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Comcast-Aktie +25% in 2 Monaten – wie geht's weiter?

Rudolf Schneider / 21.12.22 / 15:31

Die Comcast-Aktie (WKN: 157484) hat sich von ihrem starken Abwärtstrend wieder erholt. Zuletzt hat sie durch den Kursanstieg seit Oktober wieder etwas an Boden gewonnen und notiert aktuell bei 34,4 US$ – gegenüber dem Jahresanfangswert immer noch ein Kursverlust von -32%. Ist die Trendwende seit Oktober nachhaltig?

Die Comcast Corp. ist ein amerikanischer Telekommunikations- und Medienkonzern mit Hauptsitz in Philadelphia, Pennsylvania. Kerngeschäft ist das Betreiben von Kabelnetzen durch Comcast Cable. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen sich verstärkt hin zu einem Medienunternehmen mit dem Herzstück NBC Universal. An der Börse wird der US-Konzern derzeit mit 148,4 Milliarden US$ bewertet.

Profiteur der Pandemie

Wie die meisten Medienkonzerne hat auch Comcast von der Pandemie stark profitiert. Homeoffice und Lockdown führten zu einem verstärkten Medienkonsum. Hiervon profitierte die Aktie extrem: Sie verdoppelte sich auf rund 60 US$. Der Corona-bedingte Aufwind ist jedoch nun vorbei das normale Tagesgeschäft rückt nun wieder in den Vordergrund.

Drittes Quartal schwächer, dennoch über den Markterwartungen

Die Geschäftszahlen fielen schwächer, übertrafen aber dennoch die Markterwartungen. Der Konzernumsatz in diesem Zeitraum sank um -1,5% auf 29,85 Milliarden US$. Den Rückgang muss man allerdings relativieren, da der Quartalsumsatz im Vorjahreszeitraum von hohen Werbeeinnahmen durch die olympischen Spiele in Tokio geprägt war. Wenn man diesen Sonderfaktor eliminiert, ist der Quartalsumsatz gestiegen.

Das operative Ergebnis stieg um +5,9% auf 9,5 Milliarden US$, daraus errechnet sich ein operatives Ergebnis pro Aktie (EPS) von 0,95 US$. Hier hatte der Markt mit 0,90 USD weniger erwartet. Insgesamt ist diese Entwicklung bei Umsatz und Ertrag als positiv zu bezeichnen.

Kabelgeschäft schwächer, Probleme bei Sky

Trotz eines Zuwachses von 15.000 Neukunden befindet sich das Kabelgeschäft in einem Abwärtstrend. Die hohen Zahlen der Neukunden der Vergangenheit sind nicht mehr vorhanden, die Mobiltelefonie ist immer stärker auf dem Vormarsch.

Bei der Konzerntochter Sky verläuft das Geschäft insgesamt schlechter. Der Umsatz reduzierte sich um -14,7% auf 4,3 Milliarden US$. Um mit seinen 23 Millionen Kunden profitabler zu werden, plant Sky eine Anhebung der Gebühren. Comcast hat hohe Abschreibungen auf den Firmenwert von Sky vorgenommen.

NBC Universal und Themenpark stabil, Streamingdienst erfolgreich

Bei NBC Universal und Themenpark ist der Umsatz ebenfalls eingebrochen, er sank um -23% auf 5,23 Milliarden US$. In dem Vorjahreszeitraum waren hohe Werbeeinnahmen wegen der Olympiade in Tokio und der Pandemie enthalten. Ohne diese Sonderfaktoren hätte sich der Umsatz normal entwickelt. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die aktuellen Krisen auf die Werbeeinnahmen im Fernsehbereich entwickeln.

Um den Trend beim Streaming nicht zu verpassen, wurde mit Peacock ein eigener Comic-Dienst aufgebaut. Innerhalb des laufenden Geschäftsjahres stieg die Kundenzahl um +70% auf 15 Millionen Kunden an.

Gerüchte um Übernahme von Warner Brother

Am Markt tauchen immer wieder Gerüchte auf, dass Comcast den Medienkonzern Warner übernehmen möchte. Wie der CEO von Comcast bestätigte, wurden erste freundliche Gespräche geführt. Sollte diese Übernahme zustande kommen, entstünde ein Medienkonzern, der größer als Walt Disney wäre. Momentan sind es allerdings nur Gerüchte.

Beurteilung der zukünftigen Aussichten der Comcast-Aktie

Insgesamt hat der amerikanische Mischkonzern sich im abgelaufenen Quartal gut geschlagen. Dies könnte eine gute Basis für eine nachhaltige Trendwende beim Kurs sein. Der jüngste Kursanstieg mit +25% erfolgte allerdings zu schnell.

Analysten sind für die zukünftige Kursentwicklung zuversichtlich. Viele haben ihre vorherige Bewertung angehoben. Der mittlere Zielkurs der Experten liegt bei 42 US$, das entspräche einer Unternehmensbewertung von rund 181 Milliarden US$.

Meiner Meinung nach ist die Aktie auf mittlere Sicht unterbewertet. Dadurch, dass das Unternehmen sich immer mehr hin zu einem Medienkonzern entwickelt, ist die aktuelle Bewertung in Relation zum Umsatz zu niedrig.

Ein erster Zielkurs liegt meiner Ansicht nach bei 40 US$. Anleger sollten sich mit Käufen vorerst zurückhalten, bei Kursrückgängen ergeben sich bessere Einstiegskurse.

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