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Deutsche Post: Sinnvoller Zukauf, aber...

André Doerk / 12.09.22 / 11:58

Die Deutsche Post (WKN: 555200) notiert nach einem sinnvollen Zukauf in der Supply-Chain-Sparte wieder über 37 Euro. Doch aktuell verstecken noch hohe Frachtraten die zukünftigen Herausforderungen des Konzerns. Um die aktuellen Gewinne und Umsätze halten zu können, muss das Unternehmen weiter auf vernünftige Akquisitionen setzen. Nur dann ist auch die hohe Dividende sicher.

stock.adobe.com/Studio Porto Sabbia

Die Deutsche Post AG ist ein börsennotiertes Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der staatlichen Behörde Deutsche Bundespost hervorging. Der Konzern, der seit 2015 unter dem Namen Deutsche Post DHL Group auftritt, hat einen aktuellen Börsenwert von über 45 Milliarden Euro.

Deutsche Post kauft Pharma-Logistiker in Mexiko

Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, expandiert die Post in Mexiko durch einen Zukauf weiter. Das dort übernommene Unternehmen New Transport Applications (NTA) fokussiert sich auf Logistik-Services im Pharma- und Gesundheitssektor. Mit rund 600 Mitarbeitern unterstütze man mehr als 80 Kunden bei der Lagerung und dem Transport temperaturempfindlicher Waren. Durch den Zukauf wächst DHL Supply Chain Mexiko auf rund 13.100 Mitarbeiter. Mexiko werden als zweitgrößtem Pharmamarkt in Lateinamerika überdurchschnittliche Wachstumschancen zugeschrieben. Angaben zum Kaufpreis macht das Management mit Verweis auf den Kaufvertrag nicht.

Sind Analysten zu positiv gestimmt?

In einer ersten Reaktion hat die US-Bank JPMorgan die Einstufung der Aktie auf "Overweight" belassen und sieht einen fairen Wert bei 58 Euro je Aktie. Insbesondere das Zukunftspotenzial des Expressgeschäfts werde derzeit vom Kapitalmarkt noch ignoriert, schrieb Analyst Samuel Bland.

Gewisse Herausforderungen werden unserer Meinung nach von den Analysten aber nicht ausreichend berücksichtigt: Je besser es heute läuft, desto schwieriger wird es morgen, weiterzuwachsen. Wenn zudem die Verwerfungen der globalen Lieferketten zurückgehen, dürften auch die Frachtpreise wieder sinken. Dieser quasi "garantierte" Umsatzrückgang muss durch neues Geschäft in anderen Bereichen aufgefangen werden. Insofern macht der jüngste Zukauf Sinn, darf aber nicht der letzte sein.

Aktie auf ersten Blick weiterhin günstig

Mit einem aktuell geschätzten 2023er KGV von knapp über 9 und einer Dividenden-Rendite von rund 5% sieht die Aktie auf den ersten Blick attraktiv aus. Ob das aktuelle Niveau aber wirklich lukrativ war, hängt davon ab, ob die Post die oben geschilderten Herausforderungen meistern kann. Wer Post-Aktien hält, sollte daher den globalen Frachtmarkt nicht aus den Augen lassen. Kühlen sich hier die Preise ab, dürfte dies sich in wenigen Quartalen auch in den Zahlen der Deutschen Post - und somit auch im Aktienkurs - niederschlagen.

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Zugehörige Kategorien: Dividenden-Aktien
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