zu kooperieren, vom Umsatz her (2021: 26 Milliarden US$) eines der weltgrößten Biotech-Unternehmen. Die US-amerikanischen Biologika-Pioniere werden den Angaben nach in die Forschungs- und Kommerzialisierungspartnerschaft „LAB150“ aufgenommen.

Die 2017 von Evotec und den Toronto Innovation Acceleration Partners (TIAP) geschaffene Initiative hat das Ziel, akademische Forschung in marktreife Produkte voranzutreiben. Wie die beiden Firmen mitteilten, umfasst der Amgen-Einstieg eine gemeinsame Investition von 14 Millionen US$, um neue Unternehmensgründungen aus LAB150-Programmen zu beschleunigen.

Neben finanziellen Mitteln wird der US-Konzerns für die Projekte Mentoring beisteuern und die Möglichkeit prüfen, über seine Wagniskapital-Tochter Amgen Ventures in bereits aus LAB150 hervorgegangene Firmen zu investieren.

Evotec kommerzialisiert seine Panomics-Plattform

Tags darauf präsentierte Evotec auf der Bio-IT World in Berlin die nächste spannende Neuigkeit: die Markteinführung der ersten kommerziellen Version seiner Panomics-Datenanalyse-Plattform PanHunter.

Die Biotech-Schmiede hat das Tool über Jahre intern und in Partnerschaften entwickelt und stellt es Mitarbeitern und Partnern nun als Software-as-a-Service zur Verfügung, um ihre datengetriebene Forschung zu beschleunigen.

Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk wächst und wächst

Mit der Aufnahme von Amgen in das LAB150-Programm hat Evotec eine weitere Forschungsallianz mit einem absoluten Branchenriesen geschmiedet. Es ist einer von vielen aussichtsreichen Deals, die der Wirkstoffentwickler in der Vergangenheit geschlossen hat – wie etwa die Partnerschaften mit dem Pharma-Riesen Bayer, den US-Konzernen Bristol Myers Squibb und Eli Lilly oder dem Bundesforschungsministerium.

Mit den vielen strategischen Investitionen haben die Hamburger eine beachtliche und vielversprechende Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline geschaffen, aus der sich langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit der ein oder andere Kassenschlager herausbilden wird.

Kurzfristig bremsen diese Tätigkeiten von Evotec jedoch die Margenentwicklung. Schon im vergangenen Jahr ist das Unternehmen mit einer EBIT-Marge von 6,6% deutlich unter seinem mittelfristigen Zielbereich von 8 bis 10% geblieben. 2022 werden die Hamburger voraussichtlich sogar wieder in die Verlustzone rutschen.

Weitere Korrekturen voraus?

Diese Entwicklung ist natürlich für die ohnehin schon sportliche Bewertung der Evotec-Aktie problematisch. Obwohl der Titel seit seinem IPO im vergangenen November schon mehr als die Hälfte seines Werts eingebüßt hat, halte ich weitere Korrekturen von bis zu -20% für durchaus wahrscheinlich.

Langfristig sehe ich das Unternehmen jedoch auf einem sehr guten Weg, weshalb ich Investierten rate, geduldig zu bleiben. Nachkaufgelegenheiten werden sich in den nächsten 12 Monaten voraussichtlich aber noch genug ergeben.

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