Biofrontera: Pharmariese zahlt Premium auf Aktienpaket

02.04.19 um 11:26

Der Deutschland-Ableger des auf Hautkrankheiten spezialisierten japanischen Pharmakonzerns Maruho will für 6,60 Euro in bar knapp 10% der Aktien der Biofrontera AG (WKN: 604611) erwerben, wie heute bekannt wird. Der Kapitalmarkt zeigt großes Interesse: Auf Xetra werden bei einem Kursgewinn von +9,19% in den ersten Stunden nach Handelsbeginn 200.000 Aktien gehandelt, so viel wie sonst an mehreren Tagen zusammen. 

Maruho ist mit einem Bestand von aktuell 20,31% bereits Großaktionär von Biofrontera. Mit dem neuen Angebot will Maruho seinen Anteil auf 29,99% ausbauen. Das Angebot bei 6,60 Euro pro Aktie entspricht einem Aufpreis von 16,61% gegenüber dem Schlusskurs vom Montag. Wir sagen Ihnen, warum Biofrontera - das bis dato einzige mittelständische Pharmaunternehmen in Deutschland mit einer Zulassung in Europa und den USA für ein selbst entwickeltes Medikament - ins Interesse der globalen Pharmaindustrie rückt. 

Biofrontera und Maruho festigen Partnerschaft

Erst kürzlich hatte Biofrontera Cutanea Life Sciences - eine Tochter von Maruho - vollständig erworben. Maruho wird damit auf operativer Ebene zu einem immer engeren Partner von Biofrontera. So besitzt Maruho die Lizenz zur Vermarktung von Biofronteras Leitmedikament Ameluz in Asien und Ozeanien. Die heute in Aussicht gestellte Aufstockung der Beteiligung an Biofrontera stärkt die vom Maruho-CEO vor wenigen Tagen als "langjährige, vertrauensvolle" beschriebene Beziehung zwischen beiden Firmen weiter.

Maruhos Absicht ist es nach eigenen Angaben, weltweit nach aussichtsreicher Forschung auf dem Gebiet der Dermatologie Ausschau zu halten und diese in Wertschöpfungsketten zu integrieren. Maruho verfügt u.a. über Partnerschaften mit Asahi Kasei, Roche oder Novartis.

Expansion in weitere Geschäftsaktivitäten

Ameluz besitzt nach Unternehmensangaben in den USA ein "enormes Potential". Das leitet sich u.a. aus weiteren Anwendungsmöglichkeiten von Ameluz in zusätzlichen Krankheitsfeldern ab.

Am 20. März hatte Biofrontera positive Ergebnisse aus der Phase III-Studie von Ameluz und der ebenfalls von Biofrontera entwickelten BF-RhodoLED-Lampe zur Behandlung von aktinischen Keratosen bekannt gegeben. Das biopharmazeutische Unternehmen plant, zwischen Juli und September Zulassungsanträge für diese Indikation sowohl bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als auch der U.S. Food and Drug Administration (FDA) einzureichen.

Die Geschäftsentwicklung spiegelt sich im rasanten Umsatzwachstum in 2018 von ca. 76% auf 21 bis 21,2 Millionen Euro.

Die Biofrontera-Aktie bewegt sich seit Anfang 2018 in einer Seitwärtsrange zwischen 5 und 7 Euro. Mit dem heutigen Angebot kommt ein neuer Aspekt ins Spiel.

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