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Deutsche Post-Aktie: Rekordjahr, aber...

Rudolf Schneider / 13.03.23 / 10:01

Die Aktie der Deutschen Post (WKN: 555200) reagiert zu Börsenbeginn mit einem leichten Anstieg von +2,7% auf 42 €. Mit dieser Kurserholung lässt sie die volatile Entwicklung seit der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2022 hinter sich und setzt sich von der schwächeren Börsenentwicklung im DAX ab. Die Einigung im Tarifstreit trägt ebenfalls zur Festigung des Papiers bei. Wie geht es hier weiter?

stock.adobe.com/Studio Porto Sabbia

Die Deutsche Post AG ist ein börsennotiertes Logistik- und Postunternehmen, das 1995 aus der staatlichen Behörde Deutsche Bundespost hervorging. Der Konzern, der seit 2015 unter dem Namen Deutsche Post DHL Group auftritt, hat einen aktuellen Börsenwert von 52 Milliarden €.

Tarifstreit beigelegt

Die aktuelle Mitteilung seitens der Tarifpartner, dass der Streit beigelegt worden sei, hat Vor- und Nachteile. Positiv ist, dass ein Streik vermieden werden konnte. Dieser hätte zu hohen Einnahmeverlusten geführt, dies ist somit hinfällig.

Der Nachteil ist, dass die Deutsche Post über ihre Schmerzgrenze hinweg gegangen ist. Neben einer deutlichen Lohnzulage erfolgt eine Zahlung als Inflationsausgleich. Insgesamt ist dies mit einer deutlichen Kostensteigerung verbunden.

Die Tarifeinigung ist in dem aktuellen Kurs noch nicht vollständig eingepreist. Hier muss erst noch eine genaue Analyse der Mehrkosten erstellt werden. Trotzdem trägt sie zur Stabilisierung des Kurses bei.

Neues Rekordjahr verzeichnet

Dank einem stark gestiegenen Geschäft im Ausland konnte der Jahresumsatz um 15,5% auf 94,4 Milliarden € gesteigert werden. Der boomende Online-Handel während der Corona-Zeit konnte nicht mehr erreicht werden, allerdings trägt er zum Gesamtergebnis wesentlich bei.

Das operative Ergebnis konnte der Umsatzsteigerung nicht vollständig folgen. Das EBIT verbesserte sich um rund 6% auf 8,4 Milliarden €, die operative Marge sank von 9,8% auf 8,9%.

Dennoch gibt man sich mit der guten Ertragslage zufrieden, hier wurde ein Rekordwert erzielt.

Die Aktionäre sollen an dem guten Ergebnis beteiligt werden: Der Vorstand schlägt eine Erhöhung der Dividende auf 1,85 € vor. Dies entspricht einer momentanen Rendite von 4,6 %.

Ausblick zurückhaltend

Bei der Einschätzung des operativen Gewinns für das laufende Geschäftsjahr werden drei Szenarien angeführt. Sollte eine Erholung der Weltwirtschaft ausbleiben, wird mit einem EBIT von 6 Milliarden gerechnet, bei einer Erholung von 6,5 Milliarden € und bei einer dynamischen Entwicklung von 7 Milliarden €. Insgesamt geht der Konzern jedoch davon aus, dass das Niveau von 2022 nicht erreicht wird.

Frank Appel, CEO des Unternehmens, gibt sich für die Zukunft dennoch optimistisch und sagt:

Wir haben mehrfach bewiesen, dass wir uns flexibel auf Herausforderungen einstellen können, und sehen beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum in den nächsten Jahren.

Was Analysten sagen

In einer ersten Reaktion bewertete das Analysehaus Bernstein die Prognose als wenig ermutigend, es senkte den Zielkurs auf 43 €. Dieser Einzelmeinung folgten viele Analysten nicht. Die Deutsche Bank erwartet 50 € und Warburg ist mit 46,50 € ebenfalls zuversichtlich.

Von dem Hoch zum Jahresbeginn 2022 mit 55 € ist der Kurs noch etwas entfernt. Allerdings beruhte dieser auf dem Corona-Sondereffekt. Der Chart zeigt, dass das Papier nach oben will, dies aber durch eine volatile Entwicklung immer wieder ausgebremst wird.

Dieses Szenario ist für Anleger sehr gut. Jeder Rückgang bietet wieder eine solide Ausgangsbasis für weitere Kurssteigerungen. Anleger haben somit die Möglichkeit, wieder günstiger einzusteigen.

Steigende Tendenz mit hoher Volatilität

Meiner Einschätzung nach setzt sich dieser Trend zukünftig fort. Ein erstes realistisches Kursziel sollte bei 46 € liegen. Das kurzfristige Aktienrückkaufprogramm für Führungskräfte über 3 Millionen Aktien kann hierbei förderlich sein, dies wird in der Zeit vom 10. März bis 6. April durchgeführt.

Der Konzern hat auch sein laufendes Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet und will nun bis Ende 2024 Papiere im Wert von bis zu 3 Milliarden € zurückkaufen.

Wer investieren möchte, sollte dies in mehreren Tranchen tun, somit können Rücksetzer ausgenutzt werden. Die Aktie eignet sich zudem sehr gut als Depotbeimischung. Die hohe Dividende spricht hier eindeutig dafür.

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