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Clean Logistics: Nach Absturz nichts mehr drin?

Simon Ruić / 23.12.22 / 8:41

Vor drei Wochen schwärmte ein Vorstand von Clean Logistics (WKN: (A1YDAZ) auf der Eigenkapitalmesse noch von den Marktchancen der Firma im Bereich Zero-Emission-Trucks. Nun musste der Wasserstoff-Player am Donnerstag eine Notkapitalerhöhung ankündigen. Die Aktie stürzt in der Folge um fast -42% auf 2,92 € ab. Lohn es sich vielleicht sogar jetzt, auf ein Comeback des Titels zu wetten?

Clean Logistics mit Sitz in Hamburg hat sich auf die Fahne geschrieben, „Technologieführer der Mobilitätswende von Nutzfahrzeugen“ zu sein. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen in der Entwicklungsphase, Kunden aus Transport, Logistik und Schwerlastverkehr mit brennstoffzellenelektrischen Zero-Emission-Trucks und -Bussen zu beliefern.

Kapitalmaßnahme soll Überleben sichern

Ein weiterer Wasserstoff-Traum an der Börse droht zu zerplatzen. Gerade einmal drei Wochen, nachdem Clean Logistics auf dem Eigenkapitalforum (EKF) seine üblichen Wachstumsversprechen wiederholt hat, steht die Firma offenbar vor einem finanziellen Scherbenhaufen.

So gaben die Hamburger am Donnerstag bekannt, eine Kapitalerhöhung durchführen zu müssen, um die „Überlebensfähigkeit der Gesellschaft“ zu sichern. Geplant ist demnach die Ausgabe von bis zu 2,7 Millionen neuen Aktien zu einem Preis von nur 1,80 €.

Der extrem niedrige Bezugspreis ist ein offensichtliches Indiz dafür, wie dringend für Clean Logistics der Erfolg dieser Maßnahme ist. Entsprechend hoch ist auch die zu erwartende Verwässerung für bestehende Aktionäre.

So überrascht es nicht, dass die Aktie des Unternehmens nach Bekanntwerden prompt um fast die Hälfte ihres Werts abgestürzt ist. Letztlich ging sie mit einem Minus von 41,37% bis 2,92 € aus dem Handel.

Immerhin heißt es weiter in der Ad-hoc-Mitteilung, dass sich große Aktionäre an der Kapitalmaßnahme beteiligen wollen und Gläubiger der Gesellschaft über einen debt equity swap nachdenken würden – also über die Umwandlung von Forderungen in Eigenkapital.

Ist die Aktie jetzt einen Zock wert?

Ob das Offering mit einem Volumen von maximal knapp 5 Millionen € zusammen mit einem möglichen debt equity swap ausreichen wird, um Clean Logistics zu stabilisieren, vermag ich nicht abzuschätzen. Anlegern kann das jedoch fast egal sein. Denn das Marktvertrauen, das gestern zu Bruch gegangen ist, wird der norddeutsche Wasserstoff-Player definitiv nicht so schnell wiederherstellen können.

Offensichtlich haben die Hamburger ihre Aktionäre hier ins offene Messer laufen lassen. Schließlich ist es kaum vorstellbar, dass Vorstand Dirk Graszt bei seinem EKF-Vortrag noch nichts von der sich anbahnenden Schieflage geahnt hat.

Ein ernsthaftes Investment bei Clean Logistics kommt für mich daher vorerst nicht mehr in Frage; grundsätzlich ist das Papier jetzt nur noch was für Zocker.

Da aber zumindest eine theoretische Comeback-Chance vorhanden ist, dürften Wetten auf den Wasserstoff-Titel aussichtsreicher sein als auf die bei Zockern beliebte Steinhoff-Aktie. Bei dem südafrikanischen Einzelhandelskonzern haben wir in dieser Analyse schließlich deutlich gemacht, dass für Aktionäre maximal nur noch Krümel vom Kuchen übrig bleiben.

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