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Continental-Aktie: Das bremst den Kursaufschwung

Rudolf Schneider / 04.10.23 / 7:51

Die Aktie des Autozulieferers Continental (WKN: 543900) dümpelt weiterhin vor sich hin. Dabei bewegt sie sich in einer Range von 65 bis 73 €. Aktuell notiert sie bei knapp 66 €. Neben dem Konzern sind auch die Anleger mit der Kursentwicklung unzufrieden. Wie sind die Zukunftsaussichten zu bewerten?

Continental AG

ℹ️ Continental vorgestellt

Continental ist ein weltweit führender Hersteller von Reifen, Komponenten und Modulen für die Fahrzeugindustrie. Die Geschäftsfelder bestehen aus dem Reifensegment (Tires) sowie der Contitech. Das Antriebsgeschäft wurde Ende 2021 als eigenständige Gesellschaft (Vitesco) abgespalten. Das Unternehmen verfügt weltweit über zahlreiche Niederlassungen sowie Tochterunternehmen, Hauptsitz ist Hannover in Niedersachsen. Der Konzern wird zurzeit mit 13,4 Milliarden € bewertet.

Weitere Aufspaltung wird geprüft

Der Autozulieferer steckt schon seit längerem in einer Flaute. Vor allem im Autozuliefergeschäft hapert es, während das Reifengeschäft den Löwenanteil der Gewinne einfährt. Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat beschäftigen sich mit einer Aufteilung des Konzerns.

Dabei sollen zukünftig das traditionelle Reifengeschäft sowie das Industriegeschäft von Contitech im Mittelpunkt des Konzerns stehen. Letzteres wurde durch eine Übernahme bereits gestärkt. In einem ersten Schritt ist der Verkauf des Autogeschäftes von Contitech geplant. Obwohl die Aufteilung noch in der Planungsphase steckt, wurden die Mitarbeiter bereits darüber informiert.

Mit der Abspaltung des Brems- und Getriebegeschäftes in das neue Unternehmen Vitesco wurde bereits ein erster Konzernumbau vorgenommen. Mit dem Verkauf oder der Auslagerung eines weiteren Teils dürfte dann die Konzentration auf das Kerngeschäft vorerst abgeschlossen sein.

Insgesamt ist dieser Schritt positiv zu werten. Die Einzelteile dürften mehr wert sein als der gesamte Konzern. Bei Vitesco ist dies am positiven Kursverlauf ersichtlich.

Geschäftsentwicklung zufriedenstellend

Nach einem guten Jahresauftakt im ersten Quartal fiel auch das zweite Quartal gut aus. Aus dem am 9. August veröffentlichten Halbjahresbericht geht hervor, dass der Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten um 10,7% auf 20,7 Milliarden € gestiegen ist. Besonders stark fiel das Wachstum im Bereich Automotive mit 19% aus.

Das operative EBITDA verbesserte sich von 1,78 Milliarden € auf knapp 2 Milliarden €. Daraus ergibt sich eine operative EBITDA-Marge von 9,6%. Die operative Marge im Segment Automotive hat sich zwar verbessert, ist mit 0,6% aber immer noch im negativen Bereich. Die Ertragsperle ist das Reifensegment – hier liegt die operative Marge bei 13,7%.

Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, bewertet die Geschäftsentwicklung so:

Trotz der schwierigen Umfeldbedingungen haben wir das zweite Quartal im Unternehmensbereich Tires erneut mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Weiterhin stabil ist die Entwicklung von ContiTech. Das Ergebnis von Automotive ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hier müssen wir im zweiten Halbjahr deutlich aufholen.

Als Folge der Umsatzentwicklung wurde die Jahresprognose beim Umsatz leicht um 0,5 Milliarden € nach unten revidiert. Erwartet werden jetzt 41,5 bis 44,5 Milliarden €. Die Ertragslage soll stabil bleiben.

Was können Anleger zukünftig erwarten?

Ohne eine deutliche Verbesserung der Ertragslage im Automotive-Segment wird es zu keinem nachhaltigen Kursanstieg kommen. Die anstehende Berichtssaison dürfte kaum positive Kursimpulse auslösen.

Das zeigt sich auch in den jüngsten Einschätzungen der Marktexperten. Die Berenberg Bank sieht die Aktie fair bewertet, Goldmann bescheinigt ein leichtes Potenzial bis 70 €. Lediglich JPMorgan ist mit einem Zielkurs von 76 € zuversichtlicher.

Meiner Meinung nach ist das Potenzial vorerst begrenzt. Der Kurs wird sich weiterhin in der Range von 65 bis 73 € bewegen. Positive Impulse dürften von der Abspaltung des Auto-Geschäfts bei der Tochter Contitech kommen.

Mein Fazit: Wer die Aktie hat, sollte sie behalten. Alle anderen Anleger sollten vorerst abwarten.

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