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Beiersdorf-Aktie: Für wen sie interessant ist

Rudolf Schneider / 06.03.23 / 15:23

Die Aktie von Beiersdorf (WKN: 520000) konnte von den guten Geschäftszahlen nicht profitieren, seit dem Hoch Mitte Februar von 115 € ist sie aktuell wieder auf 112,30 € gesunken. Insgesamt notiert sie nur noch knapp -4% unter dem Allzeithoch von 116 €. Was können Anleger zukünftig erwarten?

Die Beiersdorf AG ist ein weltweit aktiver Markenartikel-Unternehmen mit Sitz in Hamburg, der sich zu 51,18% im Mehrheitsbesitz der maxingvest Gruppe, eines Holdingunternehmens der Familie Herz, befindet. 38,83% der Aktien sind im Free Float. Zu Beiersdorf gehören so bekannte Marken wie Nivea, Labello, Eucerin oder tesa. Der Konsumgüterkonzern ist in über 102 Ländern tätig. Die Marktkapitalisierung beträgt 25,5 Milliarden €.

Erstmals wieder zweistelliges organisches Wachstum

Trotz allen Krisen im abgelaufenen Jahr hat der Konsumgüterhersteller sich sehr gut geschlagen. Die Pflege- und Klebeprodukte sind weitestgehend konjunkturunabhängig. Die Lieferkettenprobleme sind mittlerweile ebenfalls fast vollständig beseitigt.

Beim Umsatz konnte erstmals wieder ein zweistelliges organisches Wachstum mit 10,5% gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. Zusammen mit höheren Verkaufspreisen stieg er nominal um 16,3% auf 8,8 Milliarden €.

Die Produkte von Eucerin und Aquaphor verbesserten sich um 23,9% und erreichten erstmals einen Umsatz von über 1 Milliarde €. Regional betrachtet, war das Amerika-Geschäft mit einem organischen Wachstum von 21,8% sehr stark.

Auch das operative EBIT verbesserte sich von 993 Millionen € auf 1,1 Milliarden €, daraus ergibt sich eine operative EBIT-Umsatzrendite von 13,2%. Unterm Strich verblieb ein Konzernergebnis von 771 Millionen €; das entspricht einem Zuwachs von 17%.

Der Vorstandsvorsitzende Vincent Warnery kommentierte das abgelaufene Jahr so:

Ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem bemerkenswerten Resultat für unser Unternehmen: Erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten erzielte Beiersdorf organisch ein zweistelliges Umsatzwachstum. Dabei ist es uns gelungen, in beiden Unternehmensbereichen stärker zu wachsen, als wir es zu Beginn des Geschäftsjahres erwartet hatten.

Prognose bleibt vorsichtig

In Hinblick darauf, dass auch 2023 anspruchsvoll werden wird, ist die Prognose sehr vorsichtig gehalten.

Beim Umsatzwachstum wird ein Wert im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Die EBIT-Umsatzrendite soll leicht über der von 2022 liegen.

Analysten unzufrieden

Der Konzern legt den Fokus mehr auf Übernahmen und Kooperationen. Um diese zu finanzieren, bleibt die Dividende mit 0,70 € konstant. Die Experten hatten mit einer moderaten Erhöhung auf 0,72 € gerechnet.

Bernstein Research bemängelt zudem, dass keine Aussagen zu zukünftigen Ausschüttungen an Aktionäre und Aktienrückkäufen gemacht werden.

Kann das Allzeithoch nachhaltig überschritten werden?

Trotz der vorsichtigen Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist ein neues Allzeithoch machbar. Wenn es zu keinen gravierenden Verwerfungen kommt, ist mit einem weiteren Umsatz- und Ertragswachstum zu rechnen. Konsumgüter sind weitestgehend konjunkturunabhängig. Gestiegene Kosten lassen sich auch schneller weiterreichen.

Anleger sollten sich jedoch weiterhin auf eine hohe Volatilität einstellen: Der Fünfjahres-Chart zeigt, dass die Schwankungen sehr heftig ausfielen. Daher ist es ratsam, immer wieder Kursgewinne zu realisieren. Meiner Meinung nach besteht mittelfristig ein Potenzial bis 120 €.

Analysten uneinheitlich

Die Mehrzahl der Experten empfiehlt die Aktie zum Kauf, allerdings sehen auch sie kein allzu hohes Potenzial mehr. Jefferies und Goldman erwarten für die Beiersdorf-Aktie Kurse von 128 und 123 €.

Anders dagegen die UBS und die Deutsche Bank, beide halten die Aktie momentan für überbewertet. UBS ist mit einem Zielkurs von 88 € sehr pessimistisch.

Für Trader interessant

Auch wenn es zuletzt wieder aufwärts ging, bleibt eine stärkere Volatilität weiterhin bestehen. Momentan ist eine Kurskorrektur wahrscheinlicher als ein weiterer Anstieg.

Ein Kursrückgang bietet wieder eine gute Basis für weitere Steigerungen. Ich würde die Aktie bei dem jetzigen Kursstand meiden, es kommen wieder günstigere Einstiegschancen.

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