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Ceconomy: Erneutes Desaster

09.10.18 / 14:20

Diese News wird abverkauft: Ceconomy (WKN: 725750), zu der Media Markt und Saturn gehören, kassiert am Dienstag seine Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr und das bereits zum dritten Mal in 2018. Anleger flüchten scharenweise aus der Aktie, die stellenweise um über -21% fällt. 

Für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2017/18 erwartet Europas größter Einzelhändler für Unterhaltungselektronik nurmehr ein EBIT um 400 Millionen Euro nach 494 Millionen im Vorjahr. Aller guten Dinge sind drei? Von wegen, denn das war bereits die dritte Gewinnwarnung im laufenden Geschäftsjahr.

Gute Laune nur noch bei Kunden? Bei der Saturn- und Media Markt-Mutter Ceconomy stehen die Margen unter Druck. Quelle: mediamarktsaturn.com / Martin Hangen

Bereits die dritte Prognoseanpassung in 2018

Hier geht viel Investorenvertrauen verloren: Bereits zum dritten Mal streicht Ceconomy die Prognose. Zum letzten Mal erst Mitte September. Verantwortlich für die heutige Prognosekürzung sind die "unter den Erwartungen gebliebenen operativen Ergebnisbeiträge der MediaMarktSaturn Retail Group".

65.000 Mitarbeiter erwirtschaften rund 22 Milliarden Umsatz, aber nur noch eine mickrige EBITDA-Marge im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Weniger Expansion und mehr Margen mit neuer Agenda

Künftig will Ceconomy stärker auf die Kosten achten und hat dafür eine Agenda etabliert. Operativ sollen die Kosten auf rund 250 Millionen Euro jährlich reduziert werden in den nächsten 5 Jahren. Das soll durch Kostenoptimierungen, Fokus auf das wachsende Online-Business (Umsatz von 1,95 auf 2,41 Mrd. Euro im GJ 2016/2017) und eine "selektivere Expansion" erreicht werden. In den ersten neun Monaten der letzten beiden Geschäftsjahre betrug der Capex rund 230 Millionen Euro.

Das wichtigste Schlachtfeld bleibt jedoch die Einigung mit der Media-Saturn-Holding GmbH, in der auch der 2017 verstorbene Media Markt-Gründer Kellerhals als Minderheitsgesellschafter über Convergenta mit 21,67% der Anteile vertreten ist:

Find a solution with MediaMarktSaturn’s minority shareholder.

Interessant: Ceconomy, das 78,38% der Anteile an der Media-Saturn-Holding GmbH hält, will unbedingt die Anteile Convergentas an der Muttergesellschaft, in der die Saturn- und Media Markt-Läden gebündelt sind. Ein Angebot über eine Milliarde Euro hatte Convergenta abgelehnt im August.

Das heißt: Ein 22%-Anteil an der Media-Saturn-Holding GmbH wäre Ceconomy 1 Milliarde wert, wobei Ceconomy mit einem Vielfachen der Anteile selbst nur mit 1,6 Milliarden Euro an der Börse bewertet wird ...

Fraglich ist jedoch, woher das Geld für die Transaktion kommen soll.

Frisches Kapital notwendig?

Die freenet AG zeichnete im Juni eine Kapitalerhöhung über 277 Millionen Euro ohne Bezugsrechte der Altaktionäre. Ein notwendiger Schritt, um die Kapitaldecke wieder zu stärken.

Eine 9-Prozent-Beteiligung an der jetzigen METRO AG soll veräußert werden. Dafür wird gerade ein Käufer gesucht. Kapital, das unter anderem für Zukäufe wie beim französischen Marktführer Fnac Darty nötig ist.

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